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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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konnte. Seine Arme und Beine waren abnorm dünn. Er konnte nicht weiter als einen Kilometer laufen, ohne zu ermüden, und wenn er einmal eine längere Strecke zurücklegen mußte, ließ er sich von Sklaven tragen; auf einer einfachen Bahre und in dicke Felle eingemummt.
    Er hatte noch den schärfsten Verstand von der ganzen Breydur-Sippe, aber seine Faulheit war sprichwörtlich. Oft lag er tagelang im Bett, weil er zu faul war, aufzustehen und sich anzuziehen. Wenn er sich auf einen Nagel setzte, dann blieb er lieber darauf sitzen, als aufzustehen.
    Snorri, der Bruder Skjalds, war ein Werwolf. Er lief auch in seiner menschlichen Gestalt auf allen vieren und kleidete sich in einen haarenden Pelz. Snorri konnte sich nur lallend und mit dumpf gestammelten Lauten verständigen. Er hatte Läuse und Flöhe, als Werwolf die Räude, als Dämon in Menschengestalt die Krätze, faule Zähne, einen Klumpfuß und überhaupt nichts, was taugte. Der Jüngste war er nicht mehr, und der Klügste war er nie gewesen.
    In diese Runde paßte Kare gut, der Sohn Skjalds und Vigdis', auch Kare Schnarchsack genannt. Er war sehr fett und ähnelte einer Kröte, hatte Glotzaugen, einen kahlen, unten zum Doppelkinn zerfließenden Wasserkopf und einen großen Kehlsack, den er bei allen möglichen Gelegenheiten aufzublasen pflegte. Die Geräusche, die entstanden, wenn die Luft aus diesem Kehlsack entwich, ähnelten Schnarchgeräuschen und waren der Grund für Kares Spitznamen. Seine Arme und Beine waren fett, und sein Bauch schwabbelte beim Gehen hin und her. Er kannte nur zwei Dinge im Leben: Fressen und Saufen.
    Höglund, der Bucklige mit den verkrüppelten Armen, war von dem Januskopf Chakravartin zum Schwarzen Atoll geschickt worden, um an Luguris Triumph-Sabbat teilzunehmen. Auch er war ein würdiger Sprößling der Breydurs gewesen. Daß er nicht mehr lebte, wußte Chakravartin nicht; sonst hätte er nicht so unbesorgt dagestanden.
    Und Croyd hatte sich auf Chakravartins Geheiß zum Hof der alfar begeben, um dort alles für die Übernahme vorzubereiten. Croyd, der Sturmdämon, war völlig aus der Art der Breydurs geschlagen. Chakravartin interessierte sich nicht dafür, sonst hätte er herausfinden können, daß Croyds Mutter eine sehr schöne und auch starke Dämonin gewesen war. Sie hatte in jungen Jahren den Fehler begangen, den Antrag eines hochstehenden und einflußreichen Bewerbers um ihre Hand brüsk abzuschlagen, weil sie einen anderen Dämon begehrte. Der beleidigte Bewerber hatte seinen Nebenbuhler zu einem Duell gefordert und getötet. Dann hatte er die Frau, die ihn verschmähte, gezwungen, Skjald Breydur zu ehelichen. Das war die Krönung seiner wahrhaft dämonischen Rache.
    Die Breydurs waren vollkommen degeneriert. In der Schwarzen Familie spielten sie keine Rolle. Croyd hätte ihnen in jüngeren Jahren gern den Rücken gekehrt. Aber wohin er auch kam, er brauchte nur seinen Namen zu nennen und zu sagen, aus welcher Sippe er stammte, und schon waren ihm alle Türen versperrt. So war er schließlich auf Island geblieben und hatte sich mit seinem Los abgefunden.
    Die Breydurs fraßen schmatzend einen Hirsebrei und halbrohes Schweinefleisch und tranken ihren gärenden Met. Sie rülpsten und erzeugten so unbeschreibliche Geräusche, daß Chakravartin sich schüttelte.
    Zwei Sklaven mit groben verdreckten Kitteln und starren, glasigen Augen bedienten die Breydurs bei Tisch.
    Aus großen Humpen schütteten die Breydurs den Met in sich hinein. Kare blies seinen Kehlsack auf, als er endlich genug in sich hineingestopft hatte, und gab seine Schnarchlaute von sich.
    Skjald lachte meckernd.
    Chakravartin rümpfte die Nase, denn die Breydurs stanken wie eine Schweineherde. Der Januskopf, der jetzt sein Scheingesicht zeigte, das Antlitz eines Inders, ging zum Tisch und schlug mit der Faust darauf. „Genug jetzt, faules Gesindel! Kare, du scherst dich hinaus und hältst Ausschau nach den Rauchzeichen! Sieh zu, daß du auf den Aussichtspunkt kommst! Sonst mache ich dir Beine." Kare murrte, aber Chakras Bann war so stark, daß er seinen Humpen leerte und sich gleich erhob. Er stapfte hinaus.
    Der Januskopf maß Skjald Breydur mit einem eisigen Blick voller Verachtung, während die Sklaven den Tisch abräumten.
    „Sag einmal, Skjald Breydur, deine Sippe lebt doch schon seit Generationen auf Island?"
    Die Breydurs starrten Chakravartin an. Skjald nickte, und in seinem Runzelgesicht zuckte es heftig. „Ja, Chakra."
    „Wie kommt es dann, daß

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