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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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einen
     Notarzt – helfen Sie.«
    Die Anruferin hatte aufgelegt. Die aufgebrachte, verheulte Stimme der Frau unterstrich den Ernst der Situation.
    Frerichs drückte die Tasten.
    »Kreiskrankenhaus Norden«, vernahm er die verschlafene Stimme des Pförtners.
    »Polizei, Frerichs. Einen
     Notrettungswagen nach Berum, Am Müllerstück 18«, sagte er und gab über die Sammeltaste »Streifenwagen« den Notruf an die Kollegen durch.
    »Verstanden. Wagen drei, Behnen und Martens. Position Schlossstraße, Großheide«, klang es ihm entgegen.
    »Menke Ihben hat Dienst. Telefon
     7322«, sagte Jan Odens.
    Frerichs gab die Nummer ein.
    »Ihben, Upgant-Schott«, meldete sich der Kommissar.
    »Menke, in Berum, am
     Müllerstück 18. Der Notarzt ist benachrichtigt. Behnen und Martens vom Wagen drei sind auf dem Wege. Kollege Odens bringt die Spurensicherungstasche
     zum Unfallort.«
    »Verstanden«, sagte der Kommissar.
    Frerichs wählte die Nummer des Kurierfotografen Manstroh, der sich zur späten Stunde
     bereit erklärte, für die obligatorische Filmdokumentation Sorge zu tragen.
    Wachtmeister Jan Odens griff zum Schlüsselbund, hastete zum Fuhrpark, stieg in einen freien Passat und lenkte den Wagen über die
     Heringstraße an der Ludgeri-Kirche vorbei zum Parkplatz des »Alten Weinhauses«, in dem die Kripo residierte. Er stieg die Treppen nach oben, holte aus
     dem Dienstzimmer des Kollegen den Spurensicherungskoffer und jagte in Richtung Berum davon.
     
    Behnen schaltete
     das Blaulicht an, bog am Wallgelände der Burg Berum auf die Allee, fuhr über die Hagermarscher Straße an der Mühle vorbei, nahm die zweite Abfahrt, bog
     links ab und drosselte das Tempo auf der mit Schneematsch bedeckten Straße.
    Niemand befand sich auf dem Bürgersteig. Die Straße »Am Müllerstück«
     gehörte zu einer der schönsten Wohngegenden in Ostfriesland mit seinem Waldbestand. Links und rechts fiel Licht aus den Fenstern der eleganten
     Wohnhäuser.
    Wachtmeister Martens griff zur Taschenlampe, verließ den Wagen und richtete den Lichtstrahl auf die Hausnummern. Er fand zur Nummer
     18.
    Behnen lenkte den Wagen an den Straßenrand. Das Fenster hinter einer Hecke lag im Dunkeln. Auf der Auffahrt stand ein Pajero mit Auricher
     Kennzeichen. Tannen grenzten den Bungalow vom Nachbargrundstück ab. Die Außenleuchte brannte. Sie näherten sich der Haustür. Sie ließ sich öffnen. Im
     Korridor brannte Licht. Eine seitliche Tür war angelehnt.
    »Polizei!«, rief Wachtmeister Behnen in den seitlichen Flur und in Richtung Treppe. Es
     war unheimlich still in dem Haus. Es roch nach abziehendem Pulverdampf.Durch den Spalt einer Tür fiel Licht. Zu ihnen drang ein
     monotones Wimmern.
    Behnen stieß die Tür auf und legte seine Hand an die Pistolentasche. Martens nickte und ging in die Hocke, während Behnen das
     Zimmer betrat, sich umblickte und seinem Kollegen ein Zeichen gab. Auch Martens verschlug es den Atem. Im matten Licht lag nur wenige Meter vor ihnen
     ein Mann in einem navyblauen Trenchcoat auf einem Teppich. Sein Gesicht war seitlich gerichtet und lag in einer Blutlache.
    Etwa in der Mitte
     des Zimmers befand sich ein umgeworfener Tisch. Vor einer Schrankwand, angestrahlt von einer Stehlampe, seitlich eines mit einem Store behangenen
     Fensters auf dem Parkettboden lag ein zweiter Mann mit angezogenen Beinen und abgewinkelten Armen in einer Blutlache. Er hatte den Kopf seitlich über
     die rechte Schulter geneigt. Aus einem offenen Feuer fiel das Licht zuckender Flammen.
    Erst jetzt vernahmen sie das Jammern und bemerkten die
     junge Frau, die auf dem Kaminmäuerchen im Halbdunkel saß, ohne von ihnen Kenntnis zu nehmen.
    Wachtmeister Martens zog den Rand seines Pul-
     lovers über die Hand, fand zum Lichtschalter und drückte ihn. Von der getäfelten Decke fiel helles Licht in das Chaos. Sein Blick fiel auf eine
     Pistole, die nur wenige Zentimeter vor der ausgestreckten Hand des Mannes im Trenchcoat lag.
    Erst jetzt hob die junge Frau den Blick. Sie trug
     ein blaues Polohemd und Jeans. Ihre Füße steckten in Saunalatschen.
    »Was ist passiert?«, fragte Behnen mit harter Stimme.
    Die Frau zuckte
     zusammen und senkte den Blick. Das blonde Haar hing über ihre Schulter.
    »Ich kann es nicht fassen . . . «, schluchzte sie und begann herzerweichend zu weinen.
    »Wer hat den Vorfall gemeldet?«, fragte Behnen.
    »Ich . . . «, antwortete sie wimmernd.
    Behnen näherte sich dem umgeworfenen Tisch. Auf dem Teppich lag

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