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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück.
    „Quatsch!" murmelte der Stinkende. „Von wegen krank!" Er richtete sich ein wenig auf und starrte mich an.
    „Ich bin betrunken!" schrie er. „Nur betrunken. Von wegen krank!"
    Augenblicklich war mein Interesse erwacht. Ich täuschte mich nicht. Bei diesem Wesen handelte es sich ohne Zweifel um einen Geliod.
    „Komm", sagte ich. „Ich werde dir helfen. Hast du Durst?"
    Er starrte mich schweigend an. Sein Atem rasselte.
    „Granjcar", murmelte er nach einer Weile. „Du bist Granjcar. Du trägst das Zeichen eines Ewigen Kriegers!"
    „Ja, komm!"
    Ich half ihm auf, und wir schritten nebeneinander die Straße entlang. Ich mußte ihn stützen, und das fiel natürlich auf. Ich sah, wie jemand auf mich deutete und irgendwo in einer Eingangshalle verschwand. Eine Sirene hoch über der Straße heulte auf.
    „Rede deutlicher", lallte der Betrunkene. „Ich kann dich so schlecht verstehen, Granjcar!"
    „Ich bin Bully, Toshin Reginald Bull. Und wer bist du?"
    „Geliod-Zus. Stellvertretender Kommandant des Schiffes Lio-GED. Oh!"
    Er verlor das Gleichgewicht und mußte sich an einer Wand abstützen. Dann fuhr er herum und riß die Klappe auf, die ihm als Mund diente. Die Augen an dem spitzovalen Kopf begannen zu rollen.
    „Es ist explodiert, zerstört", murmelte er. „Gib uns ein neues, Krieger Granjcar."
    „Ich werde euch dabei helfen!"
    Irgendwo von dem Platz her klang eine weitere Sirene auf. Sie war noch weit weg. Wesentlich näher entdeckte ich einen mattschwarz lackierten Gleiter.
    Ich reagierte. Ich ließ den Geliod los und verschwand im nächstbesten Eingang, Dort drängten sich erste Schaulustige. Der Gleiter senkte sich herab und blieb dicht über dem Raumfahrer hängen. Zwei Wesen mir unbekannter Völker stiegen aus und beugten sich über ihn.
    „Erzählen?" schrie Geliod-Zus laut. „Erzählt mir nur. Aber werdet nicht langweilig!"
    Einer der beiden versetzte dem Betrunkenen einen Schlag und riß ihn empor.
    „Hast du den Toshin gesehen?" schrie er ihn an. „Mit dem Stirnmal? War er bei dir? Wo sind deine Artgenossen?"
    „Ewig", lallte Geliod-Zus. „Granjcar war bei mir. Er baut uns ein neues Schiff!"
    Ich bemerkte die prüfenden Blicke, mit denen die beiden ihre Umgebung beobachteten.
    Sie suchten nach mir. Jemand mußte eine Meldung gemacht haben. Sie wußten, daß ich mich in der Nähe befand. Sie ließen von dem Betrunkenen ab und stiegen in den Gleiter hinein. Der Geliod entfernte sich taumelnd in die Richtung, aus der ich gekommen war.
    Der Gleiter schwebte nach oben. Dicht über der Menge glitt er langsam davon. Die beiden Insassen suchten. Ich hielt sie für Agenten der Vileeyah. Sie suchten mich, und ich blieb in dem Hauseingang, bis der Gleiter die Straße verlassen hatte und irgendwo über dem Platz verschwunden war.
    Die Luft war rein, zumindest hatte es den Anschein. Von dem Betrunkenen war nichts mehr zu sehen. Ich setzte meinen Weg fort und beobachtete, so gut ich konnte. Manchmal blieb ich stehen und blickte auf sich bewegende Reklamefenster, damit die Passanten nicht sofort auf das Toshin-Mal aufmerksam wurden. Ich näherte mich dem Platz, und dann sah ich den Palast der tausend Lustbarkeiten drüben liegen, ein rundes Gebäude mit einem kuppelförmigen Dach. Ich beschloß, den direkten Weg zu wählen. Ich hatte viel Zeit verloren, und von anderen Geliods hatte ich bis jetzt nichts gesehen.
    Der Platz war groß, die Ströme der Passanten undurchdringlich. Ich benötigte über eine Viertelstunde, bis ich das gegenüberliegende Ende erreicht hatte. Ich entdeckte den Shabaren unter dem Eingang und näherte mich ihm. Er verschwand im Innern des Palasts, und ich folgte ihm. Hinter einem Mauervorsprung erwartete er mich.
    „Sie sind alle da oben", zischte er. „Mit einer Ausnahme. Gurleshad spricht mit ihnen. Er ist unverdächtig. Du selbst darfst dich nicht bei den Geliods sehen lassen. Die Vileeyah bespitzelt dich und die Geliods."
    Ich berichtete, was ich beobachtet hatte.
    „Wie bringen wir sie dazu, endlich nach einem Schiff Ausschau zu halten, das sie von hier wegbringt?"
    Rauhderfehn konnte die Frage nicht beantworten. Es hing alles an einem seidenen Faden, der in der Überredungskunst des Ophalers bestand. Gurleshad sang sich wahrscheinlich die Seele aus dem Leib, um die Geliods zum Aufbruch zu bewegen.
    Draußen landete ein Gleiter. Ein Dutzend Bewaffneter stieg aus und kam im Eilschritt auf den Palast der tausend Lustbarkeiten zu. Rauhderfehn versteifte sich.
    „Ich

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