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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über das Meer hinweg in die Staaten getragen worden war.
    In diesem Fall war das Wissen für sie nicht interessant. Ihr fiel jedoch wieder ein bestimmtes Detail ein, über das sie gelesen hatte.
    Da ging es um die rituellen Bäder, die jeder Voodoo-Priester nahm, um Kraft zu finden.
    Und jetzt sah sie die Wannen vor sich. Die rituellen Bäder. Sie konnte sich ein Bild machen, obwohl Alexandra di Baggio nichts erklärte.
    Sie war die gleiche Person geblieben und hatte sich trotzdem verändert. Maxine stellte es fest, als sie den Kopf nach rechts drehte und ihr Blick über die Haut der Frau glitt. Sie sah anders aus als die eines Menschen. Wirkte rauer und erinnerte an eine dünne Baumrinde. Das dunkle Haar, die Augen mit dem völlig anderen Ausdruck, das ebenmäßige Gesicht, der lächelnde Mund, all das machte unter anderem einen Menschen aus, aber diese Gräfin war einfach zu perfekt, um ein normaler Mensch zu sein. Hinter dieser Maske steckte mehr, viel mehr. Da lauerte das Tier, das andere hässliche Gesicht.
    Die Voodoo-Gräfin hatte bisher noch kein Wort gesprochen. Sie wartete, bis Maxine die Eindrücke gesammelt hatte und nickte ihr dann zu.
    »Was sagst du zu meinem kleinen Reich?«
    Maxine hob die Schultern. Sie schauderte, obwohl sie es nicht wollte. »Es ist mir fremd.«
    »Da hast du Recht. Aber es wird dir nicht fremd bleiben, das kann ich dir versprechen.« Mit einer beinahe zärtlichen Geste strich die Voodoo-Gräfin über Maxines rechte Wange hinweg und lächelte, als die Tierärztin wieder erschauerte.
    Sie raffte all ihren Mut zusammen und flüsterte: »Was soll das alles bedeuten?«
    »Das will ich dir sagen, Maxine. Du bist eine besondere Frau, das habe ich bei unserer ersten Begegnung sofort gespürt. Und deshalb habe ich beschlossen, dich in unseren Kreis aufzunehmen. Und zwar als meine besondere Dienerin. Wir haben Zeit. Wir werden in aller Ruhe die Vorbereitungen treffen, und danach wirst du eintauchen in eine völlig andere Existenz.«
    »Wie Helen Pride?«
    »Genau. So wie sie und die anderen Frauen, die ich um mich geschart habe. Es war so einfach, an sie heranzukommen. Du glaubst nicht, wie viele Frauen es gibt, die von ihren Männern über lange Zeit hinweg malträtiert wurden und es dann schafften, sich zu lösen. Für sie war mein Haus immer offen. Ich habe sie gern empfangen und sie zu meinen Freundinnen gemacht. Das kann ich dir schwören.«
    »Freundinnen?«
    »Ja, so ist es.«
    »Das glaube ich nicht. Du hast sie verändert.« Maxine war ebenfalls in den vertrauteren Tonfall gefallen, ohne jedoch dieser anderen Person zu vertrauen.
    »Auch du wirst alles so erleben wie ich es vorgesehen habe. Schau auf meine große Wanne. Auf den Pool.«
    »Na und?«, flüsterte Maxine.
    »Der Inhalt darin wird deine Veränderung beschleunigen. Er wird dich reif machen für deine neue Existenz. Es ist dieses wunderbare und reinigende Bad, das jede Pore deines Körpers berührt und in dem du dich sehr wohl fühlen wirst. Verlass dich darauf.«
    Maxine sagte daraufhin nichts. Sie musste erst mit ihrer inneren Unruhe fertig werden. Was man ihr hier gesagt hatte, war für sie Neuland, aber zugleich ein gefährliches Neuland, in dem sie sich bewegte. Es sollte mit einer Veränderung enden, und dabei dachte Maxine automatisch an Helen Pride.
    Nein, so nicht!
    Sie holte tief Luft. Sie wollte sich selbst aufbauen, und der Gedanke an Flucht verstärkte sich in ihr immer mehr. Sie musste einfach hier weg. Sie konnte es nicht mehr länger aushalten. Das war der reine Wahnsinn, ihr so etwas anzutun. Sie versuchte, sich so gut wie möglich zu verstellen, weil diese Person nichts merken sollte. Das gelang ihr nicht. Alexandra di Baggio schien in sie hineingeschaut zu haben, sonst hätte sie nicht diese Antwort geben können.
    »Es hat keinen Sinn, wenn du fliehen willst. Ich bin immer stärker als du.«
    »Davon habe ich nichts gesagt.«
    »Du hast daran gedacht. Auch dein Verhalten wies darauf hin. Da kannst du mir nichts vormachen.«
    Maxine verbarg ihre Enttäuschung. »Ich bin nicht dafür geeignet. Voodoo ist nicht mein Leben und…«
    »Es wird dein Leben werden. Dein neues Leben, Maxine. Verstehst du das?«
    »Ich hasse es!«
    »Du wirst es lieben!«
    »Nein!«, flüsterte sie scharf. »Niemals werde ich es lieben. Ich werde es hassen. Ich will in meinem Leben bleiben und deshalb…«
    Mitten im Satz hörte sie auf zu sprechen. Maxine sah noch das amüsierte Gesicht der Voodoo-Gräfin, die alles nicht

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