1316 - Die Kalydonische Jagd
Krieger Yarun beugt sich den Sicherheitsvorschriften."
Das Holo erlosch.
Für eine ganze Weile war Lainish sprachlos vor Zorn. Dann bekam er einen Tobsuchtsanfall, wie Alaska ihn von ihm noch nie erlebt hatte.
„Der Hatuatano sollte nicht Jagd auf die Gorims machen", schrie er. „Unsere Aufgabe sollte es sein, die Nakken auszutilgen. Sie sind für ESTARTU eine viel größere Gefahr als die Gänger des Netzes. Es kommt noch der Tag, daß sie unserer Superintelligenz ihre Mächtigkeitsballung streitig machen werden. Sie gebärden sich jetzt schon wie die Herren über die zwölf Galaxien ..."
In dieser Art schimpfte und fluchte Lainish weiter, während er aber gleichzeitig klein beigab, die HIVVRON in den Orbit flog und dort Parkposition einnahm. Mit einem der zehn als Beiboot ausgebauten Kugelsegmente kehrten sie nach Llango Moja zurück.
Alaska aber fragte sich, wie weit hergeholt Lainishs in blinder Wut ausgesprochene Befürchtungen eigentlich waren.
Die Nakken hatten eine einmalige Gabe, die es ihnen als einzigem Volk in ESTARTU erlaubte, die Heraldischen Tore von Siom Som und die Tore in die Orphischen Labyrinthe von Trovenoor zu steuern. Und welche wichtigen Funktionen hatten sie sonst noch inne?
In der Milchstraße, das wußten die Gänger des Netzes von gelegentlichen Kurieren, waren es ebenfalls fünf Nakken, die die psionischen Felder des Gordischen Knotens, das gesamte Stygische Netz, kontrollierten.
Und einer der fünf führenden Köpfe des Hauses der fünf Stufen war ebenfalls ein Nakk.
Stand er, ohne daß Lainish es merkte, in Wirklichkeit über dem Zwerg-Gavvron?
Alaska hatte ihn auf der Stützpunktwelt des Hatuatano, auf Taloz, kennen gelernt - freilich, ohne auch nur einen Zipfel des Geheimnisses, das ihn umgab, lüften zu können.
Allein die Vorstellung, daß Demeter, Jenny und die anderen in die Hybride Integrierten in Faraghas Gewalt waren, ließ ihn frösteln.
Diese Begegnung, das Unheimliche an der ganzen Situation, war in seiner Erinnerung noch sehr wach.
Es war seltsam, daß ihm der Zwischenfall mit dem Tormeister von Llango Moja derart zusetzte, obwohl er eigentlich darüber erfreut sein mußte, daß jemand den Mut aufbrachte, den überheblichen Lainish zurechtzustutzen.
Aber Taloz war nicht der Ort, an dem man gute Freunde gerne zurückließ, und Faragha war nicht der Kerkermeister, bei dem man sie gut versorgt wußte. In sicherer Verwahrung dagegen sehr wohl.
Solche Gedanken wurden urplötzlich zum Alptraum für Alaska.
2.
Mit Geoffry Waringer war überhaupt nicht mehr zu reden. Für ihn schien nur noch der KLOTZ zu existieren, seit es ihm vor vierzehn Tagen gelungen war, einige neue Erkenntnisse über diesen 80 Kilometer langen Fremdkörper zu gewinnen.
Darum versuchte Perry Rhodan erst gar nicht, sich mit ihm über den Labyrinth-Taucher zu unterhalten. Eigentlich hatte er diesbezüglich auch keine Fragen mehr. Er kannte die Funktionsweise dieses Geräts und war mit seiner Bedienung vertraut. Er konnte den Prototyp jederzeit auf seine Tauglichkeit prüfen.
Der Haken daran war nur, daß er sich erst einmal in ein Orphisches Labyrinth begeben mußte, um zu erfahren, ob ihm der Labyrinth-Taucher von dort die Rückkehr ermöglichte.
Wenn das Gerät versagte, dann war er für immer im Labyrinth gefangen. Dennoch zögerte Perry Rhodan keinen Moment, das Risiko auf sich zu nehmen.
„Ich kann dir keine Funktionsgarantie geben", beteuerte Geoffry. „Die Testreihe ist abgeschlossen. Jetzt muß die Praxis zeigen, was der Labyrinth-Taucher wert ist. Berichte mir über deine Erfahrungen, vielleicht kann ich danach noch einige Verbesserungen machen, etwa bezüglich der Feinjustierung ..."
Perry Rhodan hatte gemerkt, daß Geoffry nicht ganz bei der Sache war, und hatte darum das Thema nicht weiter erörtert. Der Labyrinth-Taucher war eigentlich nur ein Nebenprodukt aus Geoffrys Schaffen. Er hatte ihn erst entwickelt, als Rhodan seine Absicht kundtat, in die Orphischen Labyrinthe hinabsteigen zu wollen, um seinen Sohn Roi und Ronald Tekener zu befreien.
Waringers Hauptwerk war der vektorierbare Grigoroff-Projektor, der es erlauben sollte, mittels des Metagrav-Antriebs Fremduniversen gezielt anzusteuern. Daran arbeitete er schon seit Jahrzehnten, ohne jedoch den gewünschten Erfolg zu erzielen.
Man konnte sich sein Erstaunen vorstellen, als er nun einige Sonden mittels des vektorierbaren Grigoroff-Projektors ausgeschickt hatte und diese statt in einem anderen Universum im
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