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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Oberfläche, und gleichzeitig geriet Leben in diese halbflüssige Wolke, in der die Space-Jet wie in einem Kissen steckte. Das kleine Schiff wurde hin und her gerissen. Die Andruckneutralisatoren schluckten die Bewegungen, und die Insassen ließen sich in ihren Tätigkeiten nicht unterbrechen.
    So lange nicht, bis das Schiff Alarm gab, weil die Außentemperatur sprunghaft um hundert Grad anstieg. Was gerade noch ein dickes, tragendes Kissen gewesen war, veränderte sich zu einer leichten, gasförmigen Wolke und stieg aufwärts. Die Jet hing plötzlich da, als sei ein Vorhang weggezogen worden. Minutenlang war sie von der Oberfläche aus optisch auszumachen, und es war viel Glück mit im Spiel, daß sie nicht entdeckt wurde.
    „Was sage ich denn", trumpfte Fazzy Slutch auf. „Wir haben Glück. Ich kann ruhig noch ein bißchen weitererzählen!"
    „Nichts kannst du!" Nikki Frickel schoß aus ihrem Sessel empor. Sie durchquerte die Steuerkanzel und baute sich vor dem Vironauten auf. „Wenn du ein einziges Mal vernünftig bleiben könntest, Mister Bonifazio Slutch. Der gute alte Bonifazius würde sich im Grab umdrehen, wenn er dich erleben könnte!"
    Fazzy schluckte und machte eine entschuldigende Geste zu Alvan. Die Frau lächelte säuerlich und benutzte die Gelegenheit, sich zu entfernen.
    „Du meinst wirklich, es ist so schlimm?" fragte er leise. „Falle ich so auf?"
    Jetzt brachen alle Anwesenden in Gelächter aus. Nur Veeghr schwieg scheinbar, denn sein Heiterkeitsausbruch spielte sich vollkommen im Ultraschallbereich ab. Daß er lachte, merkten nur die empfindlichen Sensoren der NIOBE.
    „Noch viel schlimmer", mischte sich Narktor ein. „Es ist nicht zu beschreiben!"
    Ihre Unterhaltung wurde durch den Ferronen gestört. Bolan meldete, daß die letzten Kartanin verschwunden waren. Damit war der Weg zur Oberfläche endgültig frei.
    Natürlich hätte die Space-Jet auch in einem anderen Bereich der Planetenoberfläche landen können. Aber es hätte wenig Sinn gehabt, aufs Geratewohl nach einem verborgenen Eingang zu suchen. Die Beobachtung der Kartanin erleichterte ihnen die Arbeit wesentlich.
    Nikki Frickel setzte sich in den Pilotensessel und beschleunigte die Space-Jet. Sie flog einer treibenden Wolkenballung hinterher und begann in ihrem Schutz mit der Suche nach einem geeigneten Versteck.
    Die Oberfläche Lians war in weiten Teilen glatt, beinahe wie poliert.
    Ewige Stürme hatten die Oberfläche so lange abgerieben, bis kein Widerstand mehr vorhanden gewesen war. Nur vereinzelt gab es Erhebungen und ein paar Bodenformationen, die einen oberflächlichen Schutz darstellten.
    Für Nikki Frickel war das nicht genug.
    Sie suchte weiter, auch auf die Gefahr hin, daß die NIOBE doch noch entdeckt würde.
    Diesmal hatte die PIG-Chefin Glück. Die Space-Jet wurde kein einziges Mal von Ortungsstrahlen erfaßt, und in Richtung Norden gab es eine Schlucht, einen Riß in der Oberfläche. Kaum geortet, war die Space-Jet bereits heran und kämpfte sich gegen die Naturgewalten abwärts, bis sie von der eigentlichen Oberfläche verschwunden war. Die Schlucht war schmal und wurde nach unten zu enger. Nikki mußte all ihr fliegerisches Können aufbieten, um das Schiff heil nach unten zu bekommen. Manchmal berührte der Schutzschirm die Felswände, und manchmal wurde der Bodenabstandsradar so irritiert, daß er die erfolgte Landung meldete, obwohl das Schiff noch keinen Boden unter den Teleskopbeinen hatte.
    Endlich stand die NIOBE auf halbwegs sicherem Untergrund, und die Insassen versammelten sich um Nikki Frickel.
    „In die SERUNS", sagte die Chefin knapp. „Wir wollen keine Zeit verlieren!"
    Sie legten die Schutzanzüge an, die ein perfektes Lebens- und Überlebenssystem darstellten.
    Zu viert verließen sie die Space-Jet: Nikki Frickel, Narktor, Pluthros und Fazzy Slutch.
    Die übrigen Besatzungsmitglieder blieben in der Jet zurück. Nikki hatte sie exakt instruiert, wie sie sich im Gefahrenfall zu verhalten hatten.
    Fazzy Slutch unterließ es nicht zu lamentieren.
    „Ich wäre wirklich gern zurückgetreten. Veeghr hat sich auf dieses Abenteuer gefreut.
    Willst du nicht ihn an meiner Stelle..."
    Statt einer Antwort schob Nikki ihn aus der Schleuse hinaus auf den Grund der Schlucht.
    Finstere Nacht herrschte hier unten, und die SERUNS schalteten automatisch ihre Lichtquellen ein. Im Schein der Lampen erkannten die drei Männer und die Frau die Schatten, die über die Wände der Schlucht und deren Boden

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