Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
Vom Netzwerk:
Staatsanwalt. Die Leiche Ihrer Mutter wird im Norder Krankenhaus einer Obduktion unterzogen. Wir erwarten keine neuen Erkenntnisse. Ich gehe davon aus, dass Sie sie ohne zeitliche Verzögerungen nach Rheydt überführen können. Ich werde das Siegel auf der Haustür heute noch entfernen lassen.«
    »Können Sie mir eine Reinigungsfirma empfehlen?«, fragte Georg Pilchrat.
    Der Kommissar nickte. »Mir fällt da nur die Firma Multi-Reinigung in Aurich ein«, antwortete er.
    Georg Pilchrat erhob sich. Er reichte dem Kommissar sein Visitenkärtchen. »Meine Handynummer«, sagte er.
    »Ich halte Sie auf dem Laufenden«, sagte der Kommissar und begleitete den Fabrikanten zur Tür.
     
    Gegen 11 Uhr meldete sich eine Frau Erna Schönning, Brückstraße 24. Sie hatte am Samstagabend einen Wagen mit einem niederländischen Kennzeichen beobachtet, der auf der Einfahrt der Witwe Pilchrat gewendet hatte.
    Die Insassen, zwei Männer, wirkten südländisch. Es handelte sich um einen Opel Kadett älterer Bauart. Sicherlich ein erster Hinweis, den Kommissar Bents in einer Aktennotiz festhielt und seinem Bericht beifügte.
    Um 12 Uhr fuhr Bents zum Kreiskrankenhaus. Vor dem Küchentrakt fand er einen Parkplatz. Die Luft war frostig. Die Sonne lugte durch den grauen Wolkenhimmel. Bents ging am Rondell vorbei, betrat das Krankenhaus und zeigte dem Pförtner seinen Dienstausweis.
    »Dr. Krekeler«, sagte er.
    »Station 12 A, hinter der Glastür, linker Trakt«, sagte der Angestellte, blickte nur kurz auf und wies mit der Hand die Richtung.
    Bents fand zur Station. Es roch nach »Chemie« und Mittagessen. Schwestern in weißen Jeans und legeren Blusen eilten durch den breiten Gang an den Zimmern entlang. Seitlich stand ein fahrbares, weiß bezogenes Krankenbett. Ein junger Arzt im weißen Kittel kam ihm entgegen. Um seinen Hals hing der Bügel des Blutdruckmessgerätes. Er blickte den hoch gewachsenen Besucher fragend an.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er.
    »Ich suche Dr. Krekeler«, antwortete Bents.
    »Kommen Sie mit«, sagte der Arzt freundlich und begleiteteden Kommissar zu einem kleinen offenen Wartezimmer.
    »Nehmen Sie bitte Platz. Ich melde Sie an«, sagte er und blickte den Kommissar fragend an.
    »Bents, Kripo«, antwortete der Beamte.
    »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Es stand im ?Kurier?«, sagte er.
    Bents setzte sich auf einen Stuhl. Auf dem kleinen Tisch lagen abgegrabschte Illustrierte. Die Wände zierten, wie aus einem medizinischen Lehrwerk entnommen, große, plakatartige Darstellungen des Verdauungstraktes und vermittelten dem Betrachter Einblicke in moderne, endoskopische Techniken, die dazu beitrugen, Krebsgeschwüren den Garaus zu machen unter dem Motto: »Früherkenntnis ist der erste Weg zum Überleben.«
    Volker Bents schüttelte sich beim Anblick feuerroter Geschwülste und schaute erleichtert auf, als sich Dr. Krekeler zu ihm gesellte und neben ihm auf einem Stuhl Platz nahm. Er hielt einen Schnellhefter in der Hand.
    »Herr Bents, ich habe mich der alten Dame angenommen. Sie besaß eine hervorragende Gesundheit. Die Todesursache wirft keine Fragen auf. Erinnern Sie sich an die Treppenstufen der Haustür?«
    »Sie waren mit roten Steinplatten belegt. Es waren drei«, antwortete er.
    »Richtig. Frau Jakoba Pilchrat war 1,73 Meter groß, geben wir zwei Zentimeter für ihre Pantoffeln hinzu, dann kommen wir auf 1,75 Meter. Sie öffnete gegen 22 Uhr die Tür, das entnahm ich dem Blutgerinnungswert. Die Stufenhöhe beträgt, das habe ich bei mir zu Hause und bei meinem Nachbarn überprüft, in der Regel 16 Zentimeter, das ergibt bei drei Stufen 48 Zentimeter. DieDurchschnittsgröße eines Mannes liegt statistisch gesehen bei 1,75 Meter. Das führt zu der Annahme, dass sich der Täter auf der letzten Stufe befand, weit ausholte und auf die alte Dame einschlug. Sein Hieb traf nicht die Stirn, sondern die Schädeldecke. Das volle Haar des Opfers milderte zwar den Aufschlag, änderte allerdings nichts am Ergebnis. Jakoba Pilchrat war auf der Stelle tot.«
    »Wertvolle Hinweise für unsere Arbeit«, antwortete der Kommissar. »Da bleibt die Frage, ob es sich um einen Täter oder mehrere gehandelt hat.«
    »Mich irritiert die Lage ihres Kopfes. Ich wage aber nicht, daraus Schlüsse zu ziehen«, meinte der Arzt.
    »Und die wären?«, fragte Bents.
    »Sehr spekulativ«, antwortete der Arzt nachdenklich. »Jakoba Pilchrat sackte nach dem heftigen Hieb zusammen und verstarb. Sie lag auf dem Rücken mit seitlich

Weitere Kostenlose Bücher