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1313 - Der falsche Engel

1313 - Der falsche Engel

Titel: 1313 - Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Doppeltür wurde geöffnet und Phil Griffin verließ den Raum. Er war in Eile, seine Bewegungen deuteten darauf hin. Aber er zuckte zurück, als er Bill sah.
    »Da sind Sie also!«
    »Ja, warum…?«
    Griffin schloss für einen Moment die Augen. Er wirkte erleichtert, als wären zahlreiche Sorgen von ihm abgefallen. Doch das nahm der Reporter ihm nicht so recht ab. Hier war das Leben mehr ein Spiel, das auf einer bestimmten Bühne ablief.
    »Sie waren so lange fort.«
    Bill grinste schief. »Ehrlich gesagt, die Luft in diesem Raum war nicht gut.«
    »Da haben Sie Recht. Aber es ging nicht anders. Lucio hat verlangt, dass nichts offen steht. Denn er darf durch nichts in seiner Konzentration gestört werden.«
    »Sie glauben also noch immer, dass er mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen kann?«
    Griffin rieb seine Hände. Die Frage hatte ihn in leichte Verlegenheit gebracht. »Was heißt hier schon Jenseits, Mr. Conolly? Wir kennen diese Sphäre nicht. Ich denke aber, dass sie sehr vielschichtig ist. Ob man unbedingt mit den Seelen der Verstorbenen eine Verbindung bekommt, ist nicht immer garantiert.«
    »Er hat es ja nicht geschafft.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Warum nicht? Haben Sie mit ihm darüber gesprochen?«
    »Nein, noch nicht. Lucio war erschöpft und durcheinander. Dieses Bild, das er sah, muss ihn etwas aus der Fassung gebracht haben. Er hat jetzt noch damit zu kämpfen.«
    »Eine Überraschung also?«
    »Ja.«
    »Selbst für ihn?«
    Griffin deutete ein Kopfschütteln an. »Was wollen Sie damit andeuten, Bill? Ich habe das Gefühl, dass Sie unzufrieden sind.«
    »Nun ja, zufrieden bin ich nicht. Ich frage mich die ganze Zeit, was er da gesehen hat. Das ist doch keine Szene aus dem Jenseits gewesen, obwohl es eine Tote gab.«
    Griffin seufzte leicht. »Wir sollten uns von dem Gedanken befreien, dass dieses Jenseits nur aus den Seelen der Toten besteht oder wie auch immer. Ich habe selbst noch keinen Blick hineingeworfen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sehr vielschichtig ist.«
    »Denken Sie an Ebenen?«
    »Ja.«
    Bill lächelte bei seiner nächsten Frage. »Die auch bewohnt sein könnten, von wem auch immer?«
    »Genau das.«
    Jetzt kam Bill auf den Punkt. »Natürlich auch von Engeln, wenn man den Faden weiterspinnt.«
    Griffin sagte nichts. Er schluckte und schaute Bill ins Gesicht.
    »Engel«, flüsterte er, »wie kommen Sie denn gerade auf Engel, Mr. Conolly?«
    »Nun ja, sie gehören dazu. Zum Jenseits. Zu den anderen Welten. Sie wissen selbst, worüber ich schreibe. Da bleibt es nicht aus, dass ich mich mit bestimmten Themen beschäftige. So bin ich auch auf die Engel gekommen. Ganz einfach.«
    Griffins Verhalten änderte sich. Er war misstrauischer geworden.
    Bill sah es in seinen Augen. Auch die nächste Frage deutete darauf hin.
    »Wissen Sie denn mehr über die Engel? Haben Sie sich mit diesem Thema beschäftigt?«
    »Nicht so sehr wie die Engel es tatsächlich verdient hätten. Es ist sehr interessant. Ein wenig weiß ich schon. Leider nur so viel.« Bill deutete den Raum mit Daumen und Zeigefinger an.
    Trotzdem war bei Griffin die Neugierde geblieben. »Und was ist es? Wollen Sie darüber reden?«
    »Gern. Es ist ja kein Geheimnis, wenn ich es Ihnen sage. Engel und Menschen haben im Laufe der Zeit schon immer eine besondere Verbindung gehabt. Ich will da nur die Funktion des Schutzengels erwähnen. Man mag daran glauben oder nicht, Mr. Griffin, aber das Gebiet der Engel ist nicht nur etwas für Kinder, denen damit das Weihnachstfest verschönt wird. Auch Erwachsene zeigen großes Interesse daran. Als Gleichgesinnte finden sie sich sogar zusammen. So habe ich zum Beispiel von einer Gemeinschaft gehört, die sich Freunde der Engel nennt…«
    Bill ließ seine Worte langsam ausklingen. Er achtete dabei genau auf die Reaktion seines Gegenübers.
    Phil Griffin sagte zunächst kein Wort. Er löste den Blick auch nicht von Bills Gesicht und sah aus, als würde er nach Worten suchen, die er recht schnell gefunden hatte.
    »Wie kommen Sie ausgerechnet darauf, Bill?«
    »Es fiel mir nur ein«, erwiderte der Reporter lächelnd.
    Griffin nickte. »Ja, Sie haben sich nicht geirrt. Es stimmt. Es gibt den Club oder die Vereinigung. Und wenn Sie mich anschauen, sehen Sie den Vorsitzenden der Freunde der Engel vor sich…«
    ***
    Der Schrei war für mich ein Alarmsignal gewesen. Ich war während des Gesprächs etwas tiefer in den Garten gegangen, dann fuhr ich herum und schien über den Boden zu

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