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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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blondes, kurz geschnittenes Haar und ein spitzes Gesicht, das ein Schnauzbart zierte. Er trug ein Jeanshemd, eine Nappalederweste und eine Feincordhose.
    »Meine Kollegin Frau Roffels begleitet Sie in Ihre Gemächer. Wir suchen nach einer Pudelmütze, wahrscheinlich gereinigten Jeans und einem dunkelblauen Troyer.«
    Mimke Cornelius blickte die Beamten überrascht an. »Ich weiß nicht, was Sie eigentlich von mir wollen!«, sagte sie mit bleichen Lippen.
    »Bitte, gnädige Frau, begleiten Sie Frau Roffels zu Ihrem Kleiderschrank«, sagte Kommissar Eiben.
    »Und wenn ich mich weigere?«, fragte sie.
    »Dann werde ich mich ohne Sie in Ihren Räumen auf die Suche begeben«, antwortete Wachtmeisterin Roffels entschlossen und erhob sich.
    »Was erlauben Sie sich eigentlich? Wie lange muss ich mir noch Ihre unverschämten Äußerungen anhören? Ich muss zum Reisebüro! Das ist Freiheitsberaubung!« Sie reagierte mit gespielter Empörung. Ihre Stimme bebte vor tiefer Wut.
    »Gnädige Frau, das erübrigt sich, buchen Sie erst recht keine Reise!«, sagte Kommissar Eiben. »Händigen Sie den Troyer, die Jeans und Pudelmütze meiner Kollegin aus. Wir benötigen sie für unsere Spurensicherung.«
    »Ach, ich weiß nicht, worüber Sie sprechen! Ich lebe nicht von der Sozialhilfe. Meine Schränke sind angefüllt mit Klamotten«, gab sie widerspenstig von sich und wirkte hilflos, als sie den strengen Blicken der Beamten begegnete.
    Annchen Freese betrat das Esszimmer. Sie erschrak beim Anblick ihrer Chefin. »Tee?«, fragte sie, weil ihr nichts anderes einfiel.
    Die Beamtin in Uniform winkte ab und deutete mit einer Geste an, dass ihre Anwesenheit unerwünscht war. Sie verließ aufgeregt das Zimmer, dabei fühlte sie instinktiv, dass ihre Chefin auch ihr einiges vorenthalten hatte.
    »Gnädige Frau, Ihre Störrigkeit, uns bei der Aufklärungder Todesursache Ihres Mannes beizustehen, entspricht unseren Erwartungen«, sagte Kommissar Eckinga. »Da sind nicht nur die Kleidungsstücke, die Sie am Abend vor Christi Himmelfahrt getragen haben, die uns zu denken gaben, sondern weitere Indizien. Begleiten Sie uns in Ihren Garten.«
    »Ihre Art, mich mit unbewiesenen Behauptungen zu quälen, nimmt überhand. Mein Bruder Jens ist Rechtsanwalt in Oldenburg. Er stand mir nach dem tödlichen Unfall meines Mannes bei«, sagte sie.
    »Auch das haben wir in Erfahrung gebracht. Ihr Mann lebte von Ihnen getrennt. Rufen Sie Ihren Bruder an. Allerdings nach unserem Gartenbesuch!«
    Mimke Cornelius grinste verächtlich. »Mein Mann bekam ein christliches Begräbnis. Ich habe ihn nicht im Garten vergraben«, antwortete sie, folgte der Aufforderung und ging voraus.
    Sie verließen das Esszimmer, betraten das Wohnzimmer, das mit Kamin und flämischen Eichenmöbeln den Wohlstand der Cornelius unterstrich, und folgten der Witwe durch eine Terrassentür in den herrlichen, gepflegten Garten. Der Rasen war saftig grün, in Beeten blühten Sommerblumen. Dichte, hochgeschossene Tannen grenzten das Grundstück ein. Vor einer Birkengruppe befand sich ein Teich mit breitblättrigen, entfalteten Seerosen. Er war umrandet mit bemoosten Granitsteinen.
    Wachtmeisterin Roffels wich nicht von der Seite der Witwe, die mit blassem Teint und huschenden Blicken ihre Unsicherheit verriet.
    »Ein herrlicher Garten«, meinte Eckinga.
    »Meine Zugehfrau hält ihn in Schuss«, sagte Mimke und atmete tief durch. »Ich weiß immer noch nicht, wasSie hier suchen«, fügte sie hinzu und rang sich ein Lächeln ab. Sie wirkte fahrig und nervös.
    Kommissar Eiben ging zum Teich und schaute sich dort nachdenklich um. Vögel zwitscherten in den Bäumen. Die Sonne schien vom blauen Himmel. Ihre Strahlen brachen sich auf dem Teich.
    »Frau Cornelius, kommen Sie zu mir«, wandte er sich an die Witwe.
    Mimke Cornelius schwitzte im eleganten Blazer. »Ich hole Annchen Freese!«, rief sie mit bebender Stimme und machte Anstalten, davonzulaufen.
    Wachtmeisterin Roffels griff nach ihrem Arm. »Wollen Sie sich wie ein Kind im Schlafzimmerschrank verkriechen?«, sagte sie mit harter Stimme und führte die Witwe zum Teich.
    »Wir fanden im Tidofelder Holz den Stein, der hier fehlt«, sagte Kommissar Eiben kalt. »Er war mit dem Blut Ihres Mannes befleckt. Ein Frauenhaar klebte am Stein, doch nicht genug, die Spezialisten im Labor entdeckten Schweißflecken. An dem Stamm und den Ästen der dicht belaubten Buche hinterließen Sie beim Klettern Fusseln Ihres Troyers und der Pudelmütze.«
    Mimke

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