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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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sogar, den Wirtskörper wieder aufzugeben und sich zurück in ein Bossem zu entwickeln. Aber dann wäre er für die Dauer der Metamorphose eine noch leichtere Beute gewesen.
    „Es ist nichts weiter, Keryll", sagte Akkarr. „Ich bin nur gestürzt und noch etwas schwach auf den Beinen. Aber es geht mir schon wieder besser."
    Der Keryll-Ezibree winkte ihm, und Akkarr-Ezibree folgte ihm in den zerklüfteten Felsspalt. Als er den fleischigen Rücken des anderen vor sich wögen sah, da erwachte für einen Moment Heißhunger in ihm. Aber er unterdrückte seine Gier vorerst.
    Zuerst einmal mußte er die Lage erkunden, dann würde er schon weitersehen. Es war ganz sicher nicht unklug, sich einiges in Sachen Überlebensstrategie anzuhören, um sich auf die bevorstehende Jagdzeit vorzubereiten.
     
    3.
     
    Llango Moja, das erste von drei Toren ins Orphische Labyrinth von Yagguzan, erinnerte Alaska Saedelaere in mancher Hinsicht an die Heraldischen Tore von Siom Som.
    Natürlich glich kein Heraldisches Tor dem anderen, und es würden sich auch die Labyrinth-Tore in ihrer äußeren Form voneinander unterscheiden. Aber ihnen war allen die monumentale Bauweise gleich, ebenso wie die zweckmäßige Grundkonstruktion, das architektonische Schema und die gleichartige Anordnung der technischen Einrichtungen.
    Der gravierendste Unterschied war wohl der, daß Heraldische Tore grundsätzlich auf der Oberfläche von Planeten errichtet wurden, Llango Moja jedoch hoch über der Oberfläche dieser Extremwelt in der Schwebe gehalten wurde. Das mochte mit den auf Yagguzan herrschenden lebensfeindlichen Bedingungen zusammenhängen; und da Orphische Labyrinthe nach Alaskas Information ausschließlich auf Extremwelten angesiedelt waren, konnte man vom Yagguzan-Tor auf die anderen schließen: Es handelte sich vermutlich ausschließlich um schwebende oder fliegende Torplattformen.
    Es stach natürlich ins Auge, daß die Heraldischen Tore großzügiger dimensioniert waren und auf ihnen viel mehr Bewegungsfreiheit herrschte, während sich hier alles auf engstem Raum ballte. Aber das war situationsbedingt, denn während sich das Treiben an den Heraldischen Toren hauptsächlich im Umfeld abspielte, gab es hier ein solches nicht. Der zur Verfügung stehende Raum war begrenzt und mußte bestens genützt werden.
    Die angewandte Technik war jedoch bei beiden so scheinbar unterschiedlichen Torsystemen ziemlich die gleiche. Beide beruhten sie auf einem Psi-Transmittersystem, das die psionischen Kraftfelder des Universums neu ordnete und für die Beförderung von jeglicher Materie nutzbar machte. Wurden, wie bei den Heraldischen Toren, lichtjahreweite Systeme miteinander venetzt, so entstanden „psitote" Räume, sogenannte Kalmenzonen, in denen der Enerpsi-Raumschiffsantrieb nicht funktionierte. Wurde die psionische Vernetzung nur planetar angewandt, wie beim Teleport-System, so kam es zu keinen weiterreichenden Kalmenzonen.
    Die Labyrinth-Tore basierten ebenfalls auf diesem Psi-Transmittersystem, nur mit dem Unterschied, daß die abgestrahlte Materie nicht von einem Empfänger-Transmitter in die Realität des Standard-Universums zurückgeholt wurde, sondern in den Wirkungsbereich eines psionischen Wirklichkeitsgradienten geriet, der für eine Transmutation der empfangenen Sendung sorgte. Wie das im einzelnen vonstatten ging, darüber gaben Alaskas Informationsquellen keine Auskunft, und er vermutete fast, daß die Informanten selbst keine Ahnung davon hatten, auf welche Weise die Transmutation zustande kam, noch wie man solche Wirklichkeitsgradienten erzeugte. Aber um die abgestrahlten Objekte endgültig in eine Pararealität zu transmutieren, war ein Drei-Stufen-Programm nötig.
    In der ersten Phase, bei der Abstrahlung von Llango Moja nach Llango Bili, fand nur eine erste Anpassung statt, die durch die folgende Transmittierung nach Llango Tatu verfeinert wurde. In Llango Tatu schließlich fand die abschließende Transmutation statt, die endgültige Angleichung an die Pararealität. Und man wurde selbst zum Teil dieser verschobenen Wirklichkeit, zu einem gespenstisch anmutenden Schemen für den Betrachter aus dem Standard-Universum.
    Die Pararealität war nicht etwas Unwirkliches, noch war sie künstlich erschaffen.
    Vielmehr war sie ein Teil des Nebenans, und wer in sie geriet, der tat nur einen relativ kleinen Schritt in den Teilbereich einer anderen Existenzebene, einer Parallelwelt oder, wenn man so wollte, eines fremden Universums.
    Alaska hatte
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