1305 - Das Haus der fünf Stufen
aus seiner Montur gezogen hatte. Das Tor des Schuppens glitt auf. Ich holte noch einmal tief Luft, dann lenkte ich den Gleiter in das Halbdunkel hinein. Das Tor schloß sich, winzige Lampen leuchteten auf und erhellten das Innere notdürftig.
„Geliod-Unf", sagte der Shabare. „Bist du bei klarem Verstand?"
„Erzähle mir etwas anderes", erwiderte der Kommandant. „Mein Schiff ist zerstört. Wer ersetzt es mir?"
„Wer weiß es. Aber du kannst dir merken, daß der Hatuatano es war, der dein Schiff zerstört hat. Kennst du den Grund?"
„Du?"
„Nein, ich kenne ihn nicht."
„Dann erzähle etwas anderes!"
Rauhderfehn ruckte herum. Er sah mir zu, wie ich mich erhob.
„Es hat keinen Sinn", sagte ich. „Was geschieht nun?"
„Das wirst du gleich sehen!"
Er jagte die Geliods aus dem Gleiter und dem Schuppen heraus und nannte ihnen ein Schiff, an das sie sich wenden konnten. Dann kehrte er eilig in den Gleiter zurück.
„Wir haben exakt eine Viertelstunde Zeit", zischte er. „Bis dahin muß alles gelaufen sein!"
„Wäre es zuviel von dir verlangt, wenn ich dich bitten würde, mir zu verraten, was hier eigentlich gespielt wird?" fuhr ich auf. „Da ist doch etwas faul im Staate Dänemark!"
„Wo?" fragte Gurleshad. „Heißt so die Heimat der Geliods?"
Statt einer Antwort schob der Shabare mich aus dem Gleiter hinaus in den Hintergrund des Schuppens. Ein Lichtbogen flammte auf und zeichnete die Umrisse eines Transmitters. Er stieß mich in das Abstrahlfeld und folgte mir. Ich atmete unwillkürlich auf, als ich Perry, Fazzy und die anderen erkannte. Und ein Quliman befand sich bei ihnen.
„Toshin Bull!" rief er mir entgegen. „Die Stunde der Wahrheit ist gekommen!"
Hinter mir traten Rauhderfehn und Gurleshad aus dem Transmitter, der sich sofort abschaltete.
„Hatchertoq. Du!" antwortete ich. „Bist du so um das Schicksal eines Gängers des Netzes besorgt?"
„Aber natürlich, Bully. Und ich freue mich, der Vileeyah und dem Hatuatano ein Schnippchen schlagen zu können. Komm, ich will dir etwas zeigen!"
Er führte uns zu einem Panoramabildschirm, der den Raumhafen zeigte. Wir sahen, wie eine Gruppe von Wesen ein Schiff ansteuerte. Es waren die Geliods. Ein Wagen näherte sich ihnen, er lud einen weiteren Artgenossen aus. Er schwankte auf sie zu.
„Geliod-Zus!" stieß ich hervor. „Der Betrunkene!"
Die Geliods erreichten ein Schiff und betraten es über eine Rampe, die sich zum Boden herabgesenkt hatte. Sie verschwanden in dem wulstigen und warzigen Leib des fremden Raumers. Die Rampe wurde eingefahren, der Kontakt mit der Außenwelt war abgerissen.
Ich runzelte die Stirn. Hatchertoq deutete meinen Gesichtsausdruck richtig. Er kam mir zuvor.
„Du fragst dich, was das soll", sagte er. „Ursprünglich sah der Plan vor, die Geliods an Bord zu schicken und von ihnen einen Kleintransmitter mitnehmen zu lassen. Sie sollten ihn an Bord installieren und Perry so die Möglichkeit geben, unbemerkt in das Schiff zu gelangen. Dann aber wurde der Plan geändert. Der Grund ist der, daß die Geliods zu scharf beobachtet werden. Ihre Aktivitäten wären der Vileeyah nicht verborgen geblieben und damit dem Hatuatano auch nicht. Deshalb haben wir einen anderen Plan in die Tat umgesetzt!"
„Welchen?" erkundigte Stronker sich. „Du spannst uns unnötig auf die Folter!"
„Ja!"
Rauhderfehn fiel ein: „Die Viertelstunde ist um. Wir müssen handeln!"
Das Transmitterfeld leuchtete wieder auf, und Hatchertoq gab Rhodan zu verstehen, sich zu dem Transmitter zu begeben. Ich hielt mich neben ihm und wechselte noch ein paar Worte mit ihm. Zum Schluß sagte ich: „Ich werde dich auf dem laufenden halten.
Grüße Gesil von mir und auch Eirene, deine Tochter. Und alle Freunde, die du triffst. Besonders natürlich Gucky. Ich habe den Mausbiber lange nicht gesehen und sehne mich richtig nach ihm!"
„Schaufle dir nicht dein eigenes Grab!" Perry lachte. „Du kennst den Ilt. Er setzt es sich in den Kopf und überrascht dich!"
„Trotz des Projekts der Netzgänger?"
„Nein. Aber wenn er zufällig in deiner Nähe vorbeikommt..."
Perry ließ den Satz offen. Wir reichten uns die Hand. Dann verabschiedete er sich auch von den anderen. Wir sahen zu, wie er im Transmitterfeld verschwand und das Aggregat sich deaktivierte.
„Er ist jetzt drüben", erklärte Hatchertoq überflüssigerweise. In seiner Stimme war etwas, was mich stutzig machte. Ich starrte wieder auf den Bildschirm. Drüben rührte sich
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