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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bemerken!"
    Fazzy begann unruhig im Kreis zu gehen. Er hielt die Arme auf dem Rucken verschränkt. Nach einer Weile blieb er stehen. Er sah uns an und schüttelte den Kopf.
    „Eine merkwürdige Art habt ihr, um einem Mut zu machen", stellte er fest. „Ich bin ein armer Irrer, daß ich mich mit euch eingelassen habe."
    Das Bewußtsein des Virenschiffs meldete sich und unterband weitere Gespräche dieser Art. Ein großer, kastenförmiger Wagen näherte sich, und auf einer Art Kutschbock vorne saß ein Elfahder in seiner Rüstung. Der Kasten hielt in der Nähe der EXPLORER. Etwa fünfzig Roboter aus dem Kordon gesellten sich zu ihm.
    Der Elfahder meldete sich über Funk.
    „Ich bin beauftragt worden, die wichtigsten Besatzungsmitglieder der EXPLORER mitzunehmen", verkündete er. „Kommt zu einer der Bodenschleusen und begebt euch in die Obhut der Roboter!"
    „Wir sind doch nicht lebensmüde", gab Fazzy Slutch heraus. „Und auch nicht dumm!"
    „Wenn ihr nicht freiwillig kommt, werden wir gewaltsam eindringen und euch holen!"
    „Das wollen wir doch sehen!"
    Ich machte Fazzy ein Zeichen, zu schweigen, und wandte mich an Vi.
    „Wie wirst du dich verhalten?" fragte ich. „Es geht um uns Vironauten!"
    „Ich werde nicht zulassen, daß die Roboter oder der Elfahder etwas zerstören, Bully.
    Und für euch besteht keine direkte Gefahr. Die einzige Person, die wirklich gefährdet ist, bist du selbst. Wie entscheidest du dich?"
    „Das ist keine Frage. Die Sicherheit der Vironauten geht mir über alles. Ich trage für sie die Verantwortung mit allen persönlichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben", sagte ich. „Wer begleitet mich?"
    Es meldeten sich Stronker, Lavore und Parlan. Sie folgten mir zum Ausgang des Kommunikationsraums.
    „Fazzy?" rief Stronker, aber der Terraner schüttelte trotzig den Kopf.
    „Einer muß hier bleiben", sagte er. „Ich halte die Stellung!"
    Wir suchten eine Box mit Viren-SERUNS auf und schlüpften in die Kombinationen. Mit einem Antigrav ließen wir uns hinab zu der Schleuse bringen, die dem Kastenwagen am nächsten lag. Ein Mann erwartete uns. Es war Fazzy. Er trug bereits einen SERUN.
    „Ich bringe es nicht übers Herz, euch allein gehen zu lassen", flüsterte er kaum hörbar.
    „Und dabei macht er sich fast in die Hose", lachte Stronker.
    „Fertig?" Ich blickte den Mentor strafend an. „Vi, öffne bitte!"
    Wir verließen das Schiff. Ein Prallfeld trug uns die drei Meter bis zum Belag des Raumhafens hinab. Wir setzten uns in Bewegung. Langsam marschierten wir auf die Roboter zu.
    Es waren humanoid gebaute Maschinen. Sie ähnelten ein wenig den Exoskeletten, wie wir sie von den Elfahdern kannten. Sie trugen schußbereite Waffen in den Händen, ein deutliches Zeichen, daß die Bewohner des Planeten nicht zum Scherzen aufgelegt waren.
    Sie umzingelten uns und brachten uns die vierhundert Meter zu dem wartenden Kasten hinüber. Der Elfahder nahm uns in Empfang.
    „Ich protestiere im Namen aller Vironauten dieser Schiffe", erklärte ich in Sothalk. „Wir sind Freunde Volcayrs. Warum werden wir wie Gefangene behandelt?"
    „Du spielst ein gefährliches Spiel", kam die helle, singende Antwort. „Laß Volcayr aus dem Spiel. Du bist ein Toshin, und ich habe meine Befehle. Glaube mir jedoch, daß ich ein Azimubin!"
    Mit diesem Wort konnte ich nichts anfangen. Es mußte ein Begriff sein, der noch nicht lange existierte. Zwar wußte ich, daß Azimu „Die Nachdenklichen" bedeutete, aber was es auf Elfahd damit auf sich hatte, war mir und meinen Begleitern unbekannt. Ich nahm an, wir würden es bald erfahren.
    „Gut, daß wenigstens einer auf diesem Planeten nachdenkt", sagte ich, doch der Elfahder ließ sich nicht aus der Reserve locken. Er gab keine Antwort mehr, nannte auch nicht seinen Namen.
    Wir bestiegen den Kasten. Er besaß innen dünne Schlitze, durch die wir hinausblicken konnten. Der Wagen setzte sich rucklos in Bewegung. Er verließ das Gelände des Raumhafens, und wir sahen nur noch das dunkle Grün des Dschungels. Etwa eine halbe Stunde wurden wir gefahren, dann senkte sich der Boden ab. Der Wagen verschwand in einer tunnelähnlichen Öffnung unter der Oberfläche des Planeten. Es wurde hell, als lange Leuchtketten aufflammten. Ein Schaben belehrte uns, daß sich irgendwo eine Öffnung bildete oder verschloß. Kurz darauf hielt der Wagen an. Die Tür öffnete sich. Wir wurden aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen.
    Wir stiegen aus. Wir befanden uns in einer Halle, von der

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