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1306 - Hexenbalg

1306 - Hexenbalg

Titel: 1306 - Hexenbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oberhalb des kleinen Ortes wunderschön an einem Hang lag.
    Wir mussten nur die richtige Abfahrt finden. Jane Collins achtete darauf. An den Straßenrändern standen Schilder. Eines davon wies früh genug auf das Hotel hin, das bereits vom Hochtal her zu sehen war. Wer seine Zimmer zum Hang hin bewohnte, der hatte von seinem Balkon aus einen wunderbaren Blick über Fischen und die den Ort umgebende Bergwelt mit all ihrer schneeweißen Pracht.
    Ein vom Hotel abführender breiter Hang war als Ski- und Rodelpiste angelegt, auf der sich zahlreiche große und kleine Sportler tummelten. Ein Kiosk und eine Eisbar standen für die leiblichen Genüsse zur Verfügung, aber darauf mussten wir zunächst verzichten.
    Ich rollte die Straße hoch. Zuerst ging alles glatt. Da hatte die Sonne das Eis abgetaut. Wenig später war ich froh, dass ich nicht anhalten musste, denn in den Kurven bedeckte ein dicke Schicht aus Eis und Schnee die Fahrbahn, und erst in der Nähe des Hotels ging es wieder normal voran. Da lenkte ich den Wagen bereits in eine Lücke, die zum Parkplatz des Hotels gehörte.
    »Geschafft!«, sagte ich und öffnete die Fahrertür.
    Auch Jane stieg aus. Unser Gepäck ließen wir im Wagen. Wir waren keine normalen Hotelgäste, sondern wollten jemanden treffen, um Informationen zu bekommen.
    Der Mann hieß Erwin Pichler und war Polizist. Mehr wussten wir nicht von ihm.
    Nachdem Jane Collins noch einen letzten Blick den Hang hinunter geworfen hatte, öffnete sich vor uns eine Glastür. Die beiden Hälften schoben sich in der Mitte zu den Seiten hin weg. Wir konnten eintreten. Eine Treppe führte hoch zur Rezeption und in die Hotelhalle hinein, die großräumig und mit schweren Sitzmöbeln und großen Tischen rustikal eingerichtet war.
    Ein junger Mann lächelte uns an. Er stand hinter der Rezeption, grüßte freundlich und rückte seine Brille zurecht.
    Ich stellte uns vor und erklärte ihm, dass wir hier im Hotel mit einem gewissen Herrn Erwin Pichler verabredet waren.
    »Natürlich, ich weiß Bescheid. Der Herr wartet bereits auf Sie.«
    »Wunderbar. Wo?«
    »Ich bringe Sie hin.«
    »Noch besser.«
    Eine offene Glastür bildete kein Hindernis mehr. Wir konnten eine große Halle betreten, in der zahlreiche Tische standen, umrahmt von gemütlichen Sitzecken, die allerdings nicht besetzt waren, denn bei diesem Wetter bewegten sich die meisten Urlauber draußen. Zwei Stufen führten in den unteren Teil der Halle und direkt auf die breite Panoramascheibe zu, wo in einem Stuhl ein Uniformierter saß, der uns kurz anschaute und sich dann erhob.
    Das war der Kommisar Erwin Pichler. Ein kerniger Typ. Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel, sagt man. Der hier war es nicht.
    Auf seinem Kopf mit dem roten Gesicht wuchs dichtes graues Haar, und in dieser Farbe präsentierten sich auch seine buschigen Augenbrauen.
    Der Mann sah gesund aus. Er hatte sehr wache Augen von einem intensiven Blaugrau, begrüßte uns mit offener Herzlichkeit und wartete mit dem Platz nehmen ab, bis Jane Collins sich gesetzt hatte.
    Der Mann von der Rezeption erkundigte sich, ob er uns etwas bringen konnte. Ich hatte zwar Hunger, wollte aber jetzt nichts essen und blieb beim Kaffee wie Jane Collins. Wir bestellten zwei Kannen.
    Kaffee trank auch der deutsche Kollege, der sich jetzt durchs Haar fuhr, bevor er uns anschaute. »Ich will ja nicht gleich mit einer Beschwerde beginnen, aber wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich nicht, weshalb Sie beide hier erschienen sind. Bitte, das dürfen Sie nicht persönlich nehmen, aber man hat mir nicht viel gesagt.« Er wies gegen die Decke. »Der Befehl kam von oben.«
    Da Jane aus dem Fenster schaute und die Aussicht genoss, übernahm ich es, ihm die Antwort zu geben. »Genaues wissen wir selbst nicht«, sagte ich, »auch wenn Ihnen das komisch vorkommt, Herr Pichler, aber wir gehen zunächst mal einer Spur nach.«
    »Aha.«
    Seine Antwort war eine Aufforderung an mich, weiterzusprechen, was ich auch tat. »Sagt Ihnen der Name Edita etwas?«
    Mit dieser Frage hatte ich den guten Pichler überrascht, denn so schaute er mich auch an.
    Inzwischen wurde der Kaffee gebracht. Erst als der Kellner verschwunden war, bewegte sich Pichler. Er beugte sich vor und schüttelte den Kopf. »Nein, Herr Sinclair, der Name sagt mir nichts. Der ist mir völlig unbekannt. Glauben Sie mir. Es ist ein Vorname, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    »Ja dann.« Er winkte ab. »Wenn Sie mit einem Nachnamen gedient hätten, sähe die Sache vielleicht

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