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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie hatten Glück. Mehrere Male flogen Antigravgleiter und Robotstaffeln über sie hinweg, ohne sie erneut zu kontrollieren. Offenbar waren die Somer davon überzeugt, daß die Fischer nichts mit dem unbekannten Eindringling zu tun hatten.
    Schließlich glitt das Boot in ruhigeres Wasser. Die Fischer warfen einen kleinen Motor an, überquerten einen See und landeten dann in einer kleinen Bucht unter dem Blätterdach von einigen Bäumen. Es war so dicht, daß es vollkommen gegen Sicht von oben schützte. Rhodan stieg erleichtert aus seinem Versteck hervor, in dem es alles andere als angenehm gewesen war.
    „Warte hier", bat Tapo. „Ich muß mit dem Oberen reden. Er wird entscheiden."
    Damit eilte er zu einem flachen Gebäude hinüber, das auf den ersten Blick aussah wie ein Haufen wahllos aufgetürmter Steine und Felsbrocken. Erst beim näheren Hinsehen entdeckte Rhodan, daß es sich dabei um ein Haus handelte, das sich auf diese Weise tarnte.
    „Wer ist der Obere?" fragte der Unsterbliche.
    „Der Sohn der Sonnentochter", erwiderte Krix, als sei damit alles gesagt. Erst als Tapo nach einiger Zeit wieder auftauchte und ihnen zuwinkte, wurde er etwas deutlicher. „Er ist unser Oberhaupt. Von ihm nehmen wir unsere Befehle entgegen, obwohl ihn niemand dazu bestimmt hat, die Verantwortung zu übernehmen. Er ist der Götterbote für uns, der uns die Befehle der Götter übermittelt und den Göttern unsere Gebete überbringt."
    Rhodan erwartete, einer irgendwie beeindruckenden Persönlichkeit zu begegnen, doch er wurde enttäuscht. Der Sohn der Sonnentochter erwies sich als unscheinbar, und er hätte ihn kaum beachtet, wenn Tapo und Krix ihn nicht so respektvoll behandelt hätten.
    Der Obere lebte in einem Haus, das mit zahllosen Kunstgegenständen bis unter das Dach gefüllt war. Die Statuen, Vasen, Bilder, Plastiken, Uhren, Schmuckstücke und Schnitzereien standen und lagen teils so dichtgedrängt, daß der Obere einige Dinge zur Seite räumen mußte, als er sich im Raum hin und her bewegte.
    Er war etwa 1,40m groß und damit deutlich kleiner als die meisten Pailliaren. Auffallend groß aber waren seine beiden Facettenaugen. Sie wären sicherlich beeindruckend gewesen, wenn sie so geleuchtet hätten wie bei den beiden Fischern. Tatsächlich aber waren sie stumpf und grau, als sei das Leben in ihnen erloschen. Im Mund des Oberen fehlten einige Zähne. Er hätte sie sicherlich ergänzen können, zumal er ohnehin mehrere künstliche Zähne aus einem schillernden Material trug. Ein vollständiges Gebiß schien für ihn nicht so wichtig zu sein.
    „Wer bist du?" fragte er Rhodan. „Ich will die Wahrheit hören. Keine Ausflüchte."
    „Ich bin ein Vater, der versucht, seine entführte Tochter zu finden und zu befreien", erwiderte der Unsterbliche. „Wie es aussieht, befindet sie sich in den Händen der Somer.
    Dort soll sie nicht bleiben."
    „Dann gibt es eine enge Verbindung bei deinem Volk zwischen Vater und Tochter?"
    fragte der Sohn der Sonnentochter.
    „Richtig", bestätigte Rhodan. „Eine enge Verbindung zwischen Eltern und Kindern."
    „Töchter sind nichts wert", erklärte der Pailliare geringschätzig. „Selbst wenn man sie verschenkt, kann man nie sicher sein, daß der Beschenkte auch glücklich darüber ist.
    Manch undankbare Tochter hat sich schon als wahre Furie erwiesen."
    Der Terraner hütete sich, etwas darauf zu erwidern. Er hatte ganz andere Ansichten über Töchter, aber er konnte nicht erwarten, daß der Pailliare ihn verstand. Sein Volk hatte andere Sitten und Gebräuche, und es war ihm schon hoch anzurechnen, daß er seine Haltung tolerierte.
    „Ich werde meine Tochter befreien und damit auf die Beleidigung reagieren, die man mir durch ihre Entführung beigefügt hat", erklärte der Terraner.
    „Das verstehe ich", entgegnete der Obere. „Ohne meine Hilfe wirst du dich aber nicht behaupten können."
    „Ich hoffe auf deine Hilfe."
    Ein weiterer Pailliare kam herein. Er trug eine enganliegende blaue Kombination, die in einem seltsamen Kontrast zu seiner grünen Chitinhaut stand, und drei silbern schimmernde Ketten, die seinen Hals zierten.
    „Die Suchaktion der Somer scheint sich auf diese Region zu konzentrieren", erklärte er und zeigte auf ein kastenförmiges Instrument, das er in der Linken hielt. Damit hatte er die Suchtrupps offenbar geortet. „Wenn du etwas unternehmen willst, solltest du dich beeilen."
    „Danke", erwiderte der Obere. Er wandte sich Rhodan zu und dirigierte ihn zu

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