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1295 - Feuerfluch

1295 - Feuerfluch

Titel: 1295 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein gewisses Misstrauen. Ich nahm es nicht persönlich. Die Menschen auf dem Land waren eben so, wenn sie Städter sahen, die ja völlig anders lebten als sie.
    Ann sorgte gleich für klare Verhältnisse und erklärte, dass wir von Scotland Yard waren.
    »Oh, die Polizei?« Er lächelte irgendwie gezwungen. »Was habe ich denn getan?«
    »Sie nichts«, sagte Suko.
    »Meine Schwester denn?«
    »Auch nichts.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Wir wurden ins Haus gebeten. Das heißt in die Werkstatt, denn dort gab es ebenfalls eine Sitzecke, die David Moore selbst gezimmert hatte. Sie war sogar recht gemütlich und ersetzte auch einen Schreibtisch. Eine Kaffeemaschine stand ebenfalls in der Nähe. Es konnte auch Tee gekocht werden, und der war frisch, wie David behauptete.
    Als er uns eine Tasse anbot, sagten wir nicht nein. Natürlich hatte er Fragen, aber er hielt sich zurück und berichtete davon, dass es den beiden Kindern gut ging und seine ehemalige Frau sogar mit dem Gedanken spielte, wieder zu ihm zurückzukehren.
    Da blitzten Anns Augen, und sie streichelte ihrem Bruder über den Handrücken. »Ich würde es dir wünschen. Gwen ist wirklich eine tolle Frau, das habe ich dir immer gesagt.«
    »Ja, ich weiß.« Er nickte und trank den Tee, der in breiten Schalen schimmerte. »Aber um mir das zu sagen, bist du sicherlich nicht gekommen, denke ich mal.«
    »Genau.«
    »Du solltest wieder fahren, Ann.« Moore sagte es, bevor wir noch auf den Grund unseres Besuches zu sprechen gekommen waren. »Es ist wirklich besser, wenn ihr wieder zurück nach London fahrt. Lasst die Dinge hier ruhen. Das habe ich dir schon damals gesagt.«
    Ich war neugierig geworden. »Können Sie uns das genauer erklären, Mr. Moore?«
    »Ja, falls es nicht meine Schwester schon getan hat. Ich weiß ja, um was es geht. Wir haben heute telefoniert, als sie ihr Kommen angekündigt hat. Als sie mit ihren Kollegen ankam, um in der Ruine zu übernachten, habe ich ihr davon abgeraten.«
    »Warum?«, fragte Suko.
    »Weil es dort nicht geheuer ist.«
    »Wieso?«
    »Da spukt es.«
    »Sagt man das?«
    Er schaute Suko mit seinen hellen Augen an. »Ja, das sagt man nicht nur so, das stimmt.«
    »Wie äußert sich der Spuk?«
    David Moore wollte nicht so recht mit der Sprache heraus und zuckte mit den Schultern. »Das kann ich Ihnen auch nicht so genau sagen. Man sieht hin und wieder in den Nächten ein geisterhaftes Licht.«
    »Licht oder Feuer?«
    »Eher Feuer, Inspektor.«
    »Kennen Sie den Grund dafür?«
    »Nein, den kenne ich nicht. Darüber habe ich auch nicht nachgedacht. Ich weiß nur, dass die Vergangenheit, die eigentlich tot sein müsste, nicht so richtig tot ist. Da ist noch immer etwas übrig geblieben, und das ist verdammt gefährlich.«
    »Aber es war früher mal ein Kloster, nicht wahr?«, sprach ich ihn an.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    David Moore hob die Schultern.
    Seine Schwester beugte sich zu ihm hin. »Bitte, David, warum sagst du nicht, was passiert ist? Was man sich hier in den Dörfern der Umgebung alles erzählt.«
    Er schluckte. »Warum sollte ich?«
    »Weil es wichtig ist.«
    »Ich hatte euch damals gewarnt«, flüsterte Moore über den Holztisch hinweg und schaute in seine Werkstatt hinein, als wollte er die Werkzeuge, die Maschinen und das Holz einzeln abzählen.
    »Ist es schlimmer geworden, David?«
    »Bitte, Ann, fahrt lieber. Das hier ist unser Problem. Je weniger wir daran rütteln, umso schneller ist es vorbei. Wir haben schon genug Probleme damit.«
    Ann Moore war blass und ratlos geworden. Sie warf uns um Hilfe suchende Blicke zu, weil sie selbst nicht mehr weiterwusste. Wir allerdings machten uns unsere Gedanken. Es gab eigentlich nur einen Schluss. Die Menschen hier hatten Angst vor dem, was in der Ruine geschah.
    »Was, Mr. Moore, ist genau passiert?«, fragte ich. »Bitte, wir müssen es wissen. Sonst können wir Ihnen nicht helfen.«
    Er fuhr mit seinen Handflächen über die Tischplatte hinweg und hätte beinahe eine Tasse abgeräumt.
    »Nein, verdammt, ich kann es nicht sagen.«
    »Sie wollen es nicht.«
    »Auch das.«
    »Wissen Sie, dass Sie sich damit wirklich keinen Gefallen tun, Mr. Moore?«
    »Das sehe ich anders.«
    »Dann haben Sie Angst.«
    Er überlegte, runzelte die Stirn und gab schließlich zu, dass er sich fürchtete. »Und ich bin nicht der Einzige hier. Das stimmt auch.«
    »Wovor genau haben Sie Angst?«
    »Sie sind wieder da.«
    »Wer?«
    »Der Mönch und sein Adept.«
    »Wo sind sie?«
    »Im

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