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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann muß es bald sein, bevor die Metamorphose zu weit fortgeschritten ist."
    Die ÄSKULAP startete am 3. März von Sabhal und verließ den Kugelsternhaufen Parakku im Enerpsiflug Richtung Trovenoor. In der Nacht zuvor hatte Perry Rhodan schlecht geträumt. Lange vor dem Morgengrauen war er aufgewacht und hatte danach keinen Schlaf mehr gefunden. Irgendwie hatte er durch seine Unruhe wohl auch Gesil geweckt, denn plötzlich saß sie aufgerichtet im Bett und betrachtete ihn sorgenvoll.
    „Was ist los mit dir, Perry?" fragte sie.
    Er erzählte ihr den Traum: Er hatte sich von Yaruns psionischem Fallensystem einfangen lassen und war so ins Orphische Labyrinth von Yagguzan gelangt. Er hatte keine Erinnerung mehr an die dortigen Verhältnisse, aber der Gesamteindruck der Umgebung war für ihn erschreckend.
    Er selbst war ein anderer geworden, und dann war er einem bestialischen Wesen begegnet, das ihn zutiefst erschreckte. Er konnte sich auch an das Aussehen dieses Ungeheuers nicht mehr erinnern, nur das Angstgefühl, das sein Anblick ihm verursachte, war zurückgeblieben. In einer Panikreaktion wollte er die Bestie töten und wußte im selben Augenblick, daß es sich um Eirene, seine Tochter handelte, die sich vor ihm in diese Falle begeben hatte, um in diesem pararealistischen Labyrinth auf die Suche nach ihrem Bruder zu gehen. Sie stand unter Schock, und darum wollte Perry mit seiner Tochter aus dem Labyrinth fliehen. Das mißlang jedoch, weil der Labyrinth-Taucher versagte. Und dann kam es noch schlimmer, irgendein Schrecken, unsichtbar und doch fühlbar, schlich auf sie zu, fremdartig und doch vertraut, voller Mordlust und Mitleid zugleich, stürzte sich das Etwas auf sie... Und da war Perry aufgewacht.
    „Du sorgst dich unnötig um Eirene", beruhigte ihn Gesil. „Sie trotzt wohl ein wenig, weil du es ihr nicht erlaubt hast, daß sie dich begleitet. Aber sie wird so etwas Unüberlegtes nicht tun. Da kenne ich unsere Tochter zu gut."
    „Aber wo ist sie? Wann hast du sie zuletzt gesehen?"
    „Eirene ist im Nordpolgebiet, bei ihren Freunden, den Weißfüchsen. Bei Bwimi."
    Rhodan war danach etwas beruhigter, aber für ganz ausgeschlossen hielt er es noch immer nicht, daß seine Tochter eine Dummheit begehen könnte.
    Der seltsame Traum beschäftigte ihn nach wie vor. Er fragte sich, was er sich im Traum unter jenem Untier vorgestellt hatte, das ihn und Eirene bedrohte und zugleich bemitleidete.
    Welche Identität hätte er ihm gegeben, wenn er nicht so abrupt aufgewacht und aus dem Träumerlebnis gerissen worden wäre?
    Obwohl er wenig geschlafen hatte, war er dank der regenerierenden Wirkung des Zellaktivators beim Start der ÄSKULAP ausgeruht.
    Die ÄSKULAP wählte die direkte Route entlang der Normstränge des psionischen Netzes für den Flug über rund 900.000 Lichtjahre, die den Kugelsternhaufen Parakku von der Galaxis Trovenoor trennten.
     
    *
     
    Srimavo beobachtete ihren Lebensgefährten beim Anlegen der Ausrüstung. Es war dieselbe lederartige, gepolsterte Kombination, die er vor sechzehn Jahren bei der Flucht aus den Orphischen Labyrinthen getragen hatte. Sie ließ ihn muskulöser und insgesamt beleibter aussehen.
    Sie lächelte still vor sich hin.
    Veth dehnte die Prozedur des Ankleidens endlos aus, er machte geradezu ein Ritual daraus. Er hatte zuerst ausgiebig Körperpflege betrieben, stundenlang für das Gestalten seiner Schneckenfrisur gebraucht und hatte sich anschließend von einem der ephytranischen Diener massieren lassen. Das Anlegen der lederartigen, schmutzigbraunen Kampfmontur zelebrierte er regelrecht.
    Nachdem er damit fertig war, schnallte er sich den flachen Rückentornister um, verstellte einige Male den Taillen- und die Schultergurte, bis er die Verschlüsse mit einem zufriedenen Nicken einrasten ließ.
    „Was ist da zum Lachen?" erkundigte er sich mit todernstem Gesicht.
    „Ich bewundere dich wegen der Sorgfalt, mit der du dich auf deine Aufgabe vorbereitest", sagte Sri. „Es scheint dir völlig egal zu sein, daß Paddagall schon seit einer Ewigkeit auf uns wartet. Gar nicht von Reginald Bull zu reden, der inzwischen längst am Rendezvouspunkt außerhalb der Kalmenzone eingetroffen sein muß."
    „Ich bereite mich auf eine Kalydonische Jagd vor", sagte Veth Leburian, als sage das alles. Erklärend fügte er hinzu: „Es ist das erstemal, daß ich als Jäger in ein Orphisches Labyrinth gehe."
    Endlich war Veth mit seiner Erscheinung zufrieden, und sie verließen ihre

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