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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer, die es wagen, in die Rolle Vilonos zu schlüpfen und als solche einen Überfall auf eine harmlose Fabrik zu begehen, bei der zufällig ein paar bewaffnete Männer anwesend sind. Zwei alte Männer, die zu vergessen scheinen, daß es einen Ehrenkodex gibt, und daß sie auch als Veteranen noch zum Gehorsam verpflichtet sind."
    „Zwei alte Männer, die plötzlich wieder jung sein möchten, und die Verbrechen begehen, die angebrütete Eier, ungeborene somerische Kinder also, an sich bringen, um daraus Frischzellen zu gewinnen."
    „Und die damit wiederum gegen alle Vorstellungen von Ehre und Gehorsam verstoßen und sich auch uns als Permitträgern gegenüber so verhalten, wie es eigentlich kein Somer tun dürfte. Und dann der Gipfel - man bespitzelt uns, findet heraus, daß die Siganesen bei uns sind, und entführt Susa Ail."
    „Und setzt dann noch eins drauf, indem Solono dich anruft, Anspielungen auf unsere Zellaktivatoren macht und eben diese von uns fordert."
    „Wobei man sich natürlich vollkommen klar darüber ist, daß wir unser eigenes Todesurteil unterzeichnen würden, wenn wir die Zellaktivatoren hergeben."
    Roi trank sein Glas aus.
    „Ich bin mir allerdings nicht ganz klar darüber, ob Solono wirklich weiß, daß wir die Aktivatoren haben und welche Bedeutung sie haben."
    „Das bleibt abzuwarten, Roi. Für mich ist jedenfalls sicher, daß irgend jemand ein Spiel mit uns treibt."
    „Bei einem Spiel geht es um einen Einsatz und um Chancen. Was könnte Vilono gewinnen, falls er tatsächlich der Spieler ist, den du in ihm vermutest?"
    „Da kann ich nur raten. Vielleicht will er sich amüsieren. Könnte aber auch sein, daß er uns in einem schlechten Bild erscheinen lassen will, um sich selbst bei Ijarkor aufzuwerten. Möglicherweise liegen interne Schwierigkeiten im gesamten System Ewiger-Krieger-Siom-Somer vor, und Vilono will mit einer spektakulären Aktion Schwächen aufdecken, um Veränderungen in seinem Sinn durchführen zu können. Aber lassen wir das vorläufig. Das sind nicht mehr als Spekulationen, die zu nichts führen."
    „Der besondere Reiz im Spiel liegt für den Spieler darin, daß er einen Verlust erleiden kann, und für den echten Spieler muß es um einen spürbaren, also möglichst hohen Verlust gehen."
    „Ach, tatsächlich?" spöttelte der Galaktische Spieler. „Man lernt doch immer noch dazu."
    Roi Danton lachte.
    „Klar, du weißt mehr über diese Dinge als ich", sagte er. „Völlig unrecht habe ich aber wohl nicht."
    „Vilono kann seine beiden Spielfiguren - Solono und Damus - sehr schnell verlieren, und nicht nur das. Er spielt sozusagen um Kopf und Kragen. Es sei denn, Ijarkor gibt ihm Rückendeckung."
    „Woran du nicht glaubst."
    „Richtig."
    „Na also, dann sind wir ja einen Schritt weitergekommen."
    „Mehr noch", lächelte Ronald Tekener. „Ich weiß jetzt auch, daß wir Susa in unserer unmittelbaren Umgebung suchen müssen."
    Roi blickte ihn verblüfft an.
    „Wie kommst du darauf?"
    „Für einen Spieler wäre es vollkommen reizlos, wenn seine Spielfiguren sich nicht im Gefahrenbereich befänden. Was hätte er davon, wenn Solono und Damus weit von uns entfernt in irgendeinem Winkel auf Som oder einem anderen Mond wären? Wozu hätte er dann Susa entführen lassen? Wozu der Anruf, wenn nicht um uns herauszufordern? Es ist eine taktische Variante, die das Spiel für ihn interessanter machen soll."
     
    6.
     
    Luzian Bidpott stand hinter einem Tischbein in dem Appartement, das Ronald Tekener, Roi Danton und den beiden Frauen zugewiesen war. Von seiner Position aus konnte er die beiden Punkte an der Decke sehen, hinter denen - wie Roi und Tek ermittelt hatten - sich die Objektive von Videokameras verbargen. Er zog sich vorsichtig zurück, bis er sicher war, daß er von den Kameras nicht mehr erfaßt werden konnte.
    Unter einer Couch rannte er zwei Meter weiter zur Seite. Dann lagen - bunt verstreut auf dem Boden und scheinbar ohne System - eine Handtasche, zwei umgekippte Schuhe, ein Kissen, ein Kaffeebecher und ein Gürtel vor ihm. Der Gürtel lag nicht flach auf dem Boden, sondern stand halbzusammengerollt auf der Schmalkante.
    Luzian warf sich der Länge nach auf den Boden und kroch hinter diesen Dingen entlang, bis er einen Sessel erreichte, der ihm weiter Deckung bot. Nun lagen anderthalb Meter vor ihm, die er ohne Furcht vor Entdeckung durchlaufen konnte. Danach schob er sich in der Deckung von einigen Videokassetten weiter, die Jennifer scheinbar achtlos

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