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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein. Das hat Zeit gekostet, die wir nutzen konnten.« Ich hoffte, die richtigen Worte gefunden zu haben und kümmerte mich um ihre Wunde.
    Sie war nicht tief. Das Messer hatte sie in Bauchhöhe etwas mehr als geritzt. Durch das verlorene Blut aber sah sie schlimm aus. Die Frau war eine wichtige Zeugin. Sie hatte den Killer gesehen, sie würde uns einiges erzählen können, aber ich musste sie vorher noch behandeln, um ihr die Folgen des Schocks zu nehmen.
    Auch wenn das Bad verdammt eng war, ich fand trotzdem an der Wand einen kleinen Schrank, der weiß gestrichen war. Darin fand ich Pflaster in verschiedenen Größen und auch Verbandsmull. Ich verließ mich auf die Pflaster. Die Umgebung der Wunde säuberte ich mit einem sauberen und zuvor angefeuchteten Tuch und klebte dann ein Pflaster längs über den Riss.
    Hazel Smith hatte die Behandlung über sich ergehen lassen, ohne noch etwas zu sagen. Auch ihr Atem hatte sich wieder beruhigt, und schließlich flüsterte sie mir etwas zu.
    »Sind Sie vom Fach?«
    »Nein, aber ich habe etwas Routine.«
    »Wer sind Sie?«
    Ich hob kurz den Kopf und lächelte sie an. »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Aber ich kenne Sie nicht. Wieso sind Sie in meine Wohnung gekommen?«
    »Das erzähle ich Ihnen später. Mein Kollege und ich jagen einen gewissen Dario Silva.«
    »Jagen, sagten Sie?«
    »Ja, wir sind von Scotland Yard.«
    Jetzt begriff Hazel. Ich sah das Leuchten in ihren Augen, und zum ersten Mal sah ich sie auch lächeln. »Niemals zuvor habe ich mich über das Erscheinen eines Polizisten dermaßen gefreut, Mr. Sinclair. Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Deshalb sind wir ja gekommen.«
    Ich hatte Suko nicht direkt erwähnt, doch wie aufs Stichwort erschien er in der offenen Tür.
    »Tut mir Leid, John, aber er ist weg.«
    Etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht, weil keine Kampfgeräusche zu hören gewesen waren.
    »Konntest du wirklich nichts machen?«
    »Nein, er war einfach zu schnell. Er ist auch nicht in den Hausflur gelaufen, sondern entkam durch das Fenster im Wohnzimmer. Ich sah nur noch seine Hacken.«
    »Ist er wieder gesprungen?«
    »Er war schon unten.« Suko zuckte mit den Schultern. »Nichts verstaucht oder gebrochen.«
    Da konnte man nichts machen. Er schaute an mir vorbei auf Hazel Smith und wollte wissen, wie es ihr ging.
    »Sie hat Glück gehabt. Wir sind gerade noch zur rechten Zeit gekommen. Silva muss plötzlich in Panik verfallen sein. Jedenfalls ließ er sein Opfer in Ruhe und verschwand.« Er hätte auch kurz vorher noch schnell und gezielt zustoßen können. Das sprach ich nicht aus, sondern dachte es nur und behielt es für mich.
    »Du hast mich schon vorgestellt – oder?«
    »Habe ich, Suko«, erwiderte ich und streckte Hazel Smith die rechte Hand entgegen, um ihr auf die Füße zu helfen. Sie war schwach. Es tat ihr gut, wenn jemand ihr aufhalf. Zwar schwankte sie, stützte sich auch noch am Waschbecken ab, aber die Blässe aus ihrem Gesicht verschwand allmählich. Sie wurde sogar rot, als sie an sich herabschaute.
    »Meine Güte, ich bin ja so gut wie nackt.«
    »Besser als tot«, sagte ich.
    Puterrot geworden drehte sich Hazel zur Seite und griff nach einem Bademantel, der an einem Haken hing. Sie streifte ihn hastig über und verknotete ihn vor dem Bauch.
    »Kommen Sie, wir gehen in Ihr Wohnzimmer«, schlug ich vor.
    »Nein, da ist das Chaos. Ich habe nicht aufgeräumt und…«
    So konnte auch nur eine Frau reagieren. »Das macht nichts«, sagte Suko. »Ich war bereits dort.« Er zwinkerte ihr zu. »Und habe ein wenig gelüftet.«
    Jetzt musste auch Hazel lächeln. Zu dritt betraten wir den Raum, in dem vieles herumstand. Zumeist waren es leere Flaschen. Wir fanden trotzdem Sitzplätze.
    »Können wir Ihnen etwas Gutes tun?«, erkundigte ich mich.
    »Wenn Sie Kaffee…«
    Suko ließ Hazel Smith nicht ausreden. »Das ist deine Sache, John. Du hast darin ja schon Routine.«
    Ich verdrehte nur die Augen und ging in die kleine Küche…
    ***
    Er hätte schreien können vor Wut, aber er tat es nicht, sondern rannte im Zickzack und geduckt zwischen den abgestellten Wagen her die Straße entlang, um den Roller zu erreichen, den er gestohlen und auf einer kleinen Grünfläche abgestellt hatte.
    Die Wut war wie eine Peitsche, die ihn vorantrieb. Zugleich bildete sie auch eine Schlinge, die ihm den Hals zudrückte, denn er musste sich eingestehen, dass ihm die beiden Bluthunde schon wieder auf den Fersen gewesen waren.
    Er hasste sie. Er

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