Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bitten, die Abdeckung des Synkoms nicht mit deinen Krallenfingern zu zerkratzen."
    Er fauchte wütend. Ich lachte ihn aus. Allerdings nicht lange, denn plötzlich wallte ein rotes Leuchten innerhalb des Synkoms auf.
    Das bedeutete höchste Alarmstufe! „Was ist geschehen?" fragte ich das Aggregat. Es versetzte Kralsh einen so heftigen elektrischen Schlag, daß der Gnom mindestens zehn Meter weit fortgeschleudert wurde und mit krachenden Knochen in einer Ecke landete, dann hüllte es sich und mich in einen Anti-Abhör-Schirm. Erst danach beantwortete es meine Frage. „Unbefugte sind in den SOTHOM eingedrungen und stehen vor der Schlußwand mit der Selbstzerstörungsanlage", formulierten die Tonfelder in makellosem Sothalk. „Es ist damit zu rechnen, daß sie es schaffen, die Sicherheitssperren fernschalttechnisch zu beeinflussen und dabei die Energiekreise stören, die die Selbstvernichtungsschaltung auslösen. Was befiehlst du, SOTHOM?"
    Ich spürte, wie ich mich versteifte. Was der Hauptsyntron des SOTHOMS über mein Synkom in der Festung gemeldet hatte, war ungeheuerlich, auch wenn ich eine solche Möglichkeit selbstverständlich von Anfang an ins Kalkül gezogen hatte.
    Nach dem ersten Schreck zollte ich den Eindringlingen sogar Respekt für ihre Leistung. Es bedurfte großen Mutes, großer Kaltblütigkeit und vor allem eines kaum vorstellbaren Wissens und Könnens, bis zur Selbstzerstörungsanlage vorzudringen. Im Moment konnte ich mir nicht vorstellen, wer das alles besaß - außer den abtrünnigen Panisha Julian Tifflor und Nia Selegris. Sie waren durch ihren Verrat zu Verfemten und Vogelfreien geworden. Dennoch bedauerte ich es in diesem Augenblick, daß sie sterben mußten, genauso wie ich irgendwie bedauerte, daß die Erde in wenigen Sekunden atomisiert werden würde.
    Dieser Planet hatte mir viel Verdruß bereitet, aber er war auch etwas ganz Besonderes, das im mir bekannten Universum seinesgleichen suchte. Ich hatte immer schon gespürt, daß ihn die Aura eines Geheimnisses von kosmischer Bedeutung umgab. Es war schade, daß ich es jetzt nie mehr ergründen konnte. „Was befiehlst du, Sotho?" tönte es aus den Feldern des Synkoms. Erst dadurch kam es mir richtig zu Bewußtsein, daß der SOTHOM noch existierte. Ich blickte zu den Kontrollen der Schaltstation, die nicht für Nakken, sondern für meinesgleichen installiert waren. Sie zeigten ausnahmslos Normalwerte an. Es hatte keinen Zündimpuls vom SOTHOM gegeben - und die Zapfstellen registrierten keinen höheren Energieverbrauch.
    Meine Hochachtung vor den Eindringlingen stieg. Sie mußten Verdacht geschöpft haben und hatten darauf verzichtet, die letzte Sperrschaltung auszumanövrieren. Wahrscheinlich würden sie das auch nicht früher wagen, als bis sie alle Schaltund Energiekreise in der Schlußwand ermittelt und analysiert hatten.
    Das würden sie allerdings nicht schaffen - nichts, bevor meine Panisha das gesamte Gebiet des Makalu unter einen undurchdringlichen Sperriegel gelegt hatten. Sollten sie ruhig triumphieren, wenn ich die Selbstzerstörungsanlage aus einer Entfernung vom Solsystem desaktivierte, die außerhalb der Zone lag, in der die Nebeneffekte der Atomisierung des Solsystems durch die entfesselten Gewalten des Big Black Holes die Strukturen von Normal- und Hyperraum in tödliche Mahlströme verwandelten. Falls sie die Abschaltung bemerkten, würden sie gefahrlos in den Raurn mit dem Hauptsyntron eindringen und alle gespeicherten Daten abrufen können.
    Sie würden ihnen nichts nützen. Das alles hatte ich einkalkuliert. Es sollte Eindringlinge in Sicherheit wiegen und dadurch verhindern, daß sie auf Selbstmordgedanken kamen. Denn ich wollte sie lebend.
    Wer immer die ungeheure Leistung vollbrachte, die Sicherheitssperren aller acht Abteilungen zu überlisten und den auf Psi-PressorWirkung geschalteten psionischen Feldern zu widerstehen, die den gesamten SOTHOM durchzogen, der war wichtig genug, um von mir persönlich verhört zu werden.
    Ein Entkommen konnte es nicht mehr geben, sobald der SOTHOM abgeriegelt war - und vorher würde ich die Selbstvernichtungsanlage nicht ausschalten. „Alarmmeldung an Yag Veda und Ris Bhran!" befahl ich dem Synkom. Kurz darauf blickten mir die Holobilder der beiden Panisha entgegen, die die Upanishad auf Terra leiteten. „Unbefugte sind in den SOTHOM eingedrungen", teilte ich ihnen mit. „Ich werde später untersuchen, wer nachlässig gewesen ist, Jetzt befehle ich nur, mein Hauptquartier so

Weitere Kostenlose Bücher