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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leuchtete an den Stufen hoch.
    »Willst du nach oben gehen?«, fragte Sarah.
    »Daran hatte ich gedacht.«
    »Dann bleibe ich hier unten.«
    »Okay, ich bin gleich zurück.« Sie winkte ab. »Wahrscheinlich werde ich dort nicht viel finden, wenn überhaupt etwas, aber ich möchte gern auf Nummer Sicher gehen.«
    »Ja, ja, kannst du. Mich wird schon niemand fressen.«
    »Klar, du bist unverdaulich.«
    Sarah schaute der Detektivin wieder nach. Jane stieg mit geschmeidigen Bewegungen die Stufen hoch. Lady Sarah dachte dabei an ihre eigene Jugend. Da war sie auch so locker eine Treppe hochgestiegen. Aber das lag lange zurück.
    Janes Schritte wurden leiser, aber sie verklangen nicht. Denn auch als sie sich oben bewegte, waren die leisen Geräusche zu hören, und Sarah konnte ihren Weg genau verfolgen.
    Sie selbst fühlte sich in dieser Diele unwohl, obwohl ihr niemand etwas tat. Sie schaute nach vorn und sah die Türen. Dahinter lagen die düsteren Zimmer, in denen sich jemand verstecken konnte, ohne dass er gesehen wurde. So ganz wohl war ihr nicht bei diesem Gedanken. In dieser Dunkelheit konnte sich jeder zurückziehen und urplötzlich vorkommen. Lady Sarah schaute auf drei offene Türen, und von der in der Mitte fühlte sie sich am meisten angezogen.
    Einen Grund dafür hätte sie nicht nennen können. Da lockte etwas. Sie spürte es. Als hätte sich dahinter jemand versteckt, der unbedingt etwas von ihr wollte.
    Zwar hatte sie Jane versprochen, hier vor der Tür auf sie zu warten, aber Lady Sarah war eine Person, deren Neugierde erst aufhörte, wenn sie gestorben war.
    Und so ging sie vor.
    Natürlich versuchte sie, leise zu sein. Leider gelang ihr das nicht auf den Holzbohlen.
    Sie stoppte direkt vor der Tür.
    Es wurde wieder still. Nicht ganz, denn von oben her hörte sie die leisen Echos der anderen Schritte. Jane Collins war ihr nah, wenn man es genau nahm, aber sie erschien ihr jetzt meilenweit entfernt zu sein.
    Die Schwelle zum anderen Zimmer hin war etwas höher angelegt worden. Das erkannte sie an dem Schatten, und so hob sie einen Fuß hoch, als sie den Raum betrat.
    Er war finsterer als der Eingangsbereich. Trotzdem sah sie zwei kleine Fenster, die das Mauerwerk unterbrachen. Das Grau des anbrechenden Abends sorgte für eine sehr schlechte Sicht, aber sie musste auch zugeben, dass in diesem Raum nur wenige Möbel standen. Einen Schrank sah sie an der rechten Seite und auch einen niedrigen Tisch.
    Sarah Goldwyn stellte sich noch immer die Frage, warum sie gerade von diesem Raum angezogen worden war. Er war doch so leer. Da hätte sie nichts interessieren können, und trotzdem hielt sich darin jemand auf. Oder etwas…
    Das Etwas gefiel ihr besser. Sie selbst bezeichnete sich als Fachfrau und der Spitzname Horror-Oma war nicht grundlos entstanden. Sarah besaß ein Faible für alles Gruselige, und dass das Grauen nicht nur Spinnerei war und auch die Realität zeichnete, das hatte sie in ihrem Leben schon öfter erlebt. Immer wieder war sie in gefährliche Situationen hineingeraten und hatte dabei sehr oft in Lebensgefahr geschwebt. Danach sah es hier nicht aus, obwohl in der Dunkelheit vor ihr bestimmt etwas lauerte, das auf sie gewartet und ihr die Botschaft geschickt hatte.
    Sarah Goldwyn bewegte sich nicht. Sie hielt sogar den Atem an, um etwas zu hören, doch es blieb still. Selbst die Echos der Schritte über ihr waren verstummt.
    Und dann spürte sie etwas anderes, etwas sehr Fremdes, das sich in ihre Nähe geschlichen hatte. Es waren keine Menschen, die das Haus betreten hätten, es war überhaupt keine Gestalt. Sie nahm es als eine Botschaft wahr, die auf sie zukam. Sie sagte auch kein Wort, sie war nicht zu sehen, aber schon zu fühlen.
    Eisige Finger schienen Lady Sarah gepackt zu haben und strichen allmählich von ihrem Hals entlang abwärts, bis sie den letzten Wirbel erreicht hatten.
    Dass es Finger waren, hatte sie sich eingebildet. Tatsächlich aber war es ein Hauch, der an ihrem Körper von oben nach unten strich.
    Etwas kam aus dem Zimmer und erreichte sie. Etwas hatte sich auf ihren Kopf gelegt, umspannte dann den gesamten Körper, und wenn sie nach einem Vergleich suchte, dann kam ihr ein kalter Nebel in den Sinn, der sie eingefangen hatte, der jedoch nicht zu sehen war.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte sich das Zimmer in eine kalte Totengruft verwandelt. Das war für sie nicht zu begreifen. Es gab den Hauch aus dem Jenseits, die Kälte des Todes. Plötzlich schossen ihr diese Begriffe

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