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1293 - Halloween-Horror

1293 - Halloween-Horror

Titel: 1293 - Halloween-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich darauf, John Sinclair gesund zu sehen…«
    ***
    Chris Draber hatte die Antwort gehört. Er wollte etwas erwidern, aber auf dem Weg zur Zunge gingen ihm die Worte verloren. Der Anblick hatte ihn geschockt und ihn einfach zu überraschend getroffen. Er wusste mit dieser Person nichts anzufangen, die vom Gesicht her aussah wie das perfekte Model, in deren Augen allerdings ein kalter Ausdruck lag, der ihn ängstigte.
    Es war düster im Van. Niemand schaute zum Wagen hin. Sie waren allein. Draber musste daran denken, dass sie so schrecklich allein waren. Er dachte auch an seine Freundin, deren Kostüm diese Person hier vor ihm trug, und er glaubte nicht daran, dass Andrea sie freiwillig abgegeben hatte. Er hatte die Blonde auch nie zuvor gesehen und war sicher, dass sie nicht zu den Feiernden gehörte. Sie war eine Fremde, die sich einfach darunter gemischt hatte.
    Chris war froh, dass er die Kontrolle über sich wieder zurückbekam. Er konnte mit leiser Stimme eine Frage stellen. »Wer bist du? Ich kenne dich nicht…«
    »Ganz einfach. Ich bin dein Schicksal.«
    Fast hätte er über diese Antwort gelacht. Das ließ er tunlichst bleiben, weil er ahnte, dass mehr hinter diesen Worten steckte. Er sah sie sogar als gefährlich an. Diese Person wusste genau, was sie wollte, und das konnte für ihn übel ausgehen.
    Sie lächelte. Und wie sie lächelte, ließ auf einiges schließen. Verführerinnen in Sexfilmen waren auf dieses Lächeln eingeschworen, das den Männern alles Mögliche versprach, und auch das Hinausgleiten der Zunge gehörte einfach dazu. Die Frau befeuchtete mit der Zungenspitze ihre Lippen, lachte wieder leise und öffnete den Mund.
    Da waren sie, und sie waren bestimmt nicht zu übersehen!
    Zwei Vampirzähne, die aus dem Oberkiefer hervor nach unten stachen und dabei leichte Krümmungen zeigten. In der Farbe schimmerten sie zwischen Weiß und Gelb, und auf ihnen glänzte der Speichel wie Öl.
    Chris Darber hatte schon zahlreiche Vampirgebisse gesehen. Auch jetzt brauchte er nur den Wagen zu verlassen und sich die Leute anzusehen. Aber in diesem Fall lagen die Dinge anders.
    Diese verfluchten Zähne waren nicht als künstliche Gegenstände in den Oberkiefer geschoben worden, die waren verdammt echt. Und deshalb gab es für Draber nur eine Folgerung: Diese Frau war auch als Vampir echt.
    Der Gedanke traf ihn, und er zuckte leicht zusammen. Mit beiden Händen krallte er sich an den Seiten des Sitzpolsters fest. Er war noch immer stumm. Auch jetzt brachte er es nicht fertig, über seine Annahme zu sprechen, was die Blonde nicht störte, denn wieder lachte sie und fasste blitzschnell nach seiner rechten Hand. Sie zog sie vom Sitz weg, und Chris durchlief ein Schauer, als er merkte, wie kalt die Hand war. Da kam ihm sofort der Vergleich mit einer Totenklaue in den Sinn.
    »Alles, was du denkst, stimmt, Chris.«
    Sie hatte seinen Namen gesagt. Sie kannte ihn. Aber woher? Er hatte sie nie zuvor gesehen…
    »Woher ich deinen Namen kenne?«
    Chris schloss für einen Moment die Augen. Jetzt hatte sie sogar seine Gedanken erraten!
    »Ich bin schon länger hier. Ihr habt mich nur nicht gesehen, und so konnte ich euch beobachten und meine eigenen Pläne in die Tat umsetzen.«
    »P… pläne?«
    »Ja«, säuselte sie.
    »Welche?«
    Justine kicherte. Das Geräusch entstand hinten in der Kehle. »Blut«, flüsterte sie dann, »ich brauche Blut. Denn nur das Blut der Menschen garantiert mein Leben. Das kennst du ja, denke ich.«
    Chris sagte nichts. Er atmete scharf ein. Sie hatte Recht. Er kannte sich aus. Er hatte schon immer ein Faible für Grusel und Horror gehabt. Sogar auf seiner eigenen Internetseite beschäftigte er sich mit dem Thema. Aber das war nur das Hobby von ihm und seiner Freundin. Dass ihn die Wirklichkeit jetzt wie ein Schlag ins Gesicht traf, damit hatte er nie rechnen können.
    Justine bemerkte sein Erstaunen. »Es gibt uns«, flüsterte sie ihm zu. »Es ist tatsächlich wahr. Vampire, das sind keine Märchen. Die Menschen haben es nur nie richtig glauben wollen, aber wenn du auch weiterhin die Augen offen hältst, wirst du sehen, dass es uns gibt. Und dass wir nicht nur aussehen wie halbvermoderte…«
    »Hör auf!«, brüllte Chris Draber sie an. Seine dunklen Augen funkelten. Der Bart um den Mund herum zitterte, und die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Er holte schwer einige Male Luft, bis er nach vorn fiel. Justine hatte ihr Opfer nicht losgelassen und es mit einer schnellen und heftigen

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