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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Maus, eine Ratte oder ob es ein Hase ist, er sieht sie alle, und er ist in der Lage, seinen Blick sogar auf zwei verschiedene Ziele zu fokussieren. Das ist das Einmalige an ihm. Aber es gibt nicht nur die Augen, er besitzt auch Flügel mit einer extremen Spannweite. Da kommen leicht drei Meter zusammen, die eine extreme Geschwindigkeit garantieren. Wenn ich der Adler bin, dann stürze ich mich auf die Beute, bremse aber kurz vor dem Ziel ab und mein Flug verwandelt sich in eine Lautlosigkeit, die dazu geschaffen ist, sich die Beute zu schnappen. Ich bin so schnell, dass die Beute nicht mal spürt, wenn sie stirbt. Fänge und Schnabel sorgen dafür. Es ist ein schnelles und schmerzloses Töten.«
    »Ja«, gab die Tierärztin zu. »Aber auch in der Natur gibt es nicht die absolute Perfektion. Das weiß ich, denn damit musste ich mich beschäftigen.«
    »Ich besitze keine Schwachstelle.«
    »Doch. Du magst perfekt sein, aber du bekommst Probleme in der Dunkelheit.«
    »Warum?«
    »Der Adler ist abhängig vom Licht. Er kann nur bei Tageslicht gut sehen. In der Nacht relativiert sich das, und deshalb geht er nur am Tag auf die Jagd.«
    Kurani gab diesmal keine Antwort. Ihm war allerdings anzusehen, dass ihm Maxines Worte nicht gefallen hatten. Er bewegte seinen lippenlosen Mund und schüttelte dabei den Kopf.
    »Es stimmt«, erklärte Maxine, »ich kenne mich aus. Die Nacht kann zu einem Feind werden.«
    »Aber nicht bei mir.«
    »Du bist ein Adler.«
    »Ich bin perfekt.«
    »Auch in der Nacht?«
    »Ja!«, schrie er kehlig. »Ja, ich bin auch in der Nacht perfekt. Das schwöre ich dir. Ich bin so entstanden. Man wollte eine makellose Kreatur. Alles war bereits vorbereitet, und so bin ich entstanden. Den Rest habe ich mir in der Einsamkeit der Natur hinzugeholt. Ich wurde zu einem Teil von ihr, aber das sagte ich bereits. Mein Blick ist auch für die Dunkelheit geschärft. Es dauert nicht mehr lange, dann werde ich dir den Beweis erbringen.«
    Maxine wollte noch Fragen stellen, doch Kurani kam ihr zuvor.
    Sie zuckte nicht mal zurück, weil er so schnell war. Er verdrehte zwei Finger in ihrem Haar, zerrte daran, und die Tierärztin spürte an der linken Kopfseite einen ziehenden Schmerz. Sie schloss automatisch die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie, dass Kurani eine Strähne aus ihrem Haar gerissen hatte und sie jetzt zwischen seinen Fingern hielt.
    »Was soll das?«
    »Es ist eine Trophäe«, erklärte die Mutation. »Ich brauche sie. Denn sie ist wichtig.«
    »Für wen…?«
    »Carlotta…«
    Maxine Wells spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Ihre Wangen waren gerötet, und sie merkte, wie viel Mühe es sie kostete, ruhig zu bleiben.
    »Warum schweigst du?«
    »Was ist mit Carlotta?«
    »Sie gehört zu mir.«
    »Nein, nein!« Plötzlich konnte Maxine wieder normal reden.
    Wenn es um Carlotta ging, reagierte sie wie eine normale Mutter, die ihr Kind beschützt. »Sie gehört nicht zu dir. Sie lebt bei mir. Ich habe ihr eine Heimat gegeben, und die hat sie gern angenommen. Du kannst nicht behaupten, dass sie…«
    Er schlug mit der Hand durch die Luft und stoppte den Redeschwall. »Hör auf. Deine Carlotta ist nicht perfekt. Ich erst werde sie perfekt machen. Sie wird so sein wie ich, und wir werden ein Vogelpaar abgeben. Ich weiß auch, dass sie sich bei dir wohl fühlt, dass sie dich sogar liebt, und zwar so sehr, dass sie alles dafür geben würde, wenn du wieder freikommst. Deshalb habe ich dich geholt. Um dich zu befreien, wird sie zu mir kommen. So einfach ist das. Und ich weiß, dass diese Regeln immer funktionieren.«
    Maxine wollte protestieren. Sie hatte schon den Mund geöffnet, aber die richtigen Worte fielen ihr nicht ein. Sie musste zugeben, dass Kurani Recht hatte. Carlotta würde so reagieren. Sie würde ihr eigenes Leben in die Waagschale werfen, um ihre Ziehmutter am Leben zu lassen. Da kannte sie Carlotta gut genug.
    »Denkst du nach?«
    Maxine schloss die Augen. Trotzdem wollte das glatte Gesicht nicht von allein verschwinden. Sie sah es immer vor sich und öffnete die Augen erneut.
    Das Grinsen war geblieben. Ebenso wie der kalte Blick. Und auch die Haarsträhne zwischen den Fingern, die Kurani jetzt hochhielt.
    »Ich werde ihr dieses kleine Haarbüschel zeigen, und sie wird merken, dass ich nicht geblufft habe. Was glaubst du, wie sie reagieren wird, wenn sie dieses kleine Andenken sieht?«
    Maxine Wells sagte nichts. Sie zitterte innerlich. Er hatte so verdammt Recht. Sie würde

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