Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1293 - Halloween-Horror

1293 - Halloween-Horror

Titel: 1293 - Halloween-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen Heidenspaß und versuchte ständig, sich gegenseitig zu erschrecken, was bei diesen Kostümen ziemlich einfach war, denn gewöhnen konnten sich die Leute daran nicht.
    Draber hatte seine Kapuze in die Höhe geschoben. Er war zwar als Henker gekommen, aber er hatte auch einsehen müssen, dass es nicht gut war, wenn Henker schwitzten. Das war unter der Kapuze geschehen. Der Schweiß lief so stark über sein Gesicht, dass es ihm allmählich unangenehm war und er das Jucken auf seiner Haut spürte. Eine Verkleidung konnte verdammt lästig sein.
    Die Flasche rutschte in den Kasten und Draber drehte sich um. Er stand auch in der Nähe der Anlage.
    Aus den Lautsprechern drang jetzt eine düstere Musik, die für jeden Horrorfilm perfekt gepasst hätte.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, die Fete locker anzugehen, wie es auch die andern Gäste taten. Das aber war ihm diesmal nicht gelungen. Er hatte Probleme damit, hier großen Spaß zu bekommen. Das lag nicht an ihm selbst, sondern an den beiden Besuchern, mit denen er gesprochen hatte. Den Jüngeren sah er in der Nähe stehen. Er lehnte im Halbschatten am Geländer und saugte an einer Zigarette. Dabei ließ er seinen Blick immer wieder nach rechts und links wandern, als befände er sich auf der Suche.
    Den älteren Mann sah Chris nicht. Gegangen war er bestimmt nicht. Die Brücke war lang genug. Da konnte er sich auch auf dem anderen Teil aufhalten, denn die Fete war nichts für ihn.
    Auch die anderen gruseligen Gestalten hatten erst mal genug von ihrer Geistertanzerei. Sie verhielten sich relativ still. In Gruppen standen sie zusammen, unterhielten sich, tranken, lachten hin und wieder und hatten sogar die Musik leiser gedreht.
    Draber nahm das alles wie nebenbei wahr. Ihn beschäftigte ein anderes Problem. Er sah seine Partnerin nicht. Dabei trug sie ein Kostüm, das wirklich auffiel. So sehr er auch schaute, er bekam sie nicht zu Gesicht, und das beunruhigte ihn. Er wusste, wie scharf Andrea darauf gewesen war, die Party mitzumachen. Schon Wochen zuvor hatte sie davon gesprochen, doch jetzt sahen die Dinge anders aus. Im Anfang war sie wild gewesen, vielleicht zu wild. Man konnte sich leicht übernehmen und wenn das eintrat, dann musste man sich erst mal eine Pause gönnen und einfach nur abschalten.
    Das Geländer war leer. Es hockte niemand dort, um es als Stütze zu benutzen. In einer Gruppe befand sie sich auch nicht, und so wuchsen Chris' Sorgen.
    Die Idee kam ihm, als er sich drehte und sein Blick dabei den Van streifte. Ja, das war es doch. Wenn sich jemand ausruhen wollte, dann im Wagen. Die hinteren Sitze hatten sie zwar herausgenommen, um den Proviant transportieren zu können, aber die vorderen waren bequem genug, um ein Nickerchen zu halten.
    Chris stopfte die Kapuze in den Beutel, in dem auch sein Beil steckte und machte sich auf den Weg.
    Bis zum Van waren es nur ein paar Meter. Er stand jenseits der Absperrung. Der Schein der gelben Lichter huschte über seine Karosserie hinweg, streifte auch die Frontscheibe und drang in das Innere.
    Auf dem Beifahrersitz saß jemand. Das war bereits mit einem Blick zu erkennen. Als wieder das Licht über die Scheibe hinwegglitt, stand für Chris fest, dass es seine Freundin war, die sich den Wagen als Ruhezone ausgesucht hatte. Für einen Moment hatte er die schreckliche Fratze gesehen. Er war zufrieden, aber zugleich auch besorgt. Wenn Andrea auf einer Fete so reagierte, ging es ihr zumeist nicht gut. Wahrscheinlich hatte sie zu schnell zu viel getrunken.
    Draber öffnete die Fahrertür und stieg ein. Bevor er noch richtig saß, sagte er nur: »Hier hast du dich also versteckt, Andrea.«
    Sie gab ihm keine Antwort.
    Chris warf die Tür zu. »He, schläfst du?« Er lachte leise. »Und das unter deiner Maske?«
    Abermals bekam er keine Antwort. Aber Andrea bewegte sich und drehte sich ihm zu.
    »Na, das ist doch was. Jetzt nimm endlich die komische Maske ab. Es ist nicht gut, wenn du sie aufbehältst und wenn dir schlecht ist. Dabei bekommst du nicht richtig Luft.«
    Er hörte ein Murmeln und wollte die Maske schon selbst entfernen, da hob sie die Hände und fasste zu.
    In Chris schlug ein Warnsignal an. Er sah die Hände und wusste sofort, dass es nicht die seiner Freundin waren. So lange Finger mit ebenfalls langen Nägeln hatte sie nicht.
    Bevor er noch reagieren konnte, hatte sie die Maske von ihrem Gesicht gerissen.
    Draber starrte sie an. Sein Herz schlug schneller. Er hatte Mühe hervorzuwürgen: »Du… du bist

Weitere Kostenlose Bücher