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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkt.«
    »Aber für sie ist die Mauer eine Geisterfalle, oder nicht?«
    Ich nickte. »Ja, das stimmt schon, und ich werde mich dieser Falle stellen.«
    Robin Dunn wusste nicht, was er sagen sollte. Er stand mit offenem Mund neben mir. »Heißt das… heißt das … dass Sie damit … ich meine, Sie wollen an die Mauer heran?«
    »Genau das hatte ich vor.«
    »Das geht nicht. Das ist zu gefährlich. Sie tun sich damit selbst keinen Gefallen, Mr. Sinclair.«
    »Keine Sorge, ich weiß, was ich tue.«
    Dunn verließ mich wieder, als hätte ich die Pest. Aus seiner Sicht war seine Reaktion verständlich, aber ich wollte und musste es wissen. Ich war noch nie vor einem Problem davongelaufen, und das würde ich auch jetzt nicht tun.
    Es lief alles nach Plan. Niemand störte mich, als ich einen ersten Schritt auf die Mauer zuging. Ich wollte auch erfahren, ob man mich aus ihr heraus beobachtete, doch das schien nicht der Fall zu sein. Jedenfalls nicht so offen.
    Das Kreuz behielt seine Wärme. Ich sah auch weiterhin das leichte Funkeln. Ob es die Mauer und den Nebel zerstören konnte, wusste ich nicht, aber ich dachte daran, dass ich nah genug an das Gebilde herangekommen war, damit es jetzt reagieren konnte. Von Robin Dunn wusste ich, dass ein Arm nach ihm gegriffen hatte.
    Ich sah etwas anderes. Es war seltsam und eigentlich nicht richtig zu begreifen. Die drei Gestalten in der Mauer reagierten recht hektisch. Sie wollten mich nicht zu sich heranholen, sondern wichen vor mir zurück.
    Es war schon ein ungewöhnliches Bild. Innerhalb der Mauer hatten sie nur wenig Platz. Sie drehten und wanden sich. Sie kamen mal nach vorn, dann zogen sie sich wieder zurück. Sie blieben auch nicht zusammen, sondern verteilten sich auf der gesamten Mauerbreite.
    Es gab eine Erklärung für ihr Verhalten. Das war eine Reaktion auf mein Kreuz und nichts anderes. Sie mussten seine Kraft spüren und wurden wieder von ihm zurückgetrieben.
    Der Nebel war nicht verschwunden. Er hatte sich zwar ausgedünnt, aber weg war er nicht. Wie zähe Wattestücke umwehte er das Gebilde, das vor mir in die Höhe ragte.
    Ich merkte schon, dass die Gestalten in der Mauer immer nervöser wurden. Sie zogen sich zurück. Sie gingen auch zur Seite. Ich sah ihre langen Schritte. Mir kamen sie vor wie Schattenrisse oder Scherenschnitte, die in einer Falle steckten.
    Jetzt war diese Mauer tatsächlich so etwas wie eine Geisterfalle geworden. Möglicherweise würde sie auch bei mir zuschnappen und wartete nur darauf, dass ich das Richtige tat.
    Ich würde es tun!
    War sie fest? War sie so weich, dass sie mich praktisch ansaugen konnte?
    Ich hatte keine Ahnung, aber probieren geht über studieren, und das zog ich durch.
    Robin Dunn sah, was ich vorhatte.
    Er stieß einen leisen Schrei aus, der mich auf dem Weg nach vorn begleitete. Der nächste Schritt brachte mich bis an die Mauer heran, und das hatten auch die Gestalten im Innern gesehen.
    Sie wichen auf eine bestimmte Art und Weise zurück, aber sie waren nicht in der Lage, die Mauer zu verlassen, denn ihnen wurden Grenzen gesetzt. So schafften sie es nur, sich in einer Reihe aufzubauen, um mich so zu erwarten.
    Der nächste Schritt – der letzte!
    Jetzt hätte ich gegen die Mauer stoßen müssen, ich stieß auch dagegen, aber ich prallte nicht zurück. Nur einen sehr geringen Widerstand bekam ich mit, dann war die normale Welt um mich herum vergessen, denn ich befand mich in der Mauer, zusammen mit den drei gefangenen Gestalten oder Geistern…
    ***
    Die Stimme! Diese Stimme! Lady Sarah Goldwyn glaubte, ersticken zu müssen. Alles drehte sich vor ihren Augen. Sie suchte nach einem Halt und fand glücklicherweise die Wand, an der sie sich abstützen konnte. Es war einfach zu verrückt geworden. Ihre normale Welt hatte sich verabschiedet, um der unnormalen Platz zu schaffen.
    Es gab dieses andere Reich. Es hatte seine Tür geöffnet und sich auch gemeldet.
    Er war es. Ihm gehörte die Stimme. Nie im Leben würde sie die vergessen. Die Stimme eines Mannes, der Arthur Goldwyn hieß, der längst gestorben war, ihr letzter Gatte.
    Es lag Jahre zurück, aber die Stimme war ihr noch präsent, als wäre er erst gestern ins Jenseits gegangen.
    Sarah wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Aber sie glaubte dieser Stimme. Da hatte jemand auf sie gewartet. Eine Überraschung war es nicht, denn die Anzeichen hatte sie bereits erlebt, als ihr Arthur begegnet war. Jetzt aber war er viel näher, auch wenn sie ihn nicht sah. Sie

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