Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
Vom Netzwerk:
ihre Schritte. Sie wandte ihren Blick dem Kommissar zu.
    »Für das Verbrechen – bot ich ihm – keinen Anlass«, hauchte sie mit
     verheulter Stimme.
    »Unser Schwiegersohn betätigte sich als Sportschütze! Wie Sie sehen, sehr erfolgreich«, gab die Alte laut und vernehmlich von
     sich.
    Der letzte Akt eines Dramas, dachte Martens und blickte hinter den leidenden Angehörigen des Amokschützen her.
    Ein herzzerreißendes
     Bild, dachte Manstroh. Er packte die Kamera ein.
    »Morgen Vormittag«, unterbrach er die Stille.
    Der Kommissar nickte.
    »Moin«, sagte
     er nur.
    Kommissar Odens schritt suchend an der Fensterfront entlang.
    Er tastete die Wände ab. Das Projektil musste in der Höhe von
     geschätzten 60 bis 170 Zentimeter in die Wand eingedrungen sein.
    Kommissar Behnen hatte sich über den Esstisch gebeugt, der vor einem massiven
     Eichenbuffet stand, einen kleinen Perserteppich trug, wie er das von seinen Besuchen in den Niederlanden kannte. Er machte sich Notizen für den
     Bericht.
    Kommissar Ihben kniete auf dem Boden. Er zog Gummihandschuhe über, nahm die Pistole vom Boden und blickte auf den
     Ladezustandsanzeiger. Noch drei Patronen waren im Magazin. Er steckte sie in eine Plastiktüte. Dann durchsuchte er die Taschen des Todesschützen.In der Seitentasche des teuren Mantels stieß er auf das obligatorische Handy.
    Ihben fand ein Schlüsselbund mit
     Steckschlüsseln. Ein weiteres mit einem BMW-Autoschlüssel, dem Haustürschlüssel und einen vielfach gezackten kleinen Schlüssel, der vermutlich in das
     Schloss eines Safes passte.
    In der Seitentasche seines eleganten Jacketts, Marke Bugatti, steckte die Rückfahrkarte der Bundesbahn
     »Neuss-Düsseldorf-Münster-Norden« und zurück.
    Für die rechte Hand schnell erreichbar, steckte in der anderen Jacketttasche eine lederne
     Brieftasche. Sie enthielt den Führerschein, einen Reisepass, einen Blutspendeausweis, einen Firmenpass, der ihn als zeichnungsberechtigten Prokuristen
     der Bauunternehmung Gebr. Altmann auswies, und eine zerknitterte Fotografie seiner Frau Greta im eng anliegenden Badeanzug.
    Ihben grinste
     verbittert. In der Gesäßtasche der »Boss«-Flanellhose steckte das Portmonee mit einer ansehnlichen Summe von Barem samt Scheckkarte, Kreditkarte, die
     Servicecard von BMW, die ADAC-Mitgliedscard.
    Ihben legte das Portmonee zur Seite.
    »Vom Opfer wissen wir nur wenig«, sagte Odens, zog
     Gummihandschuhe über, entnahm der Tasche eine Lupe und eine Schere, begab sich an die Wand und grub unterhalb eines Ölgemäldes, es zeigte einen
     Fischkutter mit ausgebreiteten Netzen zwischen Norderney und Baltrum, das Projektil aus der mit Raufaser tapezierten Wand. Er legte es in eine
     Plastiktüte und maß die Stelle aus.
    »Auf der Auffahrt steht sein Pajero«, warf Behnen ein. Er und Martens warteten auf den Bestatter.
    »Kuno Swyters? Der Name sagt mir nichts.«
    »Sie sprach von ihrem Trainer«, stellte Ihben fest und erhob sich. Er hielt die Brieftasche, die Schlüssel und das Portmonee in der Hand.
    »Der Tathergang hinterlässt keine Fragen. Motiv: Eifersucht«, sagte Odens.
    »Der Mörder hat sich selbst gerichtet«, warf Behnen ein. Der Kommissar legte die Brieftasche und das Portmonee auf den Esstisch.
    »Auch mit den Schlüsseln können wir wenig anfangen«, sagte er und legte sie dazu.
    »Warten wir auf Strupp«, sagte Odens.
    »Da bleibt uns noch die Pflicht, zur späten Stunde den Angehörigen des Kuno Swyters sein tragisches Ableben mitzuteilen«, stellte Martens mit belegter Stimme fest.
    »Ich denke, wir kommen nicht daran vorbei, wenn nicht gerade mit der Witwe, dann mit dem Alten ein Gespräch zu suchen. Doch später . . . « Der Kommissar winkte ab und schritt Arnold Strupp entgegen, der sich dem Ereignis angemessen gekleidet hatte. Auch sein Gehilfe trug einen dunklen Mantel. Sie hoben die steifen Prinz-Heinrich-Mützen vom Kopf und verbeugten sich kurz mit einem Blick auf die Toten.
    »Moin«, sagte Strupp. Er hatte ein volles, gerötetes Gesicht. Strupp war knapp über fünfzig, hatte eine gesetzte Figur und kam direkt zur Sache, nachdem er und sein Mitarbeiter den Sarg in der Nähe des Trainers abstellten.
    »Einsargen, Transport zum Krankenhaus, ist recht so?«, fragte er.
    Ihben nickte. »Alles Weitere geht die Angehörigen an«, antwortete er.
    »Gespenstisch. Die Nachbarn haben Kerzen angezündet und sich verzogen«, sagte der schlanke Gehilfe und half seinem Chef, die Leiche in den Sarg zu bugsieren.
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher