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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Abraxas aus der Tasche und ließ sie vor Croyds Gesicht baumeln. „Heraus mit der Sprache! Wer hat dich hergeschickt, Croyd Breydur?"
    Das Gesicht des irren Dämons nahm einen verschlagenen Ausdruck an.
    „Läßt du mich laufen, wenn ich es sage? Ich muß ihm gehorchen. Ich habe gegen ihn gekämpft, als einziger von den erbärmlichen Breydurs.
    Meine Mutter war eine Fremde. Es heißt, daß Asmodi mich gezeugt hat."
    „Mal sehen, ob ich dich laufenlasse", sagte Dorian, ohne auf Croyds Gebrabbel einzugehen. „Es hängt davon ab, was du mir erzählst."
    „Er hat zwei Gesichter", sagte Croyd geheimnisvoll. „Ein normales und eines, das wie ein Totenkopf aussieht. Er hat einen lila Schein um den Kopf, und seine Augen… Oh, diese Augen! Seine Gesichter haben gewechselt, und seine Augen - sie starrten mich an. Mein Gehirn… Der Schmerz, der Schmerz!" Er kicherte. „Soll ich dir etwas verraten, Dämonenkiller?"
    „Ich höre."
    „Meine Gehirnschale hat einen Sprung gekriegt. Ich habe es knacken hören. Seitdem ist alles anders. Kein Schmerz mehr."
    „Das war ein Januskopf. Er hat ihn wahnsinnig gemacht. Aber auf eine ganz besondere Weise, so daß seine eigenen irren Ausstrahlungen ihm nichts anhaben können", sagte Unga. Er beugte sich zu Croyd herab. „Wo ist das passiert, Croyd?"
    „Bei uns. Bei den Breydurs."
    „Wie hieß dieser Januskopf?"
    „Chakra - Chanka…"
    „Chakravartin?"
    „Ja, das war der Name. Chakravartin. Er hat mich hergeschickt. Ich soll die Dämonenbanner beseitigen und dann, wenn es Tag ist, ein Feuer anzünden im Kamin und Rauchsignale abgeben. Dann will er herkommen - mit den Breydurs. Er glaubt, daß es von hier aus einen Weg direkt ins Tal Torisdalur, zu dem steinernen Götzen gibt."
    Dorian war wie elektrisiert. Es wurde immer toller. Der steinerne Götze, das war der Tempel des Hermes Trismegistos, der sich in einem riesigen steinernen Standbild im Tal Torisdalur befand, unter Lava- und Eismassen begraben. Viele Gefahren drohten in dem Tal und im Tempel. Die Geheimnisse dieses Tempels, die Macht, die er barg, durften keinem Januskopf und keinem Dämon in die Hände fallen.
    Dorian wußte, weshalb Chakravartin Croyd vorgeschickt hatte. Den Irren konnten die Dämonenbanner nicht aufhalten. Chakravartin hätte auch selbst gehen können. Aber er war vorsichtig und ließ lieber einen anderen die Kastanien aus dem Feuer holen. Schließlich konnte er nicht wissen, daß sich nur Dula auf dem Hof der Alfar befand. Bei diesem Sturm hatten die Breydurs bestimmt nicht den Hof beobachtet. Es wunderte Dorian genauso wie Unga und Don Chapman, daß ausgerechnet Chakravartin, jener Dämon, der die Chakra-Sekte auf dem indischen Subkontinent begründet hatte, hier in Island auftauchte. Doch warum eigentlich nicht? Die Janusköpfe hatten viele Verbindungen, und sie konnten sich kraft ihrer Magie an jeden beliebigen Ort der Welt begeben. Irgendwie mußten sie einen Hinweis auf den Hermes-Trismegistos-Tempel auf Island erhalten haben. Und so war Chakra entsandt worden; vielleicht war er auch auf eigene Faust gekommen.
    Chakra war ein besonders bösartiges und gefährliches Exemplar von einem Januskopf. Unga erinnerte sich noch gut daran, wie der Chakravartin im Kailasanath-Tempel seine Anhänger, die Chakras, einen gräßlichen Tod sterben ließ. Das hatte er getan, um mit der mentalen Energie, die bei ihrem Tod frei wurde, ein Dimensionstor zur Januswelt zu errichten. Auch Manjushri war dabei gestorben, die schöne Tochter des Maharadscha von Jaipur, die Ungas Geliebte gewesen war. Ein wenig trauerte der Cro Magnon jetzt noch um sie, obwohl er sich inzwischen mit Reena getröstet hatte.
    Er knirschte mit den Zähnen, als er den Namen Chakravartin hörte.
    „Wo ist der Januskopf?" fragte er. „Noch bei den Breydurs? Ich werde ihn mir holen. Jetzt gleich auf der Stelle."
    „Nein!" entschied Dorian. „Chakra hat sich bestimmt abgesichert. Vielleicht sind noch andere Janusköpfe bei ihm. Wir machen es anders. Wir locken ihn morgen in eine Falle. Wenn es hell ist, senden wir ihm seine. Rauchsignale."
    Unga mußte einsehen, daß Dorian recht hatte. Widerwillig nickte er. Dann blieb auch noch Zeit, zu schlafen und sich auszuruhen.
    Dorian fiel etwas ein. „Was ist, wenn der Sturm andauert? Dann kann man die Rauchsignale nicht sehen. Was ist dann, Croyd?"
    „Dann gehe ich zur Grenze des Anwesens. Snorri kommt, einer von der Sippe. Laßt ihr mich jetzt laufen?"
    „Später, Croyd. Später", sagte Dorian,

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