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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ein »optisches Abtastfeld«, und schließlich musste sie auf eine Art Löffel spucken. »Ein kleiner Tropfen hätte genügt«, bemerkte Rulfan freundlich.
    Aruula zuckte die Achseln und verbiss sich jeden Kommentar. Immerhin hatte sie ihre Unterstützung zugesagt.
    Dann wurde ihr das Schwert abgenommen. Und sie musste splitternackt durch einen engen Gang, in dem es regnete.
    »Dieser Regen stinkt, da gehe ich nicht durch!«, beschwerte sich die Kriegerin, doch als sie sah, dass Eve und Rulfan ebenso nackt wie sie hinterher kamen, lief sie notgedrungen weiter.
    Als sie endlich wieder ins Trockene kam, sah sie im Spiegel, dass keine Linien mehr auf ihrem Körper waren. Nicht eine einzige.
    Die heiligen Zeichen, die Aruula von Wudans Auge erhalten hatte und seitdem stetig mit Farbe erneuerte, verschwunden!
    Ich bin in Orguudoos Hölle gelandet, dachte Aruula voller Entsetzen und starrte in Rulfans fremd anmutendes Gesicht.
    ***
    London
    »Du behauptest allen Ernstes, dass wir die nächsten fünfundvierzig Jahre nicht altern werden… und dann einfach sterben?«, wiederholte Dave entgeistert.
    »Wenn wir demselben Zeitphänomen wie die Menschen auf der USS Ranger unterworfen sind – ja«, sagte Matt. Er hatte Dave von seinem Abenteuer auf dem alten Flugzeugträger erzählt. Von der Besatzung, die nach einem Zeitsprung von 466 Jahren ein halbes Jahrhundert extrem langsam alterte, bis die Zeit sich die geraubten Jahre in wenigen Wochen zurückholte. Er hatte den letzten dieser unfreiwilligen Zeitreisenden persönlich kennen gelernt, bevor er als Greis gestorben war. [4]
    »Eben!«, widersprach Dave McKenzie. »Wenn es dasselbe Phänomen war – und dafür spricht nicht viel!«
    »Ich weiß«, gab Matt zu. »Kein Komet, keine Druckwelle, keine Beschleunigung, dazu auf dem Meer statt in der Stratosphäre… Aber stimmst du mir nicht zu, dass die Wahrscheinlichkeit von Zeitphänomenen so groß nicht sein kann?«
    »Im Bermuda-Dreieck sind schon immer merkwürdige Dinge geschehen«, beharrte Dave. »Ich erinnere mich an eine ganze Staffel von Jagdflugzeugen, die im zweiten Weltkrieg dort verschwunden sein soll.«
    »Wer weiß, ob es diese Piloten nicht auch in die Zukunft verschlagen hat – oder noch verschlagen wird, weit nach unserer Ankunft hier.« Matt zuckte die Schultern. »Ich weiß doch auch nicht mehr als du. Vielleicht war es dasselbe Phänomen – dann allerdings stünde es nicht in Zusammenhang mit dem Kometen! Vielleicht handelt es sich auch um etwas ganz anderes. Jedenfalls wollte ich dich darüber informieren. Immerhin könnte es erklären, warum unsere Haare und Fingernägel extrem langsam wachsen. Und warum man Tachyonen in unserem Blut gefunden hat. Die Ärzte auf der Ranger haben das mit einem Zeitfeld erklärt, das den Körper wie eine zweite Haut umschließt und nach fünfzig Jahren in sich zusammenbricht.«
    »Keine angenehme Vorstellung«, stieß Dave bleich hervor und fuhr durch seine Haare. »Wirst du es Jenny sagen?«
    Jennifer Jensen, die jetzt als Königin der Frenen in Berlin lebte, war die dritte Zeitreisende aus Matts Staffel. Und Professor Dr. Jacob Smythe, den die Daa'muren gefangen hielten, der vierte.
    »Ich muss es ihr sagen.«
    »Und was ist mit Ann?«
    »Was meinst du?«
    »Wurden die Tachyonen auf sie übertragen? Ist es erblich?«
    Matt runzelte die Stirn. »Wenn es der gleiche Effekt wie auf der Ranger sein sollte: nein. Deren nächste Generation ist ganz normal gealtert.«
    Dave wiegte den Kopf. »Was meinst du – soll ich es Victoria sagen? Immerhin… nun ja, es ist nicht offiziell, aber wir…«
    Matt legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß. Du hast Zeit, darüber nachzudenken. Aber wenn du dich dafür entscheidest, warte nicht zu lange…«
    ***
    Salisbury
    »Es wird schon wieder«, meinte Sarah Kucholsky, Sprecherin der vier im Rat vertretenen Wissenschaftler, tröstend. Sie leitete auch das »Nest«, nicht selten wie ein strenges Regiment, denn sie hasste nichts mehr als eine Unterbrechung ihrer Forschungen. Ihr oftmals barsches Auftreten hätte man bei dem fragilen Körper und dem Puppengesicht nicht erwartet.
    Aruula antwortete nicht. Mit finsterer Miene zog sie die Henna-Linien an ihrem Körper nach. Immerhin hatte sich die Gotteslästerung in Grenzen gehalten – die Linien von Wudans Auge waren nicht gänzlich verschwunden gewesen, sondern nur stark verblichen.
    Daran war dieser stinkende Regen der verrückten Bunkerleute Schuld! Die Kriegerin konnte sich nicht

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