1301 - Eirenes Spur
den Gütern, die wir ganz sicher verkaufen können. Dann allerdings liegt es bei dir, ob du später an Bord an die Waffe herankommst, und ob es dir gelingt, der Besatzung deinen Willen aufzuzwingen."
„Danke", erwiderte Rhodan. Ihm brauchte niemand zu sagen, daß er das Risiko bei diesem Unternehmen ganz allein trug.
5.
Perpetran, der Kommandant des Raumschiffes VRIGGON, war ebenfalls ein Pailliare.
Er trug eine leuchtend gelbe Kleidung, als er das Beiboot verließ, mit dem er die Upotovu-Senke zerstört hatte. Zwei weitere Pailliaren begleiteten ihn und übernahmen den eigentlichen Handel mit den Ussadi.
Rhodan stand gefesselt und scheinbar völlig teilnahmslos mitten zwischen den Strandgütern, die die Stadt Kijito anzubieten hatte. Er wurde schließlich zusammen mit einigen kleinen Dingen zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis verkauft. Die Pailliaren schienen zu spüren, daß die Ussadi ihn auf jeden Fall losschlagen wollten, und sie zeigten wenig Interesse an ihm, bis man sich über den Preis geeinigt hatte. Dann allerdings schienen sie den Wert des Terraners erheblich höher einzuschätzen.
Der Unsterbliche unternahm nichts, bis er an Bord der VRIGGON war, einem relativ kleinen Raumschiff, das nur etwa hundertfünfzig Meter lang war. Es hatte die Form einer gedrungenen Flasche mit unverhältnismäßig kurzem Hals.
An Bord sperrten die Pailliaren ihn in einen komfortabel eingerichteten Raum, in dem sogar einige blühende Topfpflanzen standen. Die Tür hatte sich kaum hinter Rhodan geschlossen, als verschiedene Geräusche anzeigten, daß die VRIGGON den Orbit um Som-Ussad verließ und beschleunigte.
Rhodan wußte, daß sich die Aufmerksamkeit der Besatzung jetzt vornehmlich auf das Schiff und die Navigation richtete. Er war sicher, daß ihn niemand beobachtete.
Kurzentschlossen holte er einen Mikrodesintegrator aus einem Versteck in seinem Stiefel hervor und zerschnitt das Schloß der Tür damit. Danach war das Gerät wertlos, und er warf es weg. Er kam auf einen Gang hinaus, von dem verschiedene Schotte abzweigten.
Er brauchte kaum eine Minute, bis er den Lagerraum gefunden hatte, in dem seine Mehrzweckwaffe lag. Danach verstrichen noch etwa zwei Minuten, bis er die Hauptleitzentrale erreicht hatte, in der sieben Pailliaren an den verschiedenen Steuergeräten des Raumschiffs arbeiteten.
„Tut mir leid", sagte Rhodan. „Ich benötige das Schiff."
Er paralysierte die insektoiden Wesen und schleppte sie dann in einen benachbarten Raum, um sie hier einzusperren. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die VRIGGON sich auf dem Kurs in die große Kalmenzone befand, durchsuchte er das Raumschiff nach weiteren Besatzungsmitgliedern. Er stieß im Triebwerksbereich auf zwei Somer und fünf Pailliaren, die er mühelos überrumpelte und ausschaltete. Er sperrte auch sie ein.
„Für die nächsten Stunden habe ich Ruhe", stellte er dann befriedigt fest. Keiner der Gelähmten würde vorher bewegungsfähig sein.
Er kehrte in die Hauptleitzentrale zurück. Die VRIGGON befand sich immer noch in der Beschleunigungsphase. Als Ziel ermittelte er den Planeten Pailliar, tief in der Kalmenzone.
Da er nichts davon hielt, einen oder mehrere der Gefangenen aus der Paralyse zu befreien und dann zu verhören, setzte er sich an den Bildschirm und forstete die Kommunikationssysteme der VRIGGON durch. Er war ziemlich sicher, daß die Strandguthändler miteinander in Verbindung standen und Informationen untereinander austauschten. Daher hoffte er, irgend etwas über Eirene erfahren zu können. Tatsächlich fand er, nachdem er fast zwei Stunden gesucht hatte, eine Notiz über seine Tochter.
Er erfuhr, daß Eirene von dem pailliarischen Strandguthändler Moosaphent auf Som-Ussad gekauft und von ihm an den ebenfalls pailliarischen Weltraumnomaden Torsentof weiterverkauft worden war. In der Notiz hieß es weiterhin, daß Eirene dann „mit hoher Wahrscheinlichkeit" nach Pailliar gebracht worden war. Dort verlor sich ihre Spur.
Rhodan übermittelte an den nächsten Informationsknoten der Netzgänger, was er über Eirenes Schicksal erfahren hatte, dann beschleunigte er die VRIGGON weiter, bis er eine Transition einleiten konnte.
Danach holte Rhodan nach, worauf er in den vergangenen Tagen allzu sehr hatte verzichten müssen. Er legte sich hin und schlief einige Stunden.
Erfrischt und erholt machte er sich dann daran, ein Programm für die VRIGGON auszuarbeiten, das ihn zunächst nach Pailliar führte. Dort
Weitere Kostenlose Bücher