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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beauftragt, die Wege des Kriegers zu kontrollieren und jedes Fahrzeug aufzubringen, das sich dort ohne Autorisierung bewegt. Zu diesem Zweck sind an den wichtigen Knoten des Wegnetzes zwölf tausend Feresh Tovaar eingerichtet - Weltraumforts wie dieses, das die Nummer einhundertfünfundachtzig trägt."
    Warum erzählt er mir das? fragte Fazzy sich verwundert. Er hatte ein ungutes Gefühl.
    Fuata Jeshi hieß „die Brigade der Treuen" auf Sothalk, und Feresh Tovaar bedeutete „Hüter des Weges". War die Existenz der Jägerbrigade in der Milchstraße allgemein bekannt, so daß Windaji Kutisha darüber reden konnte, ohne ein Geheimnis preiszugeben? Oder sprach er so offen, weil er sicher war, daß die Gefangenen mit der Kenntnis ohnehin nichts mehr würden anfangen können?
    „Wir bedauern, gegen die Vorschrift verstoßen zu haben", sagte Fazzy. „Wir gehören nicht zu denen, die die Weisheit des Kodex mißachten. Erlaube uns, bis an unser Ziel weiterzureisen. Danach werden wir die Wege des Kriegers nie wieder ohne Erlaubnis benützen."
    „Welches ist euer Ziel?" fragte der Jäger, ohne auf Fazzys Bitte einzugehen.
    Zum Teufel mit der Fragerei! Fazzy Slutch hatte den Namen längst vergessen, den die AVIGNON gebraucht hatte, als sie vom Fort aus angesprochen wurde.
    „Es ist eine kleine Welt am Ostrand der Milchstraße", antwortete er. „Ich habe ihren Namen vergessen. Das Schiff kennt die Koordinaten. In solchen Dingen verlassen wir uns ganz auf unser Fahrzeug."
    „Was wollt ihr auf der Welt, deren Namen du nicht kennst?"
    „Uns niederlassen. Die Welt ist für uns geeignet und besitzt kein eingeborenes intelligentes Leben. Wir sind des Umherirrens müde und möchten den Rest unseres Lebens als seßhafte Siedler verbringen."
    „Es dünkt dich nicht merkwürdig, daß ihr euch ausgerechnet auf der Ostseite dieser Galaxis niederlassen wollt?" Es war nur eine Spur von Schärfe in der Frage des Jägers, aber sie entging Fazzy nicht.
    „Was sollte daran merkwürdig sein?" fragte er. „Wir suchten in den Datenarchiven unseres Schiffes nach einer geeigneten Welt und fanden sie. Auf sie wäre unsere Wahl gefallen, auch wenn sie auf der Nord-, Süd- oder Westseite der Milchstraße gelegen hätte."
    „Ihr kommt aus dem Reich der mächtigen ESTARTU", sagte Windaji Kutisha.
    „Ja."
    „Es hat euch nicht danach verlangt, dort eine geeignete Welt zu finden und unter dem Schutz der Ewigen Krieger zu leben?"
    „Nein", antwortete Fazzy. „Wir wollten nach Hause in die Milchstraße. Hier leben wir unter dem Schutz des erleuchteten Sothos."
    Er war ausgesprochen stolz auf diese Antwort. Besser hätte er sich nicht herausreden können. Aber der Jäger war noch nicht am Ende seiner belehrenden Äußerungen angelangt.
    „Da werdet ihr noch eine Zeitlang warten müssen", sagte er. „Der weite Bereich der Ostseite sträubt sich noch gegen die Hoheit des Sothos. Die Blues sind starrköpfig. Das wußtet ihr nicht?"
    „Wir wußten es nicht." Das war die Wahrheit. Sie hatten damit gerechnet, aber von Wissen konnte keine Rede sein.
    „Das ist gut. Und du sagst, ihr wäret mit keinem anderen Wunsch in die Milchstraße eingeflogen als dem, eine geeignete Siedlungswelt für euer zukünftiges Dasein zu finden?"
    „Ja, das sage ich."
    Abermals schienen die Augen des Weißen zu leuchten. Ein häßlicher Gedanke schoß Fazzy durch den Kopf: „Wie viele hat er schon vor mir verhört? Was haben sie gesagt?
    Aber der Jäger gab sich mit seiner Antwort zufrieden. Zu Fazzys großer Überraschung fragte er: „Fühlt ihr euch angemessen untergebracht?"
    Fazzy war so verblüfft, daß er ins Stottern geriet.
    „Ja... ich meine, nein... es ist zu kalt in unserer Zelle..."
    „Ich werde dafür sorgen, daß man die Temperatur erhöht", sagte Windaji Kutisha.
    „... und wir sind nackt..."
    „Das ist aus Gründen der Sicherheit notwendig. Wir wissen nicht, was sich in euren Kombinationen verbirgt."
    „... es gibt keine Hygiene..."
    „Die Zellen sind keimfrei. Man serviert euch Nahrung, die keine Abfälle erzeugt."
    „... und ... und ich verstehe nicht, warum man uns voneinander getrennt hat", schloß Fazzy die Reihe seiner Beschwerden.
    Der Weiße verzog das Gesicht zu einer, Grimasse.
    „Noch habt ihr euch nicht völlig von dem Verdacht gereinigt, Gegner des Sothos zu sein", sagte er. „Du bist entweder sehr naiv, oder du tust nur so, als hättest du keine Erfahrung im Umgang mit verdächtigen Gefangenen."
    Was hätte Fazzy darauf sagen

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