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1313 - Der falsche Engel

1313 - Der falsche Engel

Titel: 1313 - Der falsche Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite. Die Begegnung mit den beiden Typen hatte ihren Sinn für Realismus wieder gefördert.
    Sie hielt sich mehr unter Kontrolle. Wir stiegen eine halbrunde Treppe hoch, gerieten in den Schein der Lampen, und der Mann neben uns holte einen schmalen Schlüssel hervor.
    Bevor er ihn einsetzen konnte, stellte ich ihm eine Frage. »Ist Ihnen möglicherweise etwas aufgefallen, was die Menschen dort drinnen angeht? Gab es Streit, Ärger…«
    »Nein, wir haben nichts bemerkt. Die Leute sind ruhig geblieben.«
    »Sehr gut.« Das nahm ich ihm zwar nicht ab, fragte aber trotzdem weiter. »Wie viele sind es?«
    »Mehr als ein Dutzend.«
    Ich nahm die Antwort hin und ließ es zu, dass der Mann uns die Haustür öffnete.
    Neben mir zeigte Lorna eine gewisse Ungeduld. Sie scharrte fast mit den Füßen über das Gestein. Ihr Atem drang in unregelmäßigen Stößen aus dem Mund.
    »Bitte, Lorna, keine Panik. Sie müssen sich jetzt zusammenreißen.«
    »Ich weiß es.«
    Die Tür war offen. Auf meine Handbewegung hin zog sich der Aufpasser wieder zurück. Wir hörten Schritte auf der Treppe verklingen.
    Dann betraten wir das Haus!
    Ich war schneller als Lorna und entspannte mich bereits nach dem ersten Blick. Uns erwartete keine Gefahr. Es gab Tische, auf denen sich Platten mit Fingerfoods verteilten, kleine Happen, über die man eine Schutzfolie gedeckt hatte. Es standen auch Gläser und Flaschen bereit, aber einen Menschen sah ich nicht, auch kein Personal einer Catering-Firma, das die Häppchen und die gefüllten Gläser verteilt hätte.
    Möglicherweise hätten wir alles sehr schneller und auch genauer gesehen, wenn das Licht besser gewesen wäre, doch es war schummrig, und so nahmen wir die zweiflügelige Tür gegenüber erst beim zweiten Hinschauen wahr. Sie lag zudem im Schatten und nur eine Hälfte stand offen. Der linke Flügel war geschlossen.
    Dahinter tat sich etwas.
    Ich war noch zu sehr mit der nahen Umgebung beschäftigt. Ganz im Gegensatz zu Lorna Peel. Sie konnte plötzlich losrennen, da ich sie nicht hielt. Und ich hörte ihren Wutschrei, als sie durch die offen stehende Tür in das andere Zimmer rannte…
    ***
    Bill spürte die Finger der Gestalt an seinem Hals. Ob Engel, Mensch oder Halbengel, das war ihm verdammt egal. Er wollte nicht, dass es ihm so erging wie Griffin, in dessen Körper sich die Finger wie Messer gebohrt hatten.
    Die Angst war vorhanden. Zugleich auch der Wille, es nicht so weit kommen zu lassen. Er selbst wehrte sich. Beide Hände legte er um das Gelenk der Würgehand. Er drückte zu. Er wollte die Klaue zugleich von seinem Hals wegzerren. Atem schöpfen konnte er nicht mehr, denn seine Kehle war wie zugesperrt. Hinzu kamen die Blessuren, die er beim Kampf zuvor erlitten hatte.
    Er hielt die Augen offen. Ebenso wie sein Feind. Die beiden starrten sich an. Bill las eine Gnadenlosigkeit im Blick des anderen, die ihm sagte, dass Lucio nicht eher loslassen würde, bis er seinen Gegner tot vor sich liegen hatte.
    Es war kein Kampf der Giganten, denn Bill Conolly war einfach zu schwach. Noch waren die Finger nicht in seine Halshaut hineingeglitten. Lucio zögerte Bills Tod etwas hinaus. Er flüsterte ihm ins Gesicht. Verstehen konnte der Reporter nichts. Bill merkte bereits, dass etwas mit seiner Lunge geschah. Sie schien sich aufzublähen.
    Das Gefühl, dass sie dicht vor dem Platzen stand, nahm immer mehr zu.
    Den Schrei bildete er sich nicht ein.
    Dann zuckte das Gesicht des Brasilianers hin und her. Er hörte ein Klatschen und sah, dass der Kopf seines Gegners zur Seite flog.
    Zugleich bekam der Körper den Drall nach links und kippte weg.
    Automatisch rutschte die Hand von seiner Kehle weg, und in einem Reflex pumpte Bill Conolly frische Luft in seine Lunge.
    Er wusste nicht, was genau passiert war. Für ihn war nur wichtig, dass er frei atmen konnte, auch wenn er dabei Schmerzen spürte.
    Aber es klärte sich auch sein Blick. Er schaute nach vorn und sah eine fremde blonde Frau in einem hellen Kleid.
    Sie hatte ihn gerettet. Sie hatte Lucio zu Boden geschleudert. Sie schrie ihn an. Sie war die Anklägerin und brüllte immer nur einen Satz.
    »Du hast meine Schwester getötet! Du hast meine Schwester getötet! Du hast…«
    Lorna konnte nicht mehr. Sie erstickte fast an ihren eigenen Worten, und Bill sah auch, dass sie schwach war und sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Lucio war wirklich überrascht worden. Er fing sich jedoch schnell wieder und glitt zurück auf seine Beine. Ein schmaler

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