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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesen Ruf kaum gehört hätte.
    Wir befanden uns nicht mehr weit vom Ziel entfernt, und trotzdem nicht nahe genug, um etwas unternehmen zu können, denn Johnny kam uns zuvor. Er sprang auf eine dunkelhaarige Frau mit rotem Oberteil zu. Dass sie zu den Blutsaugern gehörte, hatten wir bisher nicht sehen können, wir gingen jedoch davon aus.
    Sie hatte den Angriff nicht erwartet. Mit einer plumpen Bewegung torkelte sie nach hinten und trat ins Leere. Auch sie reagierte wie ein normaler Mensch. Sie fiel von der Bühne und war unseren Blicken entschwunden.
    »Hol sie dir!«, brüllte Bill mir ins Ohr. »Ich kümmere mich um Johnny und die anderen beiden.«
    Er hörte meiner Antwort nicht zu. Bill wusste, in welch einer Gefahr sein Sohn steckte, und so bahnte er sich mit rudernden Bewegungen einen Weg durch die Menge…
    ***
    Es war alles so anders geworden, obwohl sich die Normalität um Sheila und Suko nicht verzogen hatte. Beide wussten genau, dass es schwer war, an die Bühne heranzukommen, aber sie gaben nicht auf. Sheila trieb Suko immer wieder an. Sie ließ dabei keinen Blick von der Bühne, auf der ihr Sohn stand und ihr vorkam wie ein Fremdkörper. Aber Sheila erkannte auch die andere Seite. Das Bild, das sich ihr zeigte, war alles andere als harmlos. Dort würde etwas passieren. Da drängte sich auf engstem Raum eine verdammte Gefahr zusammen, die das an sich noch harmlose Bild völlig auf den Kopf stellen konnte. Das war kein abgesprochenes Show-Programm, dort ging es mit vollem Ernst zur Sache. Das wusste auch Suko. Und deshalb kämpfte er sich weiter. Er ließ in seinen Bemühungen nicht nach, auch wenn sich noch so viele Widerstände aufbauten. Je näher sie der Bühne kamen, umso größer wurde der Widerstand. Jeder Gast wollte so nah wie möglich am Ort des Geschehens sein.
    Sheila winkte mit verzweifelten Bewegungen hin zur Bühne, als sie sah, dass sich ihr Sohn drehte. Möglicherweise sah er sie und schöpfte so Hoffnung. Er blieb auch für einige Sekunden stehen, den Blick über die Menge gerichtet.
    Hatte er sie gesehen?
    Sie wusste es nicht. Es war alles anders geworden, und auch mit Johnnys Ruhe war es vorbei.
    Er griff die dunkelhaarige Person an. Ohne Vorwarnung rammte er seinen Körper gegen sie. Die Person verschwand an der Rückseite von der Bühne.
    Es löste sich kein Schrei aus dem Publikum. Freie Bahn für Johnny, der auf die beiden anderen Frauen zusprang, die eine dritte Person festhielten.
    »Suko!«, schrie Sheila, die sah, dass sie noch zu weit von der Bühne entfernt waren.
    ***
    Bill war von niemandem und durch nichts mehr zu halten. Er hatte sich in einen menschlichen Orkan verwandelt und räumte weg, was ihm noch im Weg stand.
    Er nahm überhaupt keine Rücksicht mehr. Er schrie dabei, um sich freie Bahn zu verschaffen. Er wollte die Gäste schocken. Er brauchte die verfluchte Gasse, um auf die Bühne zu gelangen, auf der plötzlich Action war.
    Nur war Johnny zu schwach. Er würde es nicht schaffen können.
    Und es zählte jede Sekunde.
    Es gab eine Leiter, die an der Seite wie zu einer Rampe hochführte. Dort stand ein Aufpasser. Der bullige Kerl wollte Bill aufhalten, als dieser plötzlich vor ihm auftauchte.
    Beide Fäuste rammte Bill ihm in den Leib. Der Reporter hatte wohl eine Schwachstelle getroffen, denn der Typ sackte zusammen und fiel einfach um.
    Der Weg war frei.
    Bill kletterte die Leiter hoch. Während er dies tat, zog er seine Silberkugel-Beretta…
    ***
    Ich möchte nicht behaupten, dass mein Freund Bill die Übersicht verloren hatte, aber so stark involviert wie er war ich nicht. Sich von Gefühlen leiten zu lassen, war schlecht. Ich musste eiskalt und auch berechnend vorgehen. Sich jetzt einen Fehler zu erlauben, hätte fatal werden können. Auch für Johnny.
    Der Weg, um die andere Seite der kleinen Bühne zu erreichen, war einfach. Ich brauchte nur einen Bogen zu schlagen.
    Die mühsam aufrecht gehaltene Ordnung nahe des Podiums war gestört. Man spürte, dass hier etwas nicht stimmte, aber man wusste nicht, was es war.
    Ich hatte die Schwarzhaarige fallen gesehen. Es gab nur eine Stelle, an der sie liegen konnte. Falls sie es nicht schon geschafft hatte, sich aufzurichten.
    Leider war es so.
    Ich sah sie noch nicht, aber ich entdeckte die leichenblassen Gesichter zweier Gäste, die fluchtartig von dem Ort wegrannten.
    Das gab mir wiederum freien Blick.
    Sie war noch da.
    Der Sturz hatte ihr nichts getan. Die gepiercte und auch angemalte Gestalt war flink wie

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