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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versonnen. Er sprach mit uns, aber er sah uns nicht an. »Ich habe Mel immer wieder ermahnt, vorsichtig zu sein. Er hat nicht auf mich gehört. Er hat sich auch festgebissen, und irgendwann war er sogar der Meinung, dass er es nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatte.«
    Jetzt horchten wir auf. »Was meinte er damit?«, fragte Suko.
    »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen. Mel sprach sehr allgemein, aber er ging davon aus, dass Theo Gain einen Draht zur Hölle gehabt haben muss. Er war so grausam. Mel bezweifelte, dass ein Mensch so grausam sein konnte, ohne durch irgendetwas beeinflusst worden zu sein. Das muss eben die Hölle gewesen sein. Mehr kann ich auch nicht darüber sagen.« Er hob den Kopf wieder an und konzentrierte sich auf mich. »Schließlich hat er Sie um Hilfe gebeten, Mr. Sinclair, weil er genau wusste, um was Sie sich bei Ihrem Job kümmern.«
    »Gut gedacht. Nur haben wir das Thema nicht angesprochen. Er hat überhaupt nichts in diese Richtung hin verlauten lassen.«
    »Schade.«
    Er wollte wieder gehen, doch ich hielt ihn fest. »Bitte, wenn Sie mehr wissen, lassen Sie es uns wissen. Jeder sollte mithelfen, den Fall aufzuklären.«
    »Was sollte ich denn wissen?«
    »Mehr über Melvins Theorien.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, es tut mir wirklich Leid, aber da bin ich überfragt. Wir haben auch nicht weiter darüber diskutiert. Er nahm es auch nur als eine Möglichkeit hin.«
    »Und Sie können sich nicht an Einzelheiten erinnern?«
    »Leider nicht. Er hat mir immer nur gesagt, dass er nicht aufgeben will. In den vergangenen zwei Wochen haben wir uns überhaupt nicht gesehen, das muss ich auch sagen. Erst heute Abend habe ich von dem ganzen Ausmaß des Schreckens erfahren.« Er hob die Kanne an. »Tut mir Leid, ich muss weiter. Die anderen wollen auch etwas Warmes trinken.«
    »Schon gut, danke.«
    Als er aus unserer Hörweite verschwunden war, sprach Suko mich an. »Habe ich da etwas erfahren?«, sagte er leise. »Könnte das doch zu einem Fall für uns werden?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Suko ließ nicht locker. »Hat er das Thema wirklich nicht in deinem Beisein angesprochen?«
    »Nein, aber er scheint einen Verdacht gehabt zu haben und wollte mich in seiner Nähe wissen.«
    »Alles ist möglich«, sagte Suko und kam auf ein anderes Thema zu sprechen. »Du bist doch mit Harris zusammen gewesen. Der Killer ist verschwunden. Wenn ihr über ihn geredet habt, dann hat er vielleicht auch aus dem Nähkästchen geplaudert. Ist es möglich, dass Theo Gain noch eine andere Bleibe gehabt hat als diese hier?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber irgendwohin muss er ja geflohen sein.«
    »Der hält sich hier in der Umgebung versteckt. Auch ohne Wagen kann er verdammt weit gekommen sein. Er kennt sich hier aus. Er weiß, wie die Polizei arbeitet. Absperrungen wird er umgehen. Und wenn es hell geworden ist, hat er London längst erreicht, falls er nicht noch einen anderen Unterschlupf besitzt.«
    »Und wir werden ihn suchen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wo fangen wir denn an?«
    »Willst du mich ärgern?«
    »Nein, es war nur eine simple Frage. Wir wissen einfach zu wenig über ihn. Es kann ja sein, dass die Kollegen im Haus Hinweise finden, die uns weiterbringen.«
    »Ich hoffe es.«
    »Und mir wollen die Aussagen des Kollegen nicht aus dem Sinn, John. Da ist der Teufel erwähnt worden. Ob er das nur allgemein gemeint hat oder sehr konkret?«
    »Wir werden es herausfinden. Mir gegenüber hat Harris keine Aussage in diese Richtung hin gemacht.«
    Suko war hartnäckig. »Aber er hat es auch nicht ausgeschlossen, sonst hätte er dich nicht um Hilfe gebeten.«
    »Das ging nicht über ihn. Tanner hat ihm dazu geraten.«
    »Dann könnte er ja mehr wissen.«
    »Vielleicht.«
    »Da wäre noch was.« Suko benahm sich mir gegenüber wirklich wie ein Polizist, der jemand befragen musste. »Du hast den Killer doch zu Gesicht bekommen. Wie sah er aus? Was war er für ein Typ?«
    »Er sah harmlos aus. Du kannst doch keinem Menschen vom Gesicht ablesen, was er denkt und vorhat. Er wirkt nicht mal wie ein harter Bursche, sondern eher das Gegenteil. Auf mich wirkte er weibisch. Ein Weichei, wie man immer so sagt. Ja, das war er. Oder so war er. Etwas anderes kann ich nicht sagen. Fast so ein Neutrum und mit ziemlich fraulichen Gesichtszügen.«
    »Hast du schon mal an einen Ghoul gedacht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Ich hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Er hat seine Opfer

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