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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Augenhöhlen in dem entstellten Gesicht erinnerten noch ein wenig an den alten Chakravartin. Der Januskopf konnte auch nicht mehr sprechen oder hören. Den Kopf zu drehen, war ihm schon gar nicht mehr möglich.
    Luguri erkannte, daß er Trigemus hatte zu lange gewähren lassen.
    Aber das machte nicht viel aus. Der Erzdämon kannte noch einen letzten Weg, um von Chakravartin zu erfahren, was er wissen wollte. Er öffnete ihm mit seinen Krallenhänden den Bauch und las in seinen Eingeweiden. Es war eine magische Operation, bei der kein Tropfen Blut floß. Luguri schaute in die Leber und Milz, erforschte die Galle und Schilddrüse.
    Chakravartin lag gelähmt da und stöhnte dumpf. Nicht einmal mehr laute Schreie konnten aus seinem Mund dringen.
    Der kahlköpfige Erzdämon nickte ein paarmal, und seine in dunklen Höhlen liegenden Froschaugen funkelten. Nach einer Weile rückte er Chakras Eingeweide wieder zurecht. Sie waren etwas anders als beim Menschen, wenn ihre Funktion auch die gleiche war, und es machte Luguri wenig aus, daß nicht alles an die gleiche Stelle kam wie zuvor.
    Der Erzdämon verschloß Chakras Wunde mit den Händen und zog ihn mit sich hoch. Wimmernd blieb der Januskopf stehen. Luguri konnte ihn leicht dirigieren. Es bereitete ihm eine böse Freude, seinen Widersacher so gequält und hilflos vor sich zu sehen. Er wußte jetzt genauestens Bescheid über Chakras Mission auf Island. Er kannte auch den Weg zum Tempel des Hermes Trismegistos, soweit ihn Chakra von den Breydurs erfahren hatte. Leider hatte Luguri nicht herausfinden können, wo sich die anderen Janusköpfe aufhielten.
    Im Vollbesitz seiner Kräfte wäre es Chakra möglich gewesen, eine magische Verbindung zu ihnen aufzunehmen. Aber daran war nun nicht mehr zu denken.
    „Wir begeben uns zum Tempel des Hermes Trismegistos im Tal Torisdalur", sagte der Erzdämon zu Trigemus, an dem er Gefallen gefunden hatte. „Chakra hat seine Artgenossen noch nicht informiert. Er wollte wohl alle Macht für sich. Mir nützt das nur." Luguri kicherte böse.
    „Werden wir auf magische Weise direkt in den Tempel reisen, großer Erzdämon?" fragte der Rattenmann.
    „Nein", antwortete Luguri, „nur in die Nähe. Selbst wenn es gelingen sollte, möchte ich mich nicht direkt in den Tempel begeben. Hermes Trismegistos hat gewiß Vorkehrungen getroffen, für den Fall, daß Unbefugte einen magischen Zugang benutzen. Ich kenne den alten Halunken noch aus der Zeit, als er König von Ys war."
    Luguri dachte anders als Chakravartin, dem Hermes Trismegistos nur vom Hörensagen ein Begriff war. Es erschien dem Erzdämon sicherer, den Gefahren des Tales Torisdalur die Stirn zu bieten und sich selber einen Zugang zum Tempel zu verschaffen. Am Hof der Alfar lag ihm nichts. Darum konnte er sich später immer noch kümmern.
    Luguri wollte bald aufbrechen. Aber vorher hatte er noch etwas zu erledigen.
    „Chakravartin begleitet uns", sagte er zu Trigemus. „Und der Wasserkopf dort auch, für alle Fälle. Doch jetzt zu den anderen."
    Mit einem herrischen Wink seiner Krallenhand scheuchte er die beiden stumpfsinnigen BreydurSklaven hinaus. Trigemus nahm den wimmernden Chakravartin, der so leicht zu dirigieren war wie ein Kind, zur Seite, und ebenfalls Kare Schnarchsack.
    Der Erzdämon wandte sich den übrigen Breydurs zu. Gelähmt vor Entsetzen, hatten sie alles gesehen und mit angehört. An Widerstand dachten sie nicht. Sie hätten überhaupt keine Chance gehabt; und sie waren auch viel zu jämmerlich, um etwas zu unternehmen. Unter dem unbarmherzigen Blick des Erzdämons fielen sie zitternd auf die Knie.
    „Gnade, großer Luguri!" heulten sie. „Wir haben nicht gewußt, daß du so sehr an dem Hermes- Trismegistos-Tempel interessiert bist. Wir wollen von nun an deine gehorsamsten Diener sein."
    „Als ob ich an euch interessiert wäre! Ihr seid eine Schande für die gesamte Schwarze Familie. Ich stoße euch aus."
    Die Breydurs heulten und jammerten.
    Luguri reckte ihnen die Spinnenfinger mit den langen Krallen entgegen. Sein einzelner Zahn wurde sichtbar, als er finstere Beschwörungen murmelte. Magische Kraftlinien gingen von seinen Händen aus.
    Die Breydurs brüllten wie am Spieß, als die Kräfte auf sie einwirkten und sie verformten.

    Dorian legte den Telefonhörer nieder, verärgert über das, was er erfahren hatte. Er hatte Castillo Basajaun angerufen, um Olivaro zu bitten, er sollte bei nächster Gelegenheit nach Island kommen und auch den Hof der alfar mit

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