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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geste deutete er auf die drei leicht eingefärbten Prallfeldpolster, die in diesem Augenblick von drei an der Rückwand stehenden Projektoren aufgebaut wurden.
    „Nehmt Platz, Freunde!" forderte er uns bewegt auf. „ESTARTU, die Göttliche, hauche euch ihren Atem ein!"
     
    *
     
    Kaum lagen wir auf den Prallfeldpolstern, fühlte ich, daß die Luftzusammensetzung sich veränderte. Die Luft schien irgendwie dichter zu werden. Doch ich empfand das nicht als unangenehm, sondern als eine Art Bewußtseinserweiterung.
    Es war, als atme man den Duft von tausend Orchideen ein und konnte sich plötzlich als Mitglied der Lebensgemeinschaft dieser Orchideen fühlen.
    Unwillkürlich atmete ich tiefer.
    Neues Wissen flutete in mein Bewußtsein.
    Eine völlig andere Welt tat sich für mich auf. Doch so anders sie war als die Welt, in der ich bisher gelebt hatte, so vertraut erschien sie mir auch. Es war, als hätte ich mein ganzes bisheriges Leben nur darauf gewartet, in dieser neuen Welt aufzugehen.
    Einen Moment lang lehnte ich mich vehement dagegen auf, denn ich spürte die Kräfte einer geistigen Vergewaltigung. Doch dann brach mein Widerstand zusammen. Ich war ein Ewiger Krieger, dazu befähigt, den wahren Inhalt des Lebens zu entschleiern und ihm Gestalt zu verleihen: den Permanenten Konflikt.
    Das Galaktikum mußte künftig von Ewigen Kriegern geführt werden, denn die Milchstraße brauchte den Permanenten Konflikt zum Überleben.
    Und nicht nur die Milchstraße!
    Alle Galaxien brauchten den Permanenten Konflikt!
    Gruelfin!
    Wie sehr mußten die alten Freunde der Menschheit, die Cappins, verblendet worden sein, daß sie ihre früheren Bestrebungen, den Krieg lebendig zu erhalten und den Kampf in allen Nachbargalaxien auszutragen, aufgegeben hatten.
    Sie mußten degeneriert sein, sonst hätten wir längst wieder etwas von ihnen gehört.
    Ich mußte ihnen helfen, denn sie waren meine Freunde.
    Ich würde als Ewiger Krieger meinen Troß bekommen und würde mit ihm gen Gruelfin ziehen, um meinen Freunden die Erneuerung zu bringen. Wir würden uns Kämpfe liefern, daß das Universum in seinen Grundfesten erbebte!
    Vor allem aber würden wir nur noch Stalker als unserem einzigen Sotho gehorchen. Außer ihm gab es für uns keinen Sotho.
    Mit dem Wissen, daß es vollbracht war, stieg ich aus der Phase der Verinnerlichung auf und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Außen zu.
    Ich richtete mich auf und sah mich um.
    Stalker war nicht anwesend, und ich erinnerte mich wieder daran, daß er den Dashid-Raum verlassen hatte, als wir Shana uns anschickten, uns auf die Prallfeldpolster zu legen.
    Links und rechts neben mir richteten sich Domo Sokrat und Nia Selegris ebenfalls auf.
    „Die Herrschaft der niederen Kreaturen geht dem Ende zu", flüsterte Shan Selegris. „Die Götter nehmen die Geschicke der Menschen wieder in die eigenen Hände!"
    „Nicht nur die Geschicke der Menschen", korrigierte ich den Kampfgefährten. „Die Geschicke aller Völker. Ein neues Zeitalter bricht an."
    „Ein neuer Kosmos entsteht!" grollte Shan Sokrat, und seine Stimme klang wie Unheil verkündender Donner. „Vorher aber muß der alte Kosmos zertrümmert werden!"
    Seine Stimme war immer lauter geworden und fast bis zur Unerträglichkeit angeschwollen. Nach den letzten Worten sprang er mit allen Sechsen zugleich von seinem Lager. Mit einem fast beiläufig wirkendem Schlag zertrümmerte er den Projektor seines Prallfeldlagers. „Domo!" rief ich mahnend, weil ich ahnte, daß die Emotionen von Shan Sokrat zu entgleisen drohten. „Selbstdisziplin ist eine der höchsten Tugenden eines Ewigen Kriegers - und du bist ein Ewiger Krieger, genau wie Shan Selegris und ich."
    Domo Sokrat entblößte sein Gebiß und reckte sich.
    Im nächsten Augenblick startete er mit der Geschwindigkeit eines High-Speed-Projektils. Es gab einen schmetternden Krach, als sein verfestigter Körper das Schott des Dashid-Raums durchschlug.
    Shan Selegris und ich mußten uns ducken, um den herumfliegenden zentnerschweren Metallplastikfetzen zu entgehen.
    „Bei ESTARTU!" entfuhr es mir, als ich das urwelthafte Brüllen des Haluters durch die Upanishad tosen hörte. „Das unselige Erbe der Bestien ist bei ihm durchgebrochen!"
    „Der Bestien?" fragte Shan Selegris.
    „Die Vorfahren der Haluter", erläuterte ich. „Genetische Frankenstein-Monstren der Okefenokees aus M87. Von ihnen stammen die Haluter ab, und manchmal bricht das grauenhafte Erbe bei einzelnen Angehörigen ihres

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