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129 - Mar'os - Gott des Krieges

129 - Mar'os - Gott des Krieges

Titel: 129 - Mar'os - Gott des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Lächeln, bevor er fragte: »Wie wäre es mit einem Glas warmem Wasser und einem kleinen Laborbesuch?«
    »Klingt verlockend.« Matt sprang von seinem Stuhl auf. Er war tatsächlich durstig, aber auch begierig zu erfahren, ob die sensitiven Fische schon etwas Neues über die Funktion des daa'murischen Stirnbandes herausgefunden hatten. Seite an Seite mit Quart'ol verließ er den Konferenzraum und strebte der Schleusenkammer zu.
    »Wann treffen die übrigen Teilnehmer des Tribunals ein?«, fragte er unterwegs.
    »Morgen und übermorgen«, beruhigte ihn der Hydrit. »Aber keine Sorge, Fripa und Kal'pel sind die schwersten Brocken.«
    »Hoffentlich.« Matt rieb sich den schmerzenden Hals. »Und hoffentlich gönnen sie mir heute noch ein paar Stunden Ruhe.«
    Allein der Gedanke, erneut in einem peinlich genauen Verhör erläutern zu müssen, warum es im ureigensten Interesse des Meeresvolkes lag, sich gegenüber den Menschen zu öffnen, ließ seine Laune wieder sinken. Er hatte gerade die Wasserkiste erreicht, in der der Sauerstoff spendende Organismus aufbewahrt wurde, als ihn der nächste Tiefschlag ereilte.
    Zuerst sah er nur Mer'ol und zwei weitere Hydriten, die eilig aus der Röhrenstation gelaufen kamen. Beim Anblick von Matt und Quart'ol blieben die drei abrupt stehen, als ob sie nicht mit einem Zusammentreffen gerechnet hätten. Auch ohne sensitive Fähigkeiten bemerkte Matt auf Anhieb, dass die drei sich nicht sonderlich wohl in der Schuppenhaut fühlten.
    »Was ist los?«, kam ihm Quart'ol zuvor. »Ihr macht ein Gesicht, als gäbe es morgen Feuerquallen zum Frühstück.«
    Mer'ols Begleiter sahen angestrengt zu Boden, als gäbe es dort etwas außergewöhnlich Interessantes zu sehen. Mer'ol hätte es ihnen wohl gerne nachgemacht, doch da er eine führende Position in dem Trio einnahm, konnte er sich nicht auf diese Weise heraus winden.
    Verlegen mit den Flossenfortsätzen an seinen Armen wedelnd, sah er von Matt zu Quart'ol und wieder zurück, bis er endlich mit der Sprache heraus rückte: »Die bionetischen Sensoren melden einen schweren Bruch in der interkontinentalen Röhre. Wir können nicht genau sagen, um was es geht. Aber dem Farbcode zur Folge liegen hydrothermale Aktivitäten vor. Wir schwärmen sofort mit drei Man'tanen aus, um nach dem Rechten zu sehen.«
    Matt spürte sein Blut aus dem Gesicht weichen.
    Die Interkontinentalröhre? 'Das war doch die, in der Aruula gerade reiste!
    Ein seltsam taubes Gefühl in den Wangen, musste er zweimal ansetzten, um die Frage zu stellen, die ihm auf der Seele brannte, doch Mer'ol kam ihm mit der Antwort zuvor.
    »Es gibt kein Anzeichen dafür, dass unsere Gondel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie es scheint, hat sie die Bruchstelle rechtzeitig passiert.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«, fuhr ihn Matt, krank vor Sorge, an.
    Ein Mer'ol mit erhöhten Tantronwerten hätte sich seinen Tonfall vermutlich nicht bieten lassen, aber so kurz nach der Welsbehandlung war der Wissenschaftler die Sanftmut in Person.
    »Endgültige Gewissheit gibt es natürlich erst, nachdem die Bruchstelle inspiziert wurde«, gestand er ein. »Aber die derzeitige Datenlage spricht eindeutig gegen eine Katastrophe. Glaub mir, ich kenne mich mit den Röhren aus.«
    In einer für ihn untypischen Geste legte er seine Flossenhand auf Matts Schulter.
    Ob wohl ein verdeckter Saugwels unter Mer'ols Schulterpanzer steckte? Matt schob diesen Gedanken noch schneller beiseite, als er ihm durch den Kopf geschossen war.
    Die Überlegung war ohnehin völlig unsinnig. Hier in der Trockenzone konnte gar kein Fisch überleben.
    »Ich begleite euch«, sagte er, auf das Wesentliche zurückkommend. »Es dauert nur einen Moment.«
    Da er den bionetischen Anzug auch im Trockenbereich trug, musste er nur den Kragen anlegen, seinen Helm aufsetzen und die Flossen anziehen, doch Quart'ol hielt ihn zurück, als er sich bücken wollte. »Tut mir Leid, aber das kann ich nicht zulassen.«
    »Was?« Matt sah verblüfft in die Höhe. »Bist du verrückt geworden? Es geht um meine Gefährtin! Glaubst du vielleicht, ich bleibe hier auf meinem Hintern sitzen und lasse mich weiter von euren idio-«
    »Aruula ist mit einer Wahrscheinlichkeit von achtundneunzig Prozent überhaupt nichts passiert«, unterbrach ihn Quart'ol, bevor Matt noch Gefahr lief, zwei angesehene politische Spitzen des Sieben-Städte-Bundes vor Zeugen zu beleidigen. »Und selbst wenn die Gondel verunglückt ist, kannst du ihr nicht besser helfen als

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