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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vater sich nur dann auf einen Hungerstreik verlegt hätte, wenn ihm das nach Lage der Dinge mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Vorteil eintragen könnte. Das war jedoch nicht der Fall. Folglich hätte er sich gegen einen Hungerstreik entschieden und im Gegenteil alles getan, um bei Kräften zu bleiben und nicht durch körperliche Schwäche eine eventuelle Fluchtchance zu verspielen.
    Mit wenig Appetit, aber fester Entschlossenheit, machte Eirene sich über das Mahl her.
    Aber sie war jung - und deshalb kam der Appetit beim Essen, denn ihr Körper brauchte noch wesentlich mehr Nahrung als der Körper einer Erwachsenen. Schneller als gedacht, waren alle Gefäße leer. Fast schämte sich Eirene deswegen.
    Sie überlegte gerade, was sie tun könnte, um bei den Wesen, in deren Gewalt sie sich befand, den Eindruck zu verwischen, sie könnte sich unter Umständen wohl fühlen, als die Tür geöffnet wurde.
    Diesmal standen nicht nur pailliarische Posten davor, sondern zusätzlich ein Somer.
    Zuerst dachte sie, Dokroed wäre persönlich gekommen. Für Menschen sahen diese aufrechtgehenden Vogelabkömmlinge auf den ersten Blick alle weitgehend gleich aus.
    Aber Eirene sah im nächsten Moment, daß es sich nicht um den Kodexwahrer, sondern um einen einfachen Gardisten handelte.
    Er forderte sie auf Sothalk und mit der für Somer hellen, zirpenden Stimme zum Mitkommen auf, dann wandte er sich um und ging voraus.
    Von hinten sah er durch die schwarze Färbung der Rückenpartie sowie der Rückseite der Schenkel und Waden seines Shants entfernt einem terranischen Pinguin ähnlich. Aber Eirene lächelte längst nicht mehr über solche Vergleiche, auch wenn sie sich ihr jedes Mal wieder aufdrängten.
    Eirene folgte ihm, eskortiert von den beiden Pailliaren, deren Anblick an Riesenheuschrecken mit kurzen Beinen, die in seltsame Kampfanzüge gehüllt waren, erinnerte.
    Es ging einen Flur entlang, in einem Antigravschacht abwärts, auf einem mäßig schnellen Transportband über eine verglaste Brücke und in ein anderes Gebäude.
    In einem mit filigranem Mobiliar ausgestatteten Raum wurde Eirene entgegen ihrer Erwartung nicht von Kodexwahrer Dokroed, sondern von Vilgajed, einem Kodexberater in Dokroeds Stab, empfangen. Vilgajed bot ihr Platz auf einem Sessel an, der sogar einigermaßen bequem für sie war. Der Gardist und die beiden Pailliaren zogen sich zurück.
    Dennoch hatte Eirene das untrügliche Gefühl, nicht allein mit Vilgajed in dem Raum zu sein. Dieses Gefühl wurde dadurch verstärkt, daß ein Teil des Raumes durch einen violetten Faltenvorhang abgetrennt war.
    Der Kodexberater ging vor ihr auf einer Art Sitzgestell in die Hocke und redete zirpend und zwitschernd so schnell auf sie ein, daß sie sich ganz darauf konzentrieren mußte, ihn zu verstehen und darüber beinahe ihren Verdacht vergaß.
    Zuerst hörte Eirene dem Somer aufmerksam und gespannt zu, aber als sie merkte, daß sein Gerede nur eine Einleitung zu einem nachfolgenden Verhör darstellte, war sie enttäuscht und ließ in ihrer Konzentration nach.
    Sehr schnell erkannte sie, daß Vilgajed ihr in modifizierter Form die gleichen Fragen stellte, die ihr von Dokroed schon mehrfach gestellt worden waren. Sie antwortete, hielt sich aber dabei an die sparsamen und nichtssagenden Antworten, die sie in den bisherigen Verhören gegeben hatte.
    Das war fast schon Routine und gab ihr die Gelegenheit, zwischendurch darüber nachzudenken, warum Vilgajed sie überhaupt noch einmal ins Verhör nahm und warum er fast wortgetreu die gleichen Fragen an sie richtete, die sie schon mehrfach beantwortet hatte - und weshalb er sich anscheinend mit ihren alten und nahezu substanzlosen Antworten zufriedengab.
    Verstohlen musterte sie abermals den violetten Faltenvorhang, und als sie bemerkte, daß er sich sachte bewegte, streckte sie ihre psionischen „Fühler" aus.
    Sie zuckte kaum merklich zusammen, als sie auf eine Art psionischer Aura traf und spürte, daß die schwachen psionischen Kraftfelder, die überall im Universum gegenwärtig waren, wo die Entropie nicht einen totalen Gleichgewichtszustand aller Kräfte und damit den sogenannten Wärmetod herbeigeführt hatte, durch unbekannte Kräfte modifiziert wurden.
    Jemand oder etwas, dessen Sinn weit über die normale Dimension hinausreichten, versuchte, sich an ihren Bewußtseinsinhalt heranzutasten.
    Sofort blockte Eirene sich ab.
    Sie war sich ziemlich sicher, daß sie dadurch die eigentliche Absicht der unbekannten

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