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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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der Haustür klingelte.
    »Besuch?«, fragte sie überrascht. Sie trat an die Tür und öffnete sie. Wie vom Blitz getroffen fuhr sie zusammen, rang um Haltung, blickte in die
     ernsten, fremden Gesichter der Besucher und fühlte den kalten Schweiß auf ihrer gepflegten Haut, als sie die Polizeibeamtin entdeckte, die ein junges
     frisches Gesicht hatte, Uniform trug und – ob Absicht oder nicht, ihre rechte Hand oberhalbeiner Pistolentasche am Gürtel
     hielt. Mimke spürte den Drang ihrer Blase.
    »Frau Cornelius?«, fragte einer der beiden Besucher, ein athletischer Mann um die 45, dessen Gesicht Mimke Cornelius nur verschwommen wahrnahm. Sie war verwirrt.
    »Mein Name ist Eiben«, sagte der Mann und wies sich aus. »Das sind mein Kollege Eckinga und Wachtmeisterin Roffels, Kripo Norden. Wir haben an Sie einige Fragen zu richten, die den Tod Ihres Mannes betreffen.«
    Mimke Cornelius fand zurück aus einer tiefen Verwirrung. Sie rang sich ein Lächeln ab.
    »Um was geht es?«, fragte sie, während sie mit ihren Händen die Umhängetasche an den Körper drückte.
    »Da gibt es einige Ungereimtheiten aufzuklären. Der Reitunfall Ihres Mannes wurde nicht von aufgescheuchten Rehen verursacht«, trug der Beamte vor, der Eckinga hieß.
    »Bitte kommen Sie rein«, sagte Mimke.
    Annchen Freese hatte den Korridor betreten und blickte ihre Chefin aufmunternd an. »Besuch?«, fragte sie beherzt.
    Mimke nickte.
    »Darf ich der Dame und den Herren einen Tee zubereiten?«, fragte Annchen Freese freundlich.
    »Wenn es Ihnen keine Umstände bereitet«, antwortete der Kommissar.
    Mimke Cornelius begleitete die Beamten in das Esszimmer und bat sie, Platz zu nehmen. »Sie entschuldigen mich«, sagte sie und hängte die Umhängetasche über einen Stuhl. »Ich bin gleich zurück.«
    Polizeiwachtmeisterin Roffels trat an ihre Seite. »Ichbegleite Sie«, sagte sie. Sie hielt ihre Polizeimütze in der Hand.
    »Was soll das?«, fragte Mimke Cornelius empört.
    »Gnädige Frau, uns liegt daran, Sie vor weiteren Dummheiten zu bewahren«, sagte Kommissar Eiben, entnahm seiner mitgeführten Tasche, wie Mimke mit kurzem Blick merkte, Listen und legte sie auf den Tisch.
    »Ich muss!«, antwortete die Witwe mit hochrotem Kopf.
    »Bitte, erledigen Sie ihre Notdurft in Begleitung meiner Kollegin«, sagte Eckinga.
    Annchen Freese trug das Geschirr mit dem Muster der ostfriesischen Rose auf. Irgendetwas stimmte nicht. Beim Anblick der Beamten lief es ihr kalt über den Rücken. Sie steckte die Teekerze des Stövchens an und verließ das Zimmer. Nach nur wenigen Minuten brachte sie die Teekanne, stellte sie auf das Stövchen und erschrak beim Anblick der Chefin, die neben der Polizistin Platz nahm. Annchen ging gedankenverloren davon. Die Besucher bedienten sich.
    Auch Mimke trank Tee. Mimke steckte sich eine Zigarette an und hielt den Beamten die Packung entgegen. Die Beamten bedienten sich. Eckinga gab ihr Feuer.
    Sie rauchten und griffen nach den Teetassen.
    »Gnädige Frau, wir benötigen von Ihnen einen Speicheltest«, sagte der Kommissar Eiben.
    »Ein recht sonderbares Ansinnen«, antwortete Mimke Cornelius, drückte die noch nicht zu Ende gerauchte Zigarette in den Aschenbecher und lachte gequält.
    »Nehmen Sie die Kippe an sich, so weit bin ich belesen. Es geht um meinen genetischen Fingerabdruck«, fügte sie hinzu.
    »Danke«, antwortete der Kommissar, entnahm seiner Tasche ein Tempotuch, hielt es über die Hand, fischte die Kippe aus dem Ascher und steckte sie samt Tuch in seine Diensttasche.
    »Und was soll der Zirkus?«, fragte Mimke Cornelius belustigt.
    »Vor mir liegt der vom Amtsrichter unterschriebene Durchsuchungsbefehl. Wir werden uns in Ihrer Wohnung umsehen. Um dabei Ihre Intimsphäre nicht zu verletzen, wird sich meine Kollegin Frau Roffels dem Bad und dem Schlafbereich widmen. Ihre Suche nach einem Haar von Ihnen im Bad würde sich erübrigen, wenn Sie uns dabei erneut hilfreich sind«, sagte Kommissar Eiben.
    Die Witwe überspielte ihren tiefen Missmut. »Sie scherzen«, sagte sie »Ich nehme kein Rauschgift!« Sie griff zur Teekanne und schenkte Tee nach, spreizte danach Daumen und Zeigefinger, verzog angewidert ihr Gesicht, zupfte sich ein Haar aus und hielt es den Beamten entgegen.
    Kommissar Eckinga steckte es in eine Plastikhülle und legte es in die Diensttasche.
    »Und nun zum Röntgen«, warf Mimke Cornelius spöttisch ein.
    »Weit gefehlt«, antwortete Kommissar Eckinga. Er war 35 Jahre alt, schlank. Er hatte

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