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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengerollt.
    „Es ist gut, daß wir ihn haben", murmelte er, aber er schien zu müde zu sein, seiner Stimme einen ironischen Unterton zu verleihen.
    Und Bully meinte es ernst, als er sagte: „Bonifazio Slutch ist ein feiner Kerl, Kleiner."
    „Ganz deiner Meinung", flüsterte Fazzy im Halbschlaf.
     
    3.
     
    Mei-Lao-T'uos ging mit katzenhaft geschmeidigen Bewegungen in dem Wohnraum ihres kleinen, abseits gelegenen Bungalows auf und ab. Obwohl die Nachtschicht ihren Dienst angetreten hatte und es längst dunkel geworden war, floh sie der Schlaf.
    Die rätselhafte Flucht der beiden gefangenen Terraner ließ ihr keine Ruhe - nicht eher, so versprach sie sich, bis sie das Geheimnis dieser unmöglichen Flucht herausgefunden hatte.
    Sie setzte sich in einen der beiden im Raum befindlichen Sessel und überlegte. Nahezu widerstandslos hatten sich die Terraner gefangen nehmen lassen, was zwei Schlüsse zuließ: Sie hatten Angst, weil die Übermacht zu groß war, oder aber sie verfolgten mit ihrer Gefangennahme einen bestimmten Zweck.
    Traf letzteres zu, so wurde wiederum ihre Flucht sinnlos.
    Selbst wenn die beiden Posten, die sie selbst verhört hatte, geschlafen hätten, wäre ein Entkommen unmöglich gewesen. Fenster und Tür waren unbeschädigt.
    War es vielleicht möglich, daß zumindest einer der Gefangenen Psi-Fähigkeiten - zum Beispiel die der Teleportation - besaß? Ziemlich unwahrscheinlich, denn dann hätten sie sich von Anfang an der Gefangennahme blitzschnell entzogen.
    Sie grübelte vergeblich und fand keine Lösung.
    Mei-Lao-Tuos war als Protektorin zugleich auch die Leiterin des Projekts auf diesem Planeten, den Bully Chanukah getauft hatte. Sie war der Sproß einer der sieben Großen Familien der Kartanin, etwa 1,70 Meter groß und 38 Standardjahre alt.
    Sie hatte ihre weiße Dienstkombination abgelegt und dafür ein leichtes Nachtgewand angezogen, denn es war warm und behaglich in ihrem jetzigen Heim. Die Kombination lag über dem freien Sessel, und auf der rechten Brustseite fehlte das bei den Kartanin übliche Emblem, die stilisierte Abbildung einer Spiralgalaxis.
    Sie war bemüht, dem Auftrag gerecht zu werden, den ihr die Hohen Frauen ihres Volkes erteilt hatten, obwohl sie ihn nicht so recht verstand. Kolonien sollten in einer fremden Galaxis angelegt werden, das aber sollte streng geheim bleiben.
    Ihr war durchaus nicht klar, warum man zu Zwecken der Kolonisation ausgerechnet eine so weit entfernte Galaxis ausgesucht hatte, aber es war nicht ihre Aufgabe, darüber nachzudenken.
    Ihre Aufgabe bestand lediglich darin, dafür zu sorgen, daß die zweitausend. Lao-Sinh ihre Arbeit taten und das Projekt erfolgreich durchgeführt wurde.
    Und nun war das mit den beiden Terranern passiert.
    Ihre katzenähnlichen Züge nahmen einen fast bösartigen Ausdruck an, als sie daran dachte und keine Antwort auf ihre Fragen finden konnte. Selbst der kleine Vorrat an Paratau, den sie für ihre eigenen Zwecke aufbewahrte - in kleinen Mengen an mehreren Orten verteilt, so daß die kostbare Substanz nicht durch überhohe Konzentration zur spontanen Deflagration angeregt wurde - nützte ihr nichts. Zwar wurden ihre von Natur aus vorhandenen psionischen Fähigkeiten durch den Paratau intensiviert, und zur gegebenen Zeit würde sie das auch ausnutzen, aber im Augenblick versprach sie sich nichts davon.
    Sie erhob sich, und obgleich sie noch immer keine rechte Müdigkeit verspürte, ging sie in ihr Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Im Liegen, so dachte sie, kommen einem manchmal die besten Gedanken. Besonders dann, fügte sie verbittert hinzu, wenn man so allein ist wie ich. Sie besaß keinen wirklich Vertrauten unter ihren zweitausend Untergebenen.
    Sie starrte gegen die verdunkelte Decke. Von draußen drangen die Arbeitsgeräusche aus der Montagehalle und den künstlichen Höhlen am Hang nur undeutlich und gedämpft an ihre empfindlichen Ohren.
    Wohin mochten die beiden Gefangenen entflohen sein? Wo hielten sie sich versteckt?
    Die gelandete Sonde wurde rund um die Uhr streng bewacht. Nichts tat sich dort. Auch die Suchtrupps in die nähere Umgebung der anderen Siedlung waren ergebnislos zurückgekehrt. Sie hatten nicht den geringsten Hinweis auf den Verbleib der Flüchtigen gefunden.
    Ein plötzlicher Einfall ließ sie abrupt munter werden. So mußte es gehen! Das war eine Möglichkeit! Sie wunderte sich, daß ihr der Gedanke nicht schon früher gekommen war.
    Auf telepathischem Weg mußten die Flüchtlinge

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