Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ihr nie den Versuch gemacht habt, in den Tempel des Hermes Trismegistos vorzudringen? Oder nicht wenigstens euren Oberdämonen einen Tip gegeben habt, wo dieser Tempel sich befindet?"
    „Hermes Trismegistos ist der Begründer der Weißen Magie", antwortete Skjald Breydur. „Er ist ungeheuer stark und mächtig. Mit ihm legen wir uns nicht an. Wir sind doch nicht lebensmüde. Der Weg zu seinem Tempel ist sehr beschwerlich, und fürchterliche Gefahren lauern im Tal Torisdalur. Damit sollen sich andere herumschlagen."
    „Warum habt ihr denn keine anderen verständigt?"
    „Weshalb sollten wir? Was haben wir denn je von den anderen Dämonen gekriegt? Für sie sind wir der letzte Dreck. Wir denken gar nicht daran, ihnen zu sagen, wo der Tempel des Hermes Trismegistos ist. Sollen sie nur suchen. Außerdem hätten wir nur Ärger davon gehabt, wenn wir das Geheimnis verraten hätten. Scharen von Dämonen würden kommen. Island würde ein Hauptstützpunkt der Schwarzen Familie werden, wenn der Tempel erst einmal erobert wäre. Für uns bliebe kein Platz auf der Insel. Die anderen Dämonen würden uns davonjagen. Und dann wäre es vorbei mit unserem bequemen Leben."
    Chakravartin konnte es nicht fassen. Luguri war genauso wie die Janusköpfe bereit, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um die Geheimnisse des Hermes-Trismegistos-Tempel in die Hände zu bekommen. Und diese Kretins saßen ganz in der Nähe, hockten darauf und sagten keinem, wo er zu suchen hatte. Und nur, weil sie um ihre Bequemlichkeit bangten und sich hämisch freuten, den anderen Dämonen ein Schnippchen schlagen zu können.
    Chakravartin murmelte ein paar Bemerkungen in der Janussprache, die keine Schmeicheleien für die Breydurs waren.
    Da flog die Tür auf, gerade als die beiden Sklaven das benutzte Geschirr hinaustragen wollten. Kare stolperte herein und rannte gegen die Sklaven. Schmutzige Teller, Humpen sowie Speisereste fielen auf den dreckigen Dielenboden.
    „Was fällt dir ein, du Fettsack?" herrschte Chakravartin Kare Schnarchsack an. „Hast du etwa schon die Rauchsignale gesehen?"
    „Mich hat er gesehen", sagte eine Stimme, die Chakravartin erbeben ließ.
    Chakravartins Kopf drehte sich um hundertachtzig Grad, und er zeigte sein wahres Gesicht - das Totenschädelgesicht mit den leeren schwarzen Augenhöhlen.
    Über die Schwelle trat Luguri, der Erzdämon der Schwarzen Familie.
    Der Erzdämon trug sein braunes Gewand mit hochgestelltem Kragen. Seine Froschaugen glühten. Seine rechte Krallenhand zeigte auf Chakravartin.
    „So sieht man sich wieder, großer Chakra!" sagte er höhnisch. „Du brauchst dir keine Mühe zu geben, fliehen zu wollen. Das Gehöft ist von hundert meiner Dämonen umstellt."
    Luguri log, denn er hatte nur zwei Dutzend Dämonen dabei; aber er konnte jederzeit Verstärkung herbeiholen. Er hatte die Ausstrahlungen seiner Dämonen getarnt, während sie die Sklaven ausschalteten und das Gehöft besetzten.
    „Ich habe alles gehört", fuhr der Erzdämon fort. „Hier auf Island befindet sich also der Tempel des Hermes Trismegistos. Mit euch Breydurs rechne ich noch ab, weil ihr mir das nicht früher gesagt habt."
    Chakravartin schöpfte ein wenig Hoffnung, weil Luguri ihm allein entgegengetreten war. Sie hatten schon einmal gekämpft, und keiner hatte gesiegt.
    „Wir können uns einigen", sagte der Januskopf mit dem dunklen einfachen Gewand und den schwarzen Handschuhen: „Wenn wir gemeinsam in den Tempel des Hermes Trismegistos einzudringen vermögen, können wir die Geheimnisse und die damit verbundene Macht teilen."
    „Warum soll ich mit dir teilen, wo ich alles allein haben kann?" fragte Luguri kalt. „Die Blödheit der Breydurs hat wohl auf dich abgefärbt, Januskopf? Die Zeiten, in denen ich mit dir und deinen Artgenossen verhandelt und paktiert habe, sind vorbei.
    Ihr seid nur noch zehn. Die Verbindung zwischen der Erde und Malkuth ist abgerissen. Ich werde euch nacheinander alle aufstöbern und vernichten."
    „Vorher vernichte ich dich", rief Chakravartin.
    Der grausame Januskopf war kein Feigling. Er konnte kämpfen, wenn es darauf ankam. Er streckte Luguri die Handflächen entgegen, und Blitze zuckten daraus hervor und rasten auf den Erzdämonen zu.
    Luguri lachte nur. Die Blitze umzüngelten ihn, aber sie konnten ihn nicht verletzen.
    Der Erzdämon rief nur ein Wort: „Trigemus!"
    Chakravartin schrie angstvoll auf. Er kannte Trigemus, den Rattenpsycho. Die Ratten von Malkuth waren feige, aber sie ha0ten die

Weitere Kostenlose Bücher