1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
nahm den Geruch der Körper auf.
Alle möglichen Komponenten drangen in ihre Nase, doch sie fand nicht heraus, welches Gewürz oder welches Aroma am stärksten war. Insgesamt bezeichnete sie den Duft als exotisch, was eine bessere Beschreibung für das Adjektiv fremd war.
Sie mochte ihn nicht. Er widerte sie zwar nicht an, aber sie fürchtete sich irgendwie davor.
Die seltsamen Frauen begannen damit, Maxine auszuziehen. Die Tierärztin achtete genau auf die Bewegungen. Sie glaubte daran, dass sie langsamer waren als normal. Wie im Zeitlupentempo. Die Finger glitten über die Kleidung hinweg. Sie waren eigentlich überall, und Maxine kam sich vor wie eine Schaufensterpuppe, der man das Outfit nahm, um sie dann in den Keller zu stellen.
Der Pullover wurde ihr über den Kopf gezogen. Die Hose rutschte an den Beinen herab nach unten. Sie stieg nicht freiwillig aus ihr heraus. Man hob bei ihr einmal das rechte, dann das linke Bein an.
Andere Hände hielten sie fest, damit sie nicht fiel, und es war für die Helferinnen kein Problem, ihr die Hose auszuziehen.
Jemand löste hinter ihr den Verschluss des BHs. Als das Dessous fiel, da fühlte sich die Tierärztin zum ersten Mal richtig nackt. Zudem erhaschte sie einen Blick der Voodoo-Gräfin, die gierig auf den Oberkörper schaute.
Fingerspitzen zupften an ihrem Slip. Sie zerrten ihn nach unten und rollten ihn über die Hüften hinweg. Fast freiwillig hob Maxine die Füße an, um aus diesem Teil zu steigen.
Von der Strumpfhose und den Schuhen war sie schon längst befreit worden. Sie war bereit für das Bad, denn jetzt trug sie keinen Faden mehr am Leib.
Das gefiel der Voodoo-Gräfin.
Der Mund zog sich so weit in die Breite, als sollten die Winkel dabei reißen. Die Augen »lachten«. Freude funkelte darin. Sie leckte ihre Lippen und trat dicht an Maxine heran, nachdem sie die anderen Frauen weggescheucht hatte.
»Einen tollen Körper hast du, Maxine. Einen wirklich schönen. Das gefällt mir. Du bist die Schönste von all meinen Freundinnen hier, verstehst du das?«
»Ich bin nicht lesbisch!«
Die Antwort ließ etwas auf sich warten und bestand dann aus einem leisen gurrenden Lachen. Bevor Maxine es richtig deuten konnte, redete Alexandra mit einer sehr rauen Stimme.
»Glaubst du denn, dass mich das interessiert?« Mehr sagte sie nicht, aber sie ließ ihre Augen sprechen, und das reichte völlig aus.
Wäre Maxine nicht schon ausgezogen gewesen, so hätte Alexandra sie mit ihren Blicken ausgezogen.
Der Anblick des nackten Frauenkörpers hatte sie erregt. Aber sie hatte ihn noch nicht einmal berührt. Nur die Haut an den Wangen bewegte sich. Da zuckten die Muskeln. Ab und zu drang ein Schnalzen aus ihrem Mund.
Maxine fror. Eine Gänsehaut hielt sie vom Kopf bis zu den Füßen gefangen. Die Temperatur hatte sich nicht verändert, trotzdem war ihr kalt geworden. An den Schultern hatte sie den Eindruck, als würde ein eisiger Wind darüber hinwegstreichen.
Die fünf Helferinnen hatten sich aus der unmittelbaren Nähe der beiden Frauen zurückgezogen. Allerdings waren sie nicht wieder in ihre Wannen geklettert. Sie hielten sich nur in einer gebührenden Entfernung auf und warteten darauf, wie es weiterging.
Alexandra machte es spannend. »Du frierst, wie?«
»Was geht es dich an?«
»Ich möchte nicht, dass meine Freundinnen frieren. Deshalb werden wir so schnell wie möglich in das Becken steigen, in dem du dich sehr wohl fühlen wirst.«
»Was ist darin?«
»Ich werde es dir nicht genau sagen. Du würdest es nicht verstehen. Es ist nur ein besonderes Bad. Ich schwöre dir, dass du dich darin wohl fühlen wirst.«
Maxine sagte nichts. Sie schluckte nur. Sie wusste auch nicht, wo sie ihre Hände lassen und was sie damit verdecken sollte. Alles war einfach so anders geworden. So schrecklich. So unbegreiflich. Sie hatte Mühe, ihr Zittern in den Griff zu bekommen.
Die Gräfin gab ihr eine Hilfe, als sie ihr die Hand entgegenstreckte. »So, du kommst jetzt mit.«
Maxine wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu weigern.
Deshalb nahm sie die Hand und zuckte leicht zusammen, als sie herausfand, wie kalt die Finger waren. Als würde kein normales Blut bei dieser Frau durch die Adern strömen.
Der Druck war da und blieb auch. Er wurde noch zu einem Zug, dem Maxine nicht widerstehen konnte. Die andere Frau führte sie auf das ovale Becken zu. Sie war noch angezogen. Das änderte sich, als sie dicht am Rand stehen blieben.
Irgendwie wurde die Tierärztin
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