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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sein.«
    Matt konnte schauen, so viel er wollte, aus dieser Entfernung und in der einsetzenden Dunkelheit erkannte er keine Höhlen; die Felsen bildeten für ihn eine einheitliche, verwaschene, mit bizarren Auswüchsen versehene Fläche.
    Ch'zzarak musste über sehr viel schärfere Augen verfügen als er.
    Es herrschte eine friedliche Stille. Matt genoss die in Bodennähe sehr viel mildere Luft, die einen Duft nach Salzwasser mit sich trug. Begleitet von einer seltsamen, an Verwesung erinnernden Ausdünstung....
    Plötzlich verspürte Matt Beklemmung. So nahe am Herz des Feindes hoffte er nur, dass sie ihn nicht sofort entdeckten. Dies war die alles entscheidende Nacht, die Zukunft der Menschheit konnte davon abhängen.
    »Sollen wir alle Körbe gleichzeitig leeren?«, fragte er Ch'zzarak.
    Das Hybridwesen schüttelte in einer menschlichen Geste den Kopf. »Nein, wir müssen auf die Windverhältnisse achten. Es ist ein wenig unstet hier, und ich möchte nicht durch Abtrieb unnötig viele Käfer verlieren. Außerdem kann ich sie nacheinander leichter zum Ziel führen als alle auf einmal. Ich gehe mit der ersten Ladung nach unten, orientiere mich und steuere sie dann von dort.«
    »Aber wenn es gefährlich wird…?«
    »Mach dir keine Gedanken um mich, ich komme gut zurecht.« Sie entblößte ihre in der matten Dunkelheit schimmernden Zähne. »Ich bin zäher und stärker als jeder Mensch, und so leicht entdeckt man mich nicht, wenn ich es nicht will.«
    Matt ließ die Avtar 1 bis auf zwanzig Meter sinken. Die Gefahr des Abtriebs verringerte sich noch wesentlich, als er Kurs auf eine rundum geschlossene Bucht zwischen den Felsen nahm, wo Ch'zzarak den Eingang einer Höhle entdeckt zu haben glaubte.
    Auf einen mentalen Befehl der Insektenkönigin begann es in den Körben zu wimmeln, als die Käfer die verhärtete Larvenhaut durchbrachen und ihre Flügel entfalteten. Nur wenige waren so forsch, sich jetzt schon in die Lüfte zu erheben. Die Insektenwächter blieben auf den Korbrändern hocken und sicherten aufmerksam nach allen Seiten. Von hier oben hatten sie den besten Überblick.
    Matt ließ das Fallreep herunter, und die Insektenherrscherin kletterte kopfunter in Windeseile hinab, wobei sie klickende und schnalzende Geräusche ausstieß. Bald konnte er sie in der Dunkelheit nicht mehr erkennen. Er hielt das Luftschiff einigermaßen auf der Stelle und wartete auf Ch'zzaraks Funkruf – diesen Einsatz von Technik mussten sie leider riskieren.
    Dann knackte es im Empfänger. »Ich bin gut gelandet, Maddrax. Von hier unten aus bist du ein riesiger Schatten vor den Sternen.«
    »Sag mir, wenn ich die erste Ladung abwerfen soll.«
    »Jetzt, Maddrax!«
    Matt, der bereits wieder leicht abtrieb, betätigte den Auslöser für den ersten Korb am linken Ausleger. Mitsamt der Riesenspinne darauf sauste die Fracht in die Tiefe; Matt hörte lediglich ein fernes Summen und Brummen. Dann musste er wieder steigen, um die Flugkorrektur für den nächsten Abwurf vornehmen zu können.
    Er sah auf die Uhr. Quälende zehn, zwölf Minuten vergingen, bis sich Ch'zzarak wieder meldete.
    »Ich habe sie gefunden, Maddrax. Es ist eine ganze Reihe von Höhlen, dicht nebeneinander. Ich hoffe, dass unser Schwarm für alle ausreicht. Öffne den nächsten Korb!«
    Matt steuerte die Position an und öffnete den ersten Korb des rechten Auslegers. Ein weiteres Pfeifen und Summen zeigte an, dass die tödlichen Boten unterwegs waren. Matt malte sich bildlich aus, wie sie Ch'zzaraks mentalem Ruf folgten, durch Ritzen und Löcher ins Innere der Felsen drangen, ein riesiges Lager an Echseneiern vorfanden und mit ihrem Zerstörungswerk begannen. Wie lange mochte es wohl noch dauern, bis die Daa'muren alarmiert wurden…?
    Als er gerade den Auslöser zum dritten Mal betätigen wollte, fegte ihn ein plötzlicher heftiger Windstoß aus Westen beinahe über Bord.
    »Verdammt«, stieß Matt hervor und sprang zur Steuerung.
    Doch der aufkommende und rasch zunehmende Sturmwind hatte die Avtar 1 bereits erfasst und trieb sie vor sich her.
    Ausgerechnet jetzt!, dachte der Mann aus der Vergangenheit und fluchte innerlich. Er warf den Antrieb an und versuchte die Avtar 1 zu drehen.
    »Funksignal… schwächer… abwerfen«, hörte Matt undeutlich.
    »Ch'zzarak, hier oben gibt es Probleme«, gab er zurück.
    »Ein Sturm zieht auf! Ich versuche so schnell wie möglich zurückzukommen, aber jetzt muss ich zusehen, nicht gegen die Felsen getrieben zu

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