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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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dem Blick auf den Markt und die mit Kerzen versehenen Tannen vor der Ludgeri-Kirche den Dienst. Er trank den Tee mit Sahne und Kluntje und steckte sich eine Zigarette an.
    Seine Frau Anja besuchte mit dem Sohn die Oma im Krankenhaus. Sie litt an einer Herzgeschichte, die nichts Gutes verhieß.
    Das Telefon scheuchte ihn aus seinen Gedanken. Er nahm den Hörer ab.
    »Polizeirevier Norden, Harms«, meldete er sich.
    »Maike Rengsdorf, Velbert. Herr Harms, meine Mutter Jakoba Pilchrat wohnt in Westermoordorf, Brückstraße 74, alleine in ihrem Haus. Ich befürchte, dass ihr etwas zugestoßen ist. Sie meldet sich nicht«, vernahm Harms die Mitteilung der besorgten Frau aus dem Rheinland.
    »Geben Sie mir Ihre Telefonnummer. Ich rufe zurück«, sagte der Kommissar und notierte die Teilnehmernummer.
    »Bis dann«, sagte er und legte auf.
    Harms drückte die Sprechfunktaste und nahm Verbindung mit seinen Kollegen auf, die sich mit ihrem Streifenwagen auf dem Wege von Hage nach Halbemond befanden.
    Sie gingen dem Notruf aus Velbert nach.
     
    Kommissar Volker Bents saß mit seiner Frau Insa im Wohnzimmer am Tisch. Sie studierten Ferienkataloge. Sie hatten in Hage im Edenhofgelände gebaut. Ihre monatliche Belastung hielt sich in Grenzen, und dank des Beitrages von Insa, sie arbeitete auf Stundenbasis im »Sebi-Markt«, konnten sie sich einen Urlaub auf Mallorca leisten.
    Ihr 13-jähriger Sohn Max befand sich auf der Skaterbahn am Sportplatz. Am Adventskranz brannten die Kerzen. Sie tranken Tee und aßen vom
     »Aldi-Stollen«.
    In die vorweihnachtliche Stimmung läutete das Handy. Volker Bents nahm es vom Tisch und meldetesich. Er vernahm die vertraute Stimme seines Kollegen Harms.
    »Volker, dicke Kacke! In Westermoordorf, Brückstraße, wurde eine Jakoba Pilchrat überfallen und ermordet. Dr. Krekeler vom Kreiskrankenhaus und den Kurierfotografen habe ich benachrichtigt. Am Tatort befinden sich Löning und Buscher. Focken und Nestler sind mit dem Spurensicherungskoffer unterwegs.«
    »Schrecklich! Benachrichtige den Bestatter!«, ordnete Bents an. Er schaltete das Gerät aus.
    »Überfall und Mord in Westermoordorf, und das kurz vor Weihnachten«, sagte er verärgert, verließ das Wohnzimmer, holte aus dem Arbeitszimmer seine Diensttasche, steckte das Handy ein, zog die Wetterjacke über, verließ das Haus und ging zur Garage, wo er in den Golf stieg und zum Tatort fuhr. Die Straßen waren frei. Der Wind wehte kalt aus östlicher Richtung.
     
    Der Kommissar lenkte den Golf auf die breite Auffahrt, parkte hinter den Polizeifahrzeugen seitlich der frostigen Rhododendronsträucher, die den großzügigen Rasen einfassten. Er verließ den Wagen und blickte auf das hübsche Klinkerhaus. Es wirkte idyllisch in der weiten, weißen Winterlandschaft.
    Kollege Edo Focken kam ihm entgegen. Er trug Uniform. Das Gesicht des gesetzten Beamten mit dem kleinen Spitzbart war vom kalten Wind gerötet.
    »Keine Spuren hier auf dem Grundstück«, sagte er.
    Bents nickte. Er folgte Focken zur Haustür. Sie stand offen. Auf einem Perserteppich, der den mit roten Steinfliesen belegten Fußboden bedeckte, lag das Opfer aufdem Rücken mit angewinkelten Beinen, die Arme von sich gestreckt, mit geöffneten Handflächen. Um den Kopf der alten Frau hatte sich eine Blutlache gebildet. Das zur Seite geneigte Gesicht war verquollen und schwer verletzt.
    Die Schöße ihres Bademantels ließen den Blick frei auf ihre Schenkel. Sie trug keine Strümpfe, nur ihre Wäsche. Vor der Garderobe lag ein mit Pelz gefütterter Pantoffel, der andere befand sich vor der massiven Holztreppe, die nach oben führte.
    Die Wände des Korridors waren mit Fichtenholz getäfelt. Über der mit echten Delfter Kacheln belegten Heizungsverkleidung hing ein Spiegel. Eine Tür führte in die Küche, eine weitere in das Wohnzimmer. Die Korridorlampe war eingeschaltet. Über Bügel hingen an der Garderobe ein Tweedkostümjäckchen und ein Anorak. Auf der Ablage lagen gefütterte Lederhandschuhe und eine kesse, karierte Stoffmütze mit herabklappbaren Ohrenwärmern.
    »Auf der Straße blockieren Neugierige den Verkehr. Ich muss für Ordnung sorgen«, sagte Focken und ging davon.
    Kommissar Bents vernahm Stimmen. Löning und Buscher kamen über die Treppe nach unten.
    »Wir haben uns oben gründlich umgeschaut. Schlafzimmer, Bad, Toilette, Kinderzimmer, keine Spuren«, sagte Löning.
    »Im Wohnzimmer haben sie wie Vandalen gehaust«, warf Erwin Buscher ein.
    Auch er trug wie sein

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