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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtig beginnt…«
    ***
    Wir hatten es gehört, und wir waren still. Es war auch eine verdammte Überraschung für uns gewesen. Nie hätten wir damit gerechnet, dass dieses Monster auf zwei Beinen den Kontakt mit Corinna Scott suchte, aber sie war der Mensch, mit dem er zuletzt gesprochen hatte. Er hatte sich von ihr einladen lassen. Er war freiwillig zu ihr gekommen, und er schien Spaß an ihr gehabt zu haben. Doch nun hatte er den Spieß umgedreht.
    »Und Sie haben sich nicht verhört, Mrs. Scott?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Das ist allerdings hart.«
    »Es war seine Stimme. Das war auch kein Scherz irgendeiner anderen Person. Ich habe sie genau gehört. Ich kenne sie schließlich. Ich bin ja mit ihm zuletzt noch zusammen gewesen. Wir haben nach dem Essen gemeinsam auf der Couch gesessen und wollten noch etwas trinken. Dann kamen Sie, Mr. Sinclair, und alles wurde anders. Aber er hat mich nicht vergessen, das weiß ich jetzt.«
    »Darf ich fragen, warum Sie ihn eingeladen haben?«
    Mrs. Scott schaute Suko und mich länger an. »Das ist leicht zu erklären. Ich war einsam, er war es ebenfalls. Wir haben beide keine Partner mehr, verstehen Sie? Ich wollte an diesem Abend nicht allein bleiben, deshalb haben wir uns getroffen. Ich hatte ein Essen gemacht, aber ich habe nicht gewusst, wer Theo Gain wirklich war. Jetzt weiß ich es, und jetzt habe ich Angst.«
    »Das können wir verstehen«, sagte Suko und fragte weiter. »Hat er noch etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Nein.«
    »Und diesen Albtraum beziehen Sie auf sich?«
    »Warum denn nicht? Warum hätte er mich sonst anrufen sollen? Er will etwas von mir. Da bin ich mir sicher. Der Albtraum beginnt, und Theo ist derjenige, der ihn mir schicken wird, wobei ich nicht weiß, wie er wirklich aussieht.«
    »Ja, das ist die Frage«, murmelte ich.
    »Aber ich kann es mir denken«, sprach sie weiter. »Es hängt einzig und allein mit mir zusammen. Er will mich. Aber er will mich nicht lebend, sondern tot.«
    So dramatisch sah ich die Lage nicht. Deshalb sagte ich: »Da haben wir auch noch ein Wort mitzureden.«
    Corinna Scott schaute mich starr an. Dann begann sie zu lachen. Es klang laut und schrill. Als es stoppte, streckte sie mir ihren Zeigefinger entgegen. »Sie, Mr. Sinclair? Sie haben ihn nicht mal stellen können. Ihnen vertraue ich nicht mehr. Warum ist der Mann denn gestorben? Weil Sie nicht richtig eingegriffen haben. Nein, nein, da sind Sie auf dem falschen Dampfer.« Sie atmete scharf aus und senkte den Kopf.
    Ihre Reaktion war nur zu verständlich. Andere Menschen an ihrer Stelle hätten kaum anders reagiert.
    Das zu erleben, war ein Schock, und es lag auf der Hand, dass sie mir misstraute.
    Dennoch sagte ich: »Man trifft sich immer zwei Mal im Leben wieder, Mrs. Scott.«
    »Kann sein. Aber dann werden Sie ebenfalls verlieren. So einer wie Theo Gain ist zu stark. Er schafft alle. Der… der…«, sie schüttelte den Kopf, »der ist doch nicht von dieser Welt, verstehen Sie? Nein, der ist irgendwie anders. In dem stecken Kräfte, die…«, sie hob die Schultern. »Ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll. Sie sind einfach da. So sieht das nämlich aus.«
    »Haben Sie das festgestellt?«, fragte Suko.
    »Ja, er war doch bei mir.« Sie deutete auf einige benutzte Teller, die auf der Spüle standen. »Wir haben zusammen gegessen. Ich lud ihn ein, und er war seltsam.«
    »Wie äußerte sich das?«
    Die Frage war Corinna Scott zu direkt. Sie musste erst nachdenken und schaute Suko dabei scharf an. »Das ist schwer zu sagen. So etwas muss man eben fühlen. Er hat sich normal verhalten, würde ich sagen, aber er war emotionslos. Selbst später, als wir einen Drink nahmen und beisammen saßen. Da war er so kalt und trotzdem nicht…«, sie hob ihre Schultern an. »Na ja, ist auch egal.«
    »Kalt?«
    »Ja. Vom Gefühl her, glaube ich. Oder desinteressiert.« Sie wurde etwas verlegen, aber sie blieb bei der Wahrheit, was gut war. »Um ehrlich zu sein, ich hatte vorgehabt, ihn zu verführen. Ja, verdammt, ich mochte ihn. Ich wollte mit ihm ins Bett. Ich bin noch keine alte Schachtel, die jenseits von Gut und Böse ist. Aber da war nichts zu machen. Ich kriegte ihn nicht rum. Er… er… wollte nicht. Er saß neben mir wie ein Eisklotz, ohne sich zu rühren. Man hätte meinen können, dass er schwul ist, aber das stimmt auch nicht. Ich weiß wirklich nicht, was das alles gewesen sein soll. Jedenfalls habe ich es nicht geschafft, was meinem Ego auch nicht eben gut

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