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1313 - Der falsche Engel

1313 - Der falsche Engel

Titel: 1313 - Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fliegen.
    Schwungvoll zerrte ich die Tür auf und schaute in die Laube hinein. Das Bild, das sich mir bot, war prägnant und auch unvergesslich.
    Zuerst sah ich Lorna Peel. Sie hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt und war dort in ihrer Angst erstarrt. Was sie sah, war auch unglaublich. Ihr Blick war auf Harriet gerichtet, die nicht mehr am Boden lag.
    Wie von unsichtbaren Armen getragen schwebte der leblose Körper der Laubendecke entgegen, als sollte er auf diese Art und Weise entsorgt werden. Es war schon erstaunlich, und auch mich nahm der Anblick so stark mit, dass er mich für einen Moment auf der Stelle bannte.
    Lorna schrie wieder.
    Diesmal leiser.
    Das war für mich der Moment, um einzugreifen!
    ***
    Der Reporter hatte sich während des Gesprächs ziemlich sicher gezeigt. Damit war es jetzt vorbei. Nach Griffins Antwort wusste er zunächst nicht, was er sagen sollte. Er wich nur etwas zurück und stieß dabei den Atem aus.
    »Damit haben Sie nicht gerechnet – oder?«
    »Nein«, gab Bill zu. »Beim besten Willen nicht. Sie sind Vorsitzender dieses Vereins, Mr. Griffin?«
    »Bitte, Bill, bitte. Sagen Sie nicht Verein. Das hört sich so profan an. Wir sind kein Verein, sondern eine Gemeinschaft Gleichgesinnter.«
    »Verstehe«, murmelte Bill. »All die Menschen, die an der Sitzung teilgenommen haben, kann man als Mitglieder betrachten.«
    »Das ist schon besser.«
    »Okay, akzeptiert.« Bill hatte sich wieder gefangen. »Und welch einem Zweck dient der Verein?«
    Phil Griffin lächelte. »Er dient der Kommunkation. Er soll das Verständnis zwischen Engeln und Menschen fördern. Dafür tun wir wirklich eine Menge.«
    »Vorausgesetzt, jeder glaubt daran, dass es Engel gibt.«
    »Das ist klar. Wir glauben auch daran. Sie nicht, Bill?«
    Bill wich etwas aus. »Schon«, gab er zu. »Nur vielleicht anders als Sie.«
    »Wie denn?«
    »Ach, lassen wir das. Mich interessiert mehr dieser Lucio. Ist er in der Lage, die Verbindung zwischen Ihnen, den Menschen, und den Engeln herzustellen?«
    »Ja, deshalb haben wir ihn geholt.«
    »Und was sollte ich dabei?«
    »Darüber später berichten, dass es Engel gibt. Sie publik machen. Wir wollen, dass sie ein Image bekommen. Wir möchten, dass die Menschen an sie glauben. Sie sollen die Beweise dafür liefern.«
    »Ich habe noch keinen Engel gesehen.«
    »Das ist leider der Fall. Lucio wurde abgelenkt. Etwas hat ihn gestört. Er kam nicht durch. Ein anderes Ereignis hat ihn – sagen wir – davon abgehalten. Wir haben nicht damit rechnen können, und jetzt rätseln wir, wer oder was es gewesen sein könnte.«
    Der Blick des Mannes sprach Bände. Er war weiterhin auf Bill gerichtet, und der Reporter brauchte nur in die Augen seines Gegenübers zu schauen, um erkennen zu können, dass Phil Griffin einen bestimmten Verdacht gegen ihn hegte.
    »Sie haben mich in Verdacht, nicht wahr?«
    Griffin wand sich. »Nicht unbedingt. Allerdings gebe ich zu, dass wir daran gedacht haben.«
    »Sehr gut.«
    »Bitte, nehmen Sie es nicht persönlich…«
    »Aber Sie haben mich eingeladen«, unterbrach Bill den Mann.
    »Es ist richtig. Ich konnte ja nicht wissen, dass sich Lucio gestört fühlt.«
    »Ach ja, Lucio. Da fällt mir etwas ein.« Bill brachte seine nächste Frage lächelnd hervor. »Was wissen Sie eigentlich über ihn? Können Sie das sagen?«
    »Wissen…?«
    »Klar. Woher er kommt. Was er an besonderen Gaben mitbringt. Das ist wichtig.«
    »Lucio ist eine Kapazität«, erklärte Griffin nach einer Weile.
    »Dabei gebe ich zu, dass er nicht jedem Menschen auf der Welt bekannt ist. Nur Eingeweihten. Er stammt aus Brasilien, wo ihn manche Menschen wie einen Heiligen verehren. Seine Fähigkeiten sind unübertroffen. Wer von uns schafft es schon, Kontakt mit anderen Sphären aufzunehmen und uns Menschen darüber zu berichten?«
    »Das ist in der Tat ungewöhnlich. Haben Sie nie daran gedacht, dass es auch in den von Ihnen erwähnten anderen Sphären einen Dualismus gibt?«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Gut und Böse. Hell und Dunkel…«
    »Moment, Bill. Was hat das mit den Engeln zu tun?«
    »Meinen Sie, dass es nur gute Engel gibt? Könnte es nicht sein, dass sich auch andere unter diese guten gemischt haben? Ich denke mir, dass so etwas möglich ist…«
    Griffin schwieg zunächst. Er schaute misstrauisch. »Können Sie das genauer sagen?«
    »Ja, das kann ich. Ich denke über den Namen Lucio nach.«
    »Ein völlig normaler…«
    »Bitte, Phil, lassen Sie mich

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