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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genügte Fazzy, der auch keine Sekunde daran dachte, mit dem eigenen Strahler die Höhle zu stürmen und eine Wende zum Guten herbeizuführen. Wenn der Mausbiber das schon nicht konnte, wo er doch einer der besten Mutanten war, dann er, Fazzy, bestimmt nicht.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und brachte sich außer Sichtweite Guckys, der ihn gesehen haben mußte. So schnell er konnte, eilte er das ausgetrocknete Flußbett hinauf und erreichte atemlos den Überhang. Er betrat ihn jedoch noch nicht, sondern hockte sich auf einen Felsen und aktivierte sein Hyperfunkgerät.
    Er konnte nur hoffen, daß die telepathisch veranlagte Lao-Sinh in der Höhle zu sehr mit den vertauschten Rollen beschäftigt war, daß sie nicht auf seine Gedanken achtete.
    Die EXPLORER meldete sich sofort.
    Fazzy informierte Stronker Keen in aller Kürze und forderte Verstärkung an. Er blieb lange genug auf Sendung, um dem Schiff Gelegenheit zu geben, seinen Standort anzupeilen, dann deaktivierte er das Gerät.
    Mehr konnte er jetzt nicht tun.
    Oder doch?
    Als er den Überhang betreten wollte, sah er etwas, das seinen Entschluß nur noch bekräftigte. Unten an der Baumgrenze erblickte er das Aufblitzen reflektierten Sonnenscheins, und als er genauer hinsah, erkannte er auch die Ursache.
    Mindestens einhundert Lao-Sinh lagerten in lockeren Gruppen und schwer bewaffnet zwischen den Bäumen. Wenn sie es wollten, konnten sie in einer halben Stunde bei der Höhle sein.
    „Das wäre ja noch schöner", sagte sich Fazzy, ein wenig beklommen allerdings.
    „Hoffentlich tut mir die verdammte Felsplatte den Gefallen und bricht ab."
    Er betrachtete sie genauer, legte sich sogar auf den Boden, um die Schwachstelle zu finden. Ein Spalt, der von der Seite her quer über den Fels lief und die Platte praktisch in zwei Hälften teilte, schien ihm geeignet.
    Er kroch ein Stück zurück und fand nach etlichen Minuten genau das, was er suchte.
    Dem von unten heraufgewehten Samenkorn mußte es hier oben gefallen haben, und da es in der kleinen Senke auch eine beachtliche Erdschicht gefunden hatte, begann es vor langer Zeit zu keimen. Die unfreundliche Witterung hatte jedoch ein volles Wachstum verhindert, und so wurde aus dem Samenkorn kein kräftiger und großer Baum, sondern nur ein drei Meter hoher, aber widerstandsfähiger Stamm.
    Fazzy bückte sich in der Senke und fällte mit etwas schlechtem Gewissen das einzige, was hier oben außer Gras und ein paar kärglichen Sträuchern dahinvegetierte, mit seinem Strahler.
    Er hatte den Hebel, den er benötigte.
    Schnell kehrte er zu dem Überhang zurück, schob das Ende des armdicken Stammes in den Spalt und drückte mit aller Macht auf das andere Ende. Der Stamm bog sich zwar durch, aber er zerbrach nicht.
    Langsam, unendlich langsam nur, wie es Fazzy schien, neigte sich das äußere Ende der gespaltenen Platte talwärts, um sich dann plötzlich zu lösen und - dabei auseinanderplatzend - mit furchtbarem Gepolter in die Tiefe zu stürzen.
    Ein Teil der Felsbrocken krachte zersplitternd auf das Plateau vor dem Höhleneingang, als sei eine Granate eingeschlagen. Der Rest fegte wie eine Lawine den Hang hinab, fand das ausgetrocknete Flußbett und raste dann der Streitmacht Kar-Men-Tos entgegen, die jedoch Glück hatte, weil sie abseits der herabstürzenden Felsmassen lagerte.
    Das war der Augenblick, in dem Kar-Men-To den Aufbruch befahl.
    Fazzy tat das einzig Richtige in seiner Situation. Er blieb über der Höhle auf dem restlichen Überhang sitzen, den Strahler schußbereit, und behielt das Plateau unter sich im Auge.
    Irgend etwas mußte da unten nun passieren.
     
    *
     
    Mit Genugtuung registrierte Mei-Lao-T'uos, daß ihre Gegner die Chance nicht genutzt hatten, weil sie zu langsam reagierten. Das lag in erster Linie daran, daß sie den zweiten Tropfen Paratau bis zur Sekunde des Auswechselns in der linken Hand festgehalten hatte, ehe sie ihn entließ.
    Paratau - daher also stammte die Reststrahlung, die Gucky im Tal bei den vier Schiffen wahrgenommen hatte. Die Lao-Sinh mußten mit diesen Schiffen Paratau transportiert haben. Die Frage blieb offen, wozu. Und jetzt war kaum die Zeit, danach zu fragen.
    „Ich habe meiner Streitmacht das Zeichen gegeben", sagte Mei-Lao-T'uos voller Triumph. „Sie wird bald hier eintreffen, und solange habe ich euch in meiner Gewalt."
    Plötzlich schien ihr etwas einzufallen, an das sie bisher nicht gedacht hatte. „Da war doch noch der zweite Terraner. Wo ist er?"
    Es war ihr Pech,

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