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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geräusch, einem tiefen, summenden Dröhnen, das die Luft zum Vibrieren brachte und sich so anhörte, als sei eine riesige Glocke angeschlagen worden.
    Jetzt folgten die Ereignisse Schlag auf Schlag. Ein zweites Mal wurde die große Glocke angeschlagen. Ein sanfter Wind - viel wärmer, als er unter den Umständen eigentlich hätte sein dürfen - erhob sich und strich durch das Tal. Die grelle Helligkeit verlor an Intensität, und die, die nicht voreilig in die Höhe geblickt und sich hatten blenden lassen, sahen eine mächtige, runde Scheibe, die sich aus dem nächtlichen Himmel herabsenkte und in die Senke hinabschwebte, bis sie deren Rundung zur Gänze ausfüllte.
    Auf der Scheibe befanden sich die Gestalten der Ewigen Krieger: riesige, hünenhafte Projektionen, die sie mit den Illusionsgeneratoren ihrer Rüstungen erzeugten. Es war ein beeindruckendes Bild, das Ehrfurcht gebot und die nahezu unermeßliche Macht der Krieger ahnen ließ. Noch immer schwang die große, unsichtbare Glocke in der warmen Luft des künstlichen Winds. Die Krieger standen hoch aufgerichtet, und es spielte keine Rolle, ob jedermann wußte, daß nur die Projektoren ihnen solch imposante Größe verliehen und daß sie in Wirklichkeit kleine, zierliche Gestalten waren, die ein normalgewachsener Mensch der Erde ohne viel Untertreibung als zwergenhaft hätte bezeichnen können. Sie strahlten Kraft und Autorität aus, und die riesige Menge der Zuschauer - die Privilegierten, die hatten kommen dürfen, um die Ewigen Krieger aus nächster Nähe zu sehen - starrte schweigend, im Bann der Ehrfurcht gefangen.
    Ich kannte die Namen der Krieger. Ich hatte sie mir eingeprägt, als Ijarkor sie aufzählte.
    Sie waren alle gekommen: Ayanneh von Absantha-Shad, Granjcar von Absantha-Gom, Ijarkor von Siom Som, Kalmer von Erendyra, Krovor von Dhatabaar, Muccor von Palcaquar, Nastjor von Syllagar, Pelyfor von Muun, Shargk von Urumbar, Shufu von Shufu, Traicy von Mujadjh, Yarun von Trovenoor.
    Während wir noch starrten und vor lauter Staunen weder aus noch ein wußten, traten Ayanneh und Granjcar, die Herren der beiden Galaxien, in deren Überlappungszone wir uns befanden, zur Mitte der Scheibe hin und begannen zu sprechen. Das Dröhnen der Glocke erstarb sofort, und die Stimmen der beiden Krieger waren so mächtig, daß sie bis hinüber zu den hohen Bergen drangen und von den steilen Felswänden Minuten später als grollendes Echo zurückgeworfen wurden.
    „Ich spreche im Namen des Kriegers aller Krieger", begann Ayanneh, „und ich sage euch: Die Zeit ist gekommen, da die Weisheit des Permanenten Konflikts eine weitere Galaxis erobert und der Ruhm unseres unvergeßlichen Lehrers, des Attar Panish Panisha, noch tiefer in die Unermeßlichkeit des Universums getragen wird."
    Er schwieg. An seiner Stelle begann Granjcar zu sprechen.
    „Die Mächte des Dunklen Himmels haben sich zu einem entscheidenden Schritt entschlossen. Die Völker der fremden Galaxis sind von der Weisheit unserer Lehre nicht so begeistert, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Der Sotho, von den Mächten des Dunklen Himmels entsandt, hat versagt. Immerhin hat er uns Wesen der fernen Sterneninsel gesandt, deren Mentalität wir studieren konnten, so daß wir jetzt genau wissen, wie mit den Unverständigen zu verfahren ist."
    Es wurde mir kalt in der Seele. Deswegen also hatte Stalker uns von den Wundern ESTARTUS vorgeschwärmt! Es gab keinen Zweifel, daß die fremde Galaxis, von der hier gesprochen wurde, mit der Milchstraße identisch war. Terraner, Arkoniden, Blues, Akonen und wie sie sonst noch alle heißen mochten: Sie sollten zu Anhängern der Lehre vom Permanenten Konflikt gemacht werden. Nicht an Handelsbeziehungen mit den Völkern der Milchstraße war Stalker interessiert. Den Boden wollte er bereiten für die Missionare der Krieger, die angeblich einen dritten Weg kannten, der zwischen den Kosmokraten und den Mächten des Chaos hindurchführte. Aber der Dritte Weg der Ewigen Krieger, das wußten wir inzwischen, bedeutete Blut, Schweiß und Tränen. Er bedeutete den immerwährenden Streit. Der Permanente Konflikt war weiter nichts als die permanente Abwesenheit des Friedens. Dieser Lehre sollte die Milchstraße unterworfen werden, und nur um der häßlichen Philosophie der Krieger den Weg zu bereiten, war Stalker nach Terra gekommen.
    Ich hatte dem Knöchernen mit der durchsichtigen Haut von Anfang an nicht viel Vertrauen entgegengebracht. Aber ich war der Ansicht gewesen, daß an

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