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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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behandelt.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber das hieß nicht - das schwör ich dir -, dass ich dich nicht wollte. Nur in dem Moment schienen die Komplikationen ...«
    »Das Leben muss nicht kompliziert sein«, sagte sie. »Du hast es kompliziert gemacht.«
    »Rike, ich kann sie nicht verlassen. Noch nicht. Nicht, solange das Baby noch so klein ist. Wenn ich das täte, könnte ich weder für dich noch für sonst wen gut sein. Das musst du doch einsehen.«
    »Ich habe nie von dir verlangt, dass du sie verlässt.«
    »Darauf lief es hinaus, und das weißt du.«
    Sie schwieg. Sie wusste, sie musste sie auf den richtigen Kurs zurückbringen, zu dem eigentlichen Grund, warum sie ihn hatte sprechen wollen. Doch seine dunklen Augen lenkten sie ab und lockten sie zurück in die Vergangenheit. Seine Nähe, die Hitze seines Körpers. Dieser berauschende Moment, wenn er in sie eindrang. Es war mehr als eine Verschmelzung von Körpern, es war eine Vereinigung von Seelen.
    Sie widerstand der Erinnerung und sagte: »Tja, wer weiß. Vielleicht ist es so.«
    »Das weißt du ganz genau. Du konntest sehen, was ich fühlte. Was ich fühle ...«
    Er kam näher. Ihr Puls klopfte in der Kehle, leicht und schnell. Hitze bildete sich in ihr und konzentrierte sich in ihrem Unterleib. Wider Willen fühlte sie, wie sie feucht wurde.
    »Das war tierhaftes Triebverhalten«, entgegnete sie. »Nur ein Dummkopf würde es mit Liebe verwechseln.«
    Er war ihr jetzt nahe genug, dass sie seinen Geruch wahrnahm. Es war nicht der Duft von Lotion, Aftershave oder Parfüm. Es war sein eigener Geruch, die Kombination von Haaren, Haut und Geschlecht.
    Er streckte die Hand aus und berührte sie: Seine Finger auf ihrer Schläfe bewegten sich in einem Viertelkreis zu ihrem Ohr. Er berührte das Ohrläppchen. Ein Finger strich ihre Kinnlinie entlang. Dann ließ er die Hand sinken.
    »Es ist alles in Ordnung mit uns, oder?«, fragte er. »Im Grunde genommen.«
    »Griff, hör mal«, sagte sie, hörte aber selbst den Mangel an Überzeugung in ihrem Tonfall, was er natürlich ebenfalls hörte. Und er würde wissen, was das bedeutete. Nämlich ...
    O Gott, seine Nähe, sein Duft, seine Kraft, mit der er sie niederdrückte, seine beiden Hände, die die ihren gefangen hielten, und sein Kuss, sein Kuss. Ihre Hüften im rhythmischen, rotierenden Tanz, und dann Stoßen, Stoßen, weil in diesem Moment nichts zählte als wollen, besitzen, befriedigen.
    Sie wusste, dass auch er es spürte. Sie wusste, wenn sie den Blick senkte - was sie nicht tun würde -, wäre der Beweis deutlich in der engen Hose sichtbar.
    »Worauf soll ich hören, Rike?«, fragte Griff heiser. »Auf mein Herz? Deines? Was sie uns sagen? Ich will dich zurück. Es ist verrückt, idiotisch. Ich habe dir im Augenblick absolut nichts zu bieten, bis auf die Tatsache, dass ich dich will. Ich weiß nicht, was morgen sein wird. Wir können morgen beide tot sein. Aber ich will dich jetzt.«
    Dann küsste er sie, und sie befreite sich nicht aus seiner Umarmung. Ihre Lippen fanden sich, und er öffnete mit der Zunge sacht ihren Mund. Sie machte einen Schritt rückwärts, bis sie gegen den Schreibtisch stieß, und er folgte ihrer Bewegung, sodass sie seine fordernde Härte spürte.
    »Lass mich zurück in dein Leben«, murmelte er.
    Sie verschränkte die Arme in seinem Nacken und küsste ihn gierig. Überall lauerte Gefahr, aber das war ihr gleichgültig. Denn dies hier war jenseits der Gefahr, schob sich darüber und hinderte die Gefahr daran, ihr zu schaden. Sie vergrub die Hände in seinem Haar, das sich wie raue Seide anfühlte. Er drückte die Lippen auf ihren Hals, während seine Hände ihre Brüste suchten. Sein Penis, der sich an ihr rieb, ihr Verlangen nach ihm, und die völlige Gleichgültigkeit gegenüber jeglicher Gefahr der Entdeckung.
    Es würde schnell gehen, sagte sie sich. Aber sie konnte sich nicht trennen, ehe ...
    Reißverschlüsse, Slips und ein zweistimmiges lustvolles Stöhnen, als er sie auf den Schreibtisch schob und in sie eindrang. Ihr Mund war auf den seinen gepresst, ihre Arme umklammerten ihn, seine Hände hielten ihre Hüften fest, und dann seine brutalen Stöße, die nie hart und brutal genug sein konnten. Sie spürte den erlösenden Höhepunkt und einen Moment später Griffs erleichtertes Keuchen. Und sie waren ineinander verschlungen, wie es sein sollte, sicher und vertraut, in weniger als sechzig Sekunden.
    Langsam lösten sie sich voneinander. Sie sah, dass sein Gesicht gerötet war.

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