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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tut.«
    »Das kann ich verstehen«, stimmte Suko ihr zu. »Aber Sie haben auch nichts gespürt wie Hass oder ein konsequentes Ablehnen…«
    »Nein, das habe ich nicht. Der Mann blieb neutral. Ein Neutrum, würde ich sagen.«
    »Haben Sie dann aufgegeben?«
    Corinna schaute Suko an und lachte. »Das weiß ich nicht so genau, ob ich auf gegeben hätte. Kann sein, aber es wurde ja alles anders, weil Ihr Kollege plötzlich auftauchte und diesen älteren Mann mitbrachte. Danach kam das Grauen.«
    Sie brauchte nichts mehr zu sagen, den Rest hatte ich selbst miterlebt. Aber ich wusste auch, dass sie zu einem Problem geworden war. Was sollten wir mit Corinna Scott tun? Dieser Killer befand sich nach wie vor auf freiem Fuß, und er hatte sich bereits gemeldet. Er wollte ihr einen Albtraum schicken oder hatte sich selbst als einen Albtraum bezeichnet. Da gab es schon einige Dinge, über die ich nachdenken musste.
    Ich dachte an Schutzhaft. An das Wegschaffen in eine Pension fernab von London, und Corinna Scott fiel auf, dass ich nachdachte, denn sie fragte mich direkt.
    »Denken Sie über mich nach?«
    »I der Tat.«
    »Und? Sind Sie zu einem Ergebnis gekommen? Für was halten Sie mich? Für eine übergeschnappte und hysterische Person?«
    »Nein, nichts von beidem. Ich denke nur darüber nach, wie es mit Ihnen weitergehen soll.«
    »Ach«, spottete sie, »so besorgt?«
    »Das gehört auch zu unserem Beruf. Schließlich haben Sie einen bestimmten Anruf erhalten, den wir nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Und wenn ich weiter darüber nachdenke, dann komme ich zu einem Resultat, das Ihnen nicht gefallen dürfte, Mrs. Scott.«
    »Ach, zu welchem denn?«
    »Ich denke nicht, dass sich Ihr Nachbar auf das Spiel mit Ihnen eingelassen hätte, denn…«
    »Das weiß ich mittlerweile selbst«, unterbrach sie mich.
    »Moment - lassen Sie mich ausreden. Dieser Mensch hätte etwas anderes mit Ihnen vorgehabt. Davon bin ich überzeugt. Er hätte sie wahrscheinlich vor dem Verlassen des Hauses getötet.«
    Meine Vermutung lag auf der Hand, doch dem Blick der Frau war anzusehen, dass sie damit nicht gerechnet hatte. Sie blickte mich an, als hätte ich etwas Falsches und völlig Irrationales gesagt. Sie wollte auch sprechen, aber ihr fehlten einfach die Worte.
    »Wie können Sie das behaupten?«
    »Theo Gain ist ein Mörder. Ein mehrfacher sogar. Ein brutaler Killer. Die Zeitungen werden ihn Schlächter nennen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Corinna Scott wusste nicht, was sie von meinen Worten halten sollte. Sie fing an zu lachen, doch es war mehr der Ansatz. Das echte Gelächter erstickte in der Kehle.
    »Sie sollten mir glauben.«
    »Aber… aber… weshalb sollte er mich umbringen wollen? Ich habe ihm nichts getan.«
    »Das haben die anderen Menschen auch nicht, die er gekillt hat. In seinem Garten sind Teile von ihnen gefunden worden. Neben Ihrem Haus, Mrs. Scott. Das sollten Sie sich immer vor Augen halten. Es ist grauenhaft, ich weiß, aber ich kann es auch nicht ändern.«
    Sie sagte nichts mehr. Sie starrte über den Tisch hinweg, und ihre Züge waren wie eingefroren. Ich hatte sie so hart schocken müssen. Außerdem hätte sie sowieso erfahren, was hier geschehen war.
    Nach einer Weile hatte sie sich wieder gefangen, schüttelte den Kopf und fragte: »Warum tut jemand so etwas? Es gibt doch keinen Grund für dieses Grauen.«
    »Das weiß ich auch. Zumindest können wir uns keinen vorstellen. Aber wer schaut schon in einen Menschen hinein? Wer kennt einen Menschen? Sie nicht, und ich ebenfalls nicht. Uns sind gewissermaßen die Hände gebunden, was dies angeht. In diesem Menschen ist das kaputt, was eigentlich einen Menschen ausmacht. So müssen Sie das sehen. Der handelt nicht mehr normal.«
    Corinna Scott senkte den Kopf und verfiel in ihre eigene Gedankenwelt. Ich hätte ihr gern etwas anderes gesagt, aber es hatte keinen Sinn, sie anzulügen. Nur Tatsachen konnten sie überzeugen.
    Irgendwann schaute sie wieder hoch und wischte mit den Fingern über ihre Augen. »Bitte«, flüsterte sie, »was mache ich denn nun? Was soll ich tun?«
    »Mehr Vertrauen zu uns haben«, erklärte Suko. Dabei lächelte er ihr zu. »Wirklich, das sollten Sie.«
    »Ich weiß ja nicht, wie es weitergeht, verdammt. Ich sitze hier allein im Haus. Jetzt kommt mir erst richtig zu Bewusstsein, wie einsam ich tatsächlich bin.«
    »Das wissen wir, und genau deshalb wollen wir Sie schützen, Mrs. Scott.«
    »Und wie wollen Sie das

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