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1295 - Feuerfluch

1295 - Feuerfluch

Titel: 1295 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich gewaltig.«
    »Sie gehen also davon aus, dass es Menschen gibt, die innerlich verbrannt sind?«
    »So ist es leider.«
    Während Ann Moore ins Leere schaute und aussah, als würde sie an nichts denken, nahm Suko den Faden wieder auf. »Wenn die beiden in den Ort kommen, sind sie bestimmt nicht unsichtbar. Kann man davon ausgehen, dass sie gesehen worden sind?«
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    »Andere Zeugen denn?«
    »Nur in den angeblichen Träumen«, erklärte er. »Doch wir wissen jetzt, dass es keine waren. Sie sollen sehr anders ausgesehen haben. Altertümlich, sage ich mal. Wie Personen, die vor Jahrhunderten gelebt haben und sich entsprechend kleideten.«
    »Tatsache ist, dass sie…«
    Suko unterbrach sich selbst, denn in diesem Augenblick meldete sich das Telefon. Es war noch ein alter Apparat, ziemlich groß mit einem schwarzen Kunststoffgehäuse, und das Ding schellte noch richtig durch, sodass wir leicht erschraken.
    David Moore wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er schaute mich fragend an, bis ich nickte und ihn darauf hinwies, abzuheben.
    »Es kann meine Frau sein. Hin und wieder ruft sie am Abend an.«
    »Dann bitte.«
    Der Mann saß so günstig, dass er sich nur im Sessel zu drehen brauchte, um an den Hörer zu gelangen. Er meldete sich mit leiser Stimme und wirkte danach erleichterter. »Du bist es, Rick.«
    Er hörte zu. Aber es ging ihm nicht besser. Im Gegenteil, er wurde nervös und zitterte leicht. Er stimmte einige Male zu, stöhnte auch leise auf und legte den Hörer schließlich auf die Gabel zurück. Sehr langsam drehte er sich im Sessel herum, weil er uns anschauen wollte.
    »Es war ein Nachbar hier aus dem Ort«, flüsterte er und musste schlucken.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Suko.
    »Er hat es gesehen.«
    »Was?«
    »Das Feuer«, erklärte David Moore stöhnend. »Er hat das Feuer gesehen. Es… es brennt wieder…«
    Es war begreiflich, dass sich ein Mann wie David Moore entsetzt darüber zeigte. Suko und ich aber reagierten anders, denn wir konnten das Gefühl der Zufriedenheit nicht verbergen. Wir nickten uns zu, um uns unsere Gedanken zu schicken, und ich sah, wie mein Freund lächelte und sich zurücklehnte.
    Die Gegenseite hatte reagiert, ohne dass wir dazu durch irgendwelche Taten aufgefordert hätten. Und genau das hatten wir gewollt. Nur wenn eine Gefahr sichtbar war, konnten wir uns ihr stellen.
    Ann hatte lange nichts mehr gesagt. Jetzt fand sie ihre Stimme wieder und fragte: »Was bedeutet das genau?«
    »Sie wollen Beute, Ann.«
    »Also Menschen?«
    »Ja, sie kommen, um welche zu holen. Im Schlaf werden sie mit ihnen gehen, und dann werden sie durch diese höllischen Viren infiziert. O Gott«, flüsterte Moore, »es werden immer mehr werden. Irgendwann wird jeder hier zu ihnen gehören und sein Blut irgendwann zu kochen anfangen.«
    »Darauf könnte es hinauslaufen«, sagte ich.
    Ann wurde unruhig. Sie konnte nicht mehr still auf ihrem Platz sitzen bleiben. »Aber… aber… dagegen muss man doch etwas tun können, verdammt noch mal! Ich will nicht hier hocken und darauf warten, dass sie plötzlich zur Tür hereinkommen, um mich zu holen.«
    »Das wird auch nicht der Fall sein«, erklärte Suko, »denn jetzt sind wir da!«
    »Ach. Und was wollen Sie tun?«
    Er lächelte. »Sie stoppen!«
    Ann schwieg. Sie schaute Suko an, als hätte er etwas Verbotenes gesagt. Erst als sie sah, dass er aufstand, nickte sie ihm entgegen.
    »Sie nicht, Ann.«
    »Wieso?«
    »Sie werden im Haus bleiben. John Sinclair und ich werden uns um die beiden kümmern.«
    »Wie wollen Sie das denn machen?«, fragte David.
    Diesmal gab ich eine Erklärung. »Wir werden nach draußen gehen und sie abfangen. Nicht mehr und nicht weniger. Sie werden nicht das Vergnügen haben, andere Menschen mit in den Horror hineinzureißen.«
    »Das trauen Sie sich?«
    »Deshalb sind wir hier.«
    Die Geschwister schauten sich an. »Also ich werde nicht mitgehen«, flüsterte Ann. »Auf keinen Fall, Haltet mich meinetwegen für feige, aber mein Leben ist mir lieber.«
    »Das wird auch niemand von Ihnen verlangen, Ann«, erklärte ich. »Es ist auch keine Feigheit, denn manchmal gibt es Dinge im Leben, denen soll und muss man ausweichen.«
    »Danke. Aber sicher sind wir hier auch nicht - oder?«
    »Es kommt darauf an, wo die beiden hinwollen«, sagte ich. »Verstehen Sie mich nicht falsch, Ann, ich wünsche mir sogar, dass sie dieses Haus hier besuchen.«
    »Warum?«
    »Da könnten wir sie stellen. So aber

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