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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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überrascht. „Dort leben doch nur die Breydurs, diese Kretins. Was haben die mit den Janusköpfen zu schaffen?"
    Zwei Werwölfe und ein grünes Schuppenmonster mit einem Zackenschwanz schleppten jetzt einen sich sträubenden Dämon vor Luguris Thron. Er war klein und bucklig, und sein Kopf saß schief auf dem Hals. Seine Arme waren verkümmerte Stummel mit winzigen Händchen. Er schlotterte vor Angst.
    „Wie heißt du, du Wurm?" donnerte Luguri ihn an.
    „Hö-Höglund Breydur. I-Ich habe nichts getan."
    Trigemus schnupperte an ihm.
    „Du stinkst nach Januskopf', sagte er. „Du warst mit einem Januskopf zusammen. Es kann nicht mehr als vierundzwanzig Stunden her sein."
    Die Werwölfe und das Schuppenmonster ließen Höglund Breydur los, und er fiel auf die Knie. Er trug ein zerschlissenes, grünes Gewand und wirkte sehr erbärmlich. Die anderen Dämonen achteten nicht darauf, was bei Luguris Thron vorging. Sie waren zu sehr mit sich beschäftigt.
    „Willst du gestehen, Höglund Breydur, oder soll ich dir die Eingeweide herausreißen und daraus lesen?" fragte Luguri streng.
    „Ein Januskopf war gestern bei uns", rief Höglund in höchster Angst. „Er zwang uns seinen Willen auf, denn wir sind schwach und hatten seiner Magie nichts entgegenzusetzen. Er zwang uns, mit ihm zusammen zu arbeiten. Er hat uns Macht und hohe Belohnungen versprochen."
    „Was hat er von euch verlangt? War es gegen mich gerichtet? Plant ihr etwa gar ein Attentat, ihr jämmerlichen Breydurs?"
    „Nein, großer Luguri, nein. Es ist nichts, was gegen deine Interessen verstoßen würde. Wir sollten den Januskopf nur zu einem bestimmten Ort im Innern der Insel bringen und ihm behilflich sein. Mehr nicht."
    „Was ist das für ein Ort?"
    „Er ist geheim. Vielleicht willst du nicht, daß auch andere davon erfahren, großer Luguri."
    „Dann sag es mir ins Ohr, bei der Finsternis. Na los, mach schon! Gib ihm einen Tritt in den Hintern, Trigemus, damit er schneller zu meinem Thron kommt!"
    Der Bucklige kroch auf allen vieren zum Thron des Erzdämons. Trigemus, trat ihn, damit er sich schneller bewegte. Luguri griff Höglund Breydur mit seinen Krallenhänden in die Haare und riß ihn zu sich hoch. Einen Angriff von Höglund befürchtete er nicht; da hätten andere kommen müssen. „Rede!"
    Höglund sprach leise in Luguris großes Ohr. Der Erzdämon schleuderte ihn zu Boden und erhob sich.
    „Lügst du auch nicht, Dreckskerl?"
    „Nein, erhabener Erzdämon, es ist, die Wahrheit. Ich schwöre! Verschone mich, denn ich habe mich nicht gegen dich vergangen. Meine Sippe hat mich zu deinem Sabbat geschickt, damit ich dir im Namen der Breydurs huldige und dir unser Geschenk überbringe. Ich bin dein treuer Untertan, Luguri."
    „Wenn du nicht gerade einem Januskopf dienst." Luguri griff unter seinen Umhang, zog eine Knochenpfeife hervor, stieß einen gellenden Pfiff aus und deutete auf Höglund. „Du schmutziger Verräter!" fuhr er ihn an.
    „Gnade!" schrie Höglund in höchster Angst und fuchtelte mit seinen Conterganärmchen herum. „Erbarmen!"
    Luguri lachte nur. Lederhautschwingen rauschten, und das Krächzen der Säbelzahnvögel schwoll an. Dutzende, vielleicht Hundert von ihnen stürzten sich auf Höglund Breydur, der unmenschlich schrie. Er verschwand unter einer Wolke von schwarzen Schwingen, zähen Körpern, krummen Schnäbeln und Krallen.
    Luguri kümmerte sich nicht uni Höglunds Ende. Nur ein paar Dämonen beobachteten die Szene.
    Der Erzdämon wandte sich an Trigemus. „Du wirst mich nach Island begleiten, Trigemus, mit ein paar ausgewählten Dämonen. Wir brechen sofort auf."
    „Was ist mit unserer Feier im engsten Kreis in deinem Schloß, erhabener Luguri?" fragte einer der Werwölfe enttäuscht. „Wir haben uns viel davon versprochen."
    „Ein andermal. Jetzt muß ich nach Island. Führt den Sabbat ohne mich zu Ende! Ihr könnt euch auch allein amüsieren."
    Luguri war nicht zu halten. Er brannte darauf, nach Island zu kommen. Was dort auf ihn wartete, war ihm wichtiger als selbst die Feier seines großen Triumphs.

    Dorian hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, sich umzuziehen, sondern nur rasch einen magischen Dolch und ein paar gnostische Gemmen eingesteckt. Er eilte mit Unga, Reena und Don Chapman in die Kellergewölbe. Coco und Abi Flindt folgten ihnen.
    In der Folterkammer befand sich das Zentrum jenes starken Magnetfelds, das Dorian schon zu vielen magischen Reisen benutzt hatte. Normalerweise mußte Dorian ein

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